Komm mit auf die Insel unserer Liebe
auf ihr Zimmer, wo er sie schließlich auf die Füße stellte. Eleanor hoffte, er würde sie jetzt endlich küssen, doch er sah sie nur lächelnd an.
„Wir sehen uns nachher zum Essen, ja? Komm um sieben runter in die Küche – und zieh was Hübsches an, okay?“, fügte er mit einem verheißungsvollen Lächeln hinzu. Dann ging er davon.
Eleanor sah ihm enttäuscht nach. Warum hatte er sie nicht geküsst? Er musste doch gespürt haben, wie sehr sie sich danach sehnte! Und warum wollte er, dass sie zum Essen etwas Hübsches anzog? Was hatte er mit ihr vor? Sie seufzte tief und ging ins Bad, um zu duschen. Sich über Jace den Kopf zu zerbrechen hatte keinen Sinn, sie musste einfach bis zum Dinner warten.
Jace fühlte sich so wohl wie seit Langem nicht mehr, und das lag einzig und allein an Eleanor. Der Nachmittag mit ihr war traumhaft schön gewesen, und Jace hatte immer wieder festgestellt, dass er sie sogar noch attraktiver fand als früher. Die jugendliche Unbekümmertheit von damals war zwar nicht mehr da, dafür aber strahlte Eleanor eine ganz besondere innere Stärke und Unabhängigkeit aus, die Jace faszinierte. Er bewunderte Eleanor dafür, wie sie ihr Leben ohne ihn gemeistert und sich sowohl persönlich als auch beruflich weiterentwickelt hatte.
Wie aber stand Eleanor zu ihm? Würde sie ihm je verzeihen und ihm eine zweite Chance geben? Eine Chance auf ein neues, glücklicheres Leben? Jace ging in die Küche und schenkte sich einen Drink ein. Er begehrte Eleanor so sehr, dass es schmerzte, doch er hatte Angst, sie wieder zu enttäuschen und ihr wehzutun. Aber waren Liebe und Schmerz nicht untrennbar miteinander verbunden? War es nicht so, dass man einem Menschen manchmal wehtat, auch wenn man ihn noch so liebte? Oder hatte Jace in Wirklichkeit nur Angst, selbst verletzt zu werden?
Er spülte sein Glas ab und stellte es zurück in den Schrank. Er musste einfach abwarten, wie sich die Beziehung zu Eleanor entwickelte, und dazu hatte er zwei Wochen Zeit. Und die wollte er in vollen Zügen genießen.
Die glutrote Sonne versank gerade am Horizont und ließ das Meer golden schimmern, als Eleanor in ihr dunkelblaues Cocktailkleid schlüpfte. Es war ausgesprochen sexy und das wohl gewagteste Outfit, das sie besaß: Eng anliegend und mit tiefem Dekolleté betonte es jede Rundung ihres Körpers und schwang reizvoll mit, wenn Eleanor sich bewegte. Dazu trug sie eine Kette mit einem hübschen sternförmigen Anhänger, den sie auf dem Markt in Greenwich Village gekauft hatte. Das Haar trug Eleanor offen und natürlich, auf Make-up hatte sie verzichtet. Das sexy Kleid genügte.
Es war kurz vor sieben, als sie fertig war. Eleanor atmete tief durch, bevor sie hinunter in die Küche ging. Warum war sie bloß so aufgeregt? Vielleicht, weil Jace sie noch nie in einem so gewagten Kleid gesehen hatte?
Er öffnete gerade eine Weinflasche und blickte auf, als Eleanor die Küche betrat. „Wow, das Kleid ist eine Wucht!“
„Freut mich, wenn es dir gefällt“, erwiderte Eleanor mit klopfendem Herzen, denn sie hatte schon befürchtet, Jace könnte ihr Outfit übertrieben finden. „Wo … wollen wir denn essen?“
„Auf der Terrasse. Möchtest du vorher etwas trinken?“
„Nein danke, ich trinke lieber ein Glas Wein zum Essen.“ Sie lächelte verlegen. „Es ist verrückt, aber ich bin ein bisschen aufgeregt.“
„Warum?“
„Ich weißt nicht. Ich glaube, weil … na ja, irgendwie kommt es mir so vor, als würden wir gerade ganz von vorn anfangen.“
„Das tun wir auch.“ Jace nahm ihre Hand und führte Eleanor auf die Terrasse, wo ein kleiner, romantisch gedeckter Tisch für sie bereitstand. Nachdem sie Platz genommen hatte, schenkte er für beide Wein ein und hob feierlich sein Glas. „Zum Wohl, Eleanor. Auf eine schöne Zeit.“
Eleanor prostete ihm lächelnd zu. „Ja, auf eine schöne Zeit.“
Da erschien auch schon Agatha und stellte verschiedene Speisen auf den Tisch, eine davon köstlicher als die andere. Eleanor aß mit großem Appetit von allem, und zum Schluss gab es auch noch einen Nachtisch, der ebenso verlockend war: Baklava, ein Gebäck aus Blätterteig, gefüllt mit gehackten Walnüssen , Mandeln und Pistazien . Als Eleanor auch noch das verspeist hatte, lehnte sie sich zurück und rieb sich stöhnend den Bauch.
„Oh je, jetzt bin ich aber satt! So gut habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gegessen, aber jetzt kann ich wirklich nicht mehr.“ Sie zeigte auf ihren Bauch. „Da passt
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