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Komm her, Kleiner

Komm her, Kleiner

Titel: Komm her, Kleiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Lindberg
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meinen Schwanz unterhalten will. Oder siehst du das anders?“ Während er sich setzt, schießt er unter einer ironisch hochgezogenen Augenbraue einen Blick auf mich ab, der mich unerwartet nervös macht.
    XXX XXXXXXX ist für einen Schauspieler erstaunlich groß – sicher 1,90 – und durchtrainiert. Unter seinem Jackett trägt er nur ein T-Shirt, das über festen Brustmuskeln spannt. Darunter meine ich einen leichten Bauansatz zu erkennen, der XXX aber nur noch maskuliner wirken lässt. Kein aufgepumpter Bodybuilder, schießt es mir durch den Kopf, sondern einfach ein echter Kerl. Gut gewachsen. Wie der Hirsch …
    Konstanter Hunger kann eine Frau auf die seltsamsten Ideen bringen.
    XXX nimmt vom Ober die Karte entgegen und bestellt sich als Aperitif einen Wodka Martini. „Für dich noch etwas?“, fragt er und deutet schmunzelnd auf mein Wasserglas.
    Gute Vorsätze sind etwas für Menschen, die Angst vorm wirklichen Leben haben. Ich wische meine daher forsch hinfort und bestelle „Einen Cosmopolitan, bitte“.
    „Aha. Eine Sex-and-the-City- Reminiszenz?“
    „Natürlich. Ich bin ein bekennender Miranda-Fan.“
    „Auf den ersten Blick würde ich sagen, dass Samantha viel besser zu dir passen würde.“ Er grinst und beginnt die Karte zu studieren. Seine blonden, kunstvoll verstrubbelten Haare gefallen mir ebenso gut wie der leichte Dreitagebart, der seinem ohnehin maskulinen Kinn etwas Verwegenes gibt. XXX hat eine markante Nase, die mich ein bisschen an Gerard Depardieu erinnert. Seine Oberlippe ist eher schmal, doch dies betont noch mehr, wie sinnlich seine Unterlippe ist. Vielleicht wäre es jetzt doch wieder besser, wenn ich mich auf den Hirsch am Nebentisch konzentriere.
    „Hast du schon etwas gefunden, was dir gefällt?“, will er wissen.
    „Wie bitte?“ Ich fühle mich ertappt – besonders als mir klarwird, dass XXX nur das Essen gemeint hat, mich nun aber mit seinen blauen Augen erstaunt mustert.
    „Also … nein … ich weiß nicht. Es hört sich alles toll an. Wie ist es mit dir?“
    Er seufzt theatralisch. „Die Versuchung ist groß. Aber ich sollte eigentlich ein bisschen vorsichtig sein.“ Er tätschelt seinen Bauch. „Ihr wollt ja schließlich eine Nacktszene drehen und keinen Sumo-Ringkampf.“
    „Davon dürftest du weit entfernt sein, oder?“ Ich grinse. Es ist angenehm zu wissen, dass auch attraktive Männer Problemzonen kennen. Und bevor ich noch recht weiß, was ich tue, platze ich auch schon heraus: „Ich versuche selbst gerade ein paar Kilo loszuwerden. Und das hier heute Abend ist kein Verstoß gegen die Regeln – das ist Hochverrat.“ Im nächsten Moment möchte ich im Erdboden versinken. Noch nie, nie, nie habe ich einem Mann gesagt, dass ich abnehmen will!
    XXX lacht. „Hey … unglaublich. Ich glaube, ich habe noch nie eine Frau getroffen, die ohne irgendeine scheinheilige Koketterie zugegeben hat, dass sie abnehmen will. Das gefällt mir! Wobei“, er linst schelmisch über den Tisch, „ich gar nichts sehe, was stören würde.“
    Ich merke, wie mir die Hitze in die Wangen steigt – und sich gleichzeitig ein federleichtes Gefühl in meinem Bauch zu regen beginnt. Hastig trinke ich einen Schluck Cosmopolitan. „Danke“, sage ich dann. Und füge mutig hinzu: „Wie wäre es, wenn wir einen Deal machen.“
    Er grinst mich an und erhebt ebenfalls sein Glas. „Du meinst, wir sündigen heute Abend beide …“
    „ … und das bleibt unser Geheimnis“, vollende ich seinen Satz. Wir lachen und stoßen an.
     
    Der satte Klang unserer beiden Rotweingläser, mit denen wir anderthalb Stunden später erneut anstoßen, fängt die Stimmung des Abends perfekt ein. XXX und ich haben geschlemmt, getrunken, gelacht. Ich genoss jeden Augenblick, mein getrüffeltes Birnencarpaccio mit Parmesan, die Rehmedaillons mit Dauphinkartoffeln und glasierten Karotten, den Wein – und XXX. Er ist ein amüsanter Gesprächspartner, intelligent, interessiert und nicht zuletzt auch eine wahre Augenweide. Nach dem forschen Gesprächsauftakt gab es einen kurzen Moment der Unsicherheit; schließlich wussten wir beide, warum dieses Abendessen stattfand, aber es fühlte sich einfach nicht richtig an, sofort zum Geschäftlichen zu kommen. So plauderten wir über die Branche, über seine ersten Schauspielerfahrungen und meine Arbeiten bei Regentage, Sonnentage . Entspannten uns zunehmend. Bestellten eine zweite Flasche Rotwein – und stießen nun noch einmal an.
    „Auf einen wirklich entspannten

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