Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm mit auf die Insel unserer Liebe

Komm mit auf die Insel unserer Liebe

Titel: Komm mit auf die Insel unserer Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
sich leicht den Fuß verstauchen.“
    Eleanor folgte Jace, bis sie nach weiteren fünf Minuten an eine große Wiese gelangten, die übersät mit Ruinen war – Relikte uralter Häuser und Mauern aus einer längst vergangenen Zeit.
    „Das hier wollte ich dir zeigen.“ Jace trat an eine der verfallenen Mauern und strich ehrfürchtig mit der Hand über den rauen Stein. „Vor über zweitausend Jahren war das mal ein Dorf. Immer, wenn ich Zeit und Lust habe, komme ich hierher und schaue, ob ich etwas Interessantes finde. Dabei hab ich schon die tollsten Dinge entdeckt, zum Beispiel Bruchstücke von Tontöpfen und sogar einmal die Überreste einer alten Pfeife.“
    Eleanor sah sich aufmerksam um und stellte dabei fest, dass sie sich auf einer ehemaligen Straße befanden. Wenn man alles ganz genau betrachtete, konnte man sich sehr gut vorstellen, wie dieses Dorf einmal ausgesehen haben könnte. Es war faszinierend und gespenstig zugleich.
    „Was ist denn mit dem Dorf passiert?“, erkundigte sie sich, als sie zwischen zwei hohe Mauern trat, die früher einen Eingang gebildet haben könnten. „Warum haben die Bewohner es verlassen?“
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht wurde es überflutet, oder es gab eine Hungersnot. Oder viele dieser Menschen fielen der Pest oder gar Piraten zum Opfer. Und die, die überlebten, packten ihre Sachen und verließen diese Insel. Ich hab ein bisschen recherchiert und sogar herausgefunden, wo sie hingegangen sind.“
    „Und?“, fragte Eleanor gespannt.
    „Nach Naxos. Die gleichen Fundstücke aus Ton und Keramik hat man bei archäologischen Ausgrabungen dort entdeckt. Historiker glauben, dass die Dorfbewohner in Booten geflüchtet sind und auf Naxos ein neues Leben angefangen haben.“
    „Und sie sind nie hierher zurückgekommen?“
    „Offensichtlich nicht.“
    Eleanor ließ den Blick nochmals über die Ruinen schweifen, und ein Schatten zog über ihr Gesicht. „Wahrscheinlich haben sie begriffen, dass es kein Zurück in die Vergangenheit gibt.“
    Jace trat auf sie zu und sah ihr in die Augen. „Nein, das gibt es nicht. Man kann nur nach vorne blicken, so wie diese Menschen.“ Er nahm Eleanors Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. „Nun lass uns wieder heimgehen, ja?“
    Heimgehen, wie schön das klang. Eleanor nickte, und sie gingen Hand in Hand den schmalen Weg entlang zurück. Es war einfach wundervoll, mit Jace die Stille und Zweisamkeit zu genießen, und Eleanor fühlte sich so entspannt und unbeschwert wie schon seit Jahren nicht mehr. Hier gab es keinen Lärm und keinen Zeitdruck, sondern nur diese herrliche Natur – und vor allem Jace. Als sie zurück zur Villa kamen, schlug er vor, vor dem Abendessen noch ein bisschen schwimmen zu gehen, und Eleanor stimmte sofort zu.
    In ihrem Zimmer zog sie rasch einen Bikini an, nahm ein großes Handtuch mit und ging an den Strand, wo Jace schon auf sie wartete. Ihr Herz schlug schneller, als sie seinen sonnengebräunten, durchtrainierten Körper sah. Jace hatte schon vor zehn Jahren eine athletische Figur gehabt, und jetzt war er sogar noch kräftiger und muskulöser als früher.
    Er lief ins Wasser, schwamm ein paar Züge und rief Eleanor dann zu: „Komm auch mit rein, Ellie, es ist gar nicht kalt!“
    Doch da hatte Eleanor ihre Zweifel. „Bist du sicher?“, rief sie zurück „Wir haben erst Anfang April.“
    „Na und, das macht doch nichts!“
    Eleanor stellte sich zunächst nur mit den Füßen ins Wasser und japste auf. „Oh Gott, das ist ja eisig!“
    Jace lachte vergnügt. „Na, jetzt übertreibst du aber. Du bist doch in New York aufgewachsen und hast die Sommer auf Long Island verbracht. Da müsstest du die Kälte eigentlich gewöhnt sein.“
    „Wir sind aber nie schon im April baden gegangen.“
    „Na komm, gib dir einen Ruck“, ermunterte Jace sie. „Es ist nur im ersten Moment so kalt, dann gewöhnt man sich gleich dran.“
    Also gut, dachte Eleanor, holte tief Luft und stürzte sich mit einem Hechtsprung in die Fluten. Im ersten Moment blieb ihr vor Kälte fast das Herz stehen, doch dann empfand sie es gar nicht mehr als so kalt und schwamm mit kräftigen Zügen auf Jace zu. Sie planschten und alberten übermütig im Wasser herum, bis Eleanors Lippen blau wurden. Da hob Jace sie kurzerhand hoch und trug sie aus dem Wasser. Eleanor protestierte nicht, denn es war wundervoll, Jace’ nackte Haut an ihrer zu spüren. Am Strand ließ er sie jedoch nicht etwa ab, sondern trug sie bis zum Haus und sogar bis

Weitere Kostenlose Bücher