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Komm mit auf die Insel unserer Liebe

Komm mit auf die Insel unserer Liebe

Titel: Komm mit auf die Insel unserer Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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Bauer mit seinen Ziegen. Er hat sein Leben lang nichts anderes gemacht als Ziegen gehütet und ihre Milch und den Käse regelmäßig auf dem Markt in Naxos verkauft. Ich wollte ihn nicht vertreiben und ließ ihn deshalb weiterhin hier wohnen. Dafür versorgt er uns mit seinen guten Sachen.“
    Eleanor schmunzelte. „Ich wusste gar nicht, dass du ein so großes Herz für Ziegenbauern hast.“
    „Du weißt vieles nicht.“ Er wies mit dem Kopf ins Haus. „Komm mal mit, ich will dir etwas zeigen.“
    Sie folgte ihm gespannt in die Küche und machte große Augen, als sie sah, was dort alles auf dem Tisch lag: Backbleche, Kuchenformen, Backpapier, Mehl, Zucker, Eier – kurzum, alles, was man zum Backen brauchte.
    „Ist das … für mich?“, fragte Eleanor überrascht.
    „Für wen denn sonst?“ Jace lächelte liebevoll. „Du hast doch früher immer so gern gebacken. Jetzt hast du endlich wieder Zeit dafür.“
    Eleanor war sprachlos. Dass Jace auf so eine Idee gekommen war …
    „Ich hab auch ein Buch mit Backrezepten gekauft“, fuhr er fort. „Obwohl ich mich erinnern kann, dass du damals vieles einfach selbst erfunden hast. Deine Schokomuffins, zum Beispiel, waren phänomenal.“
    Sie strich versonnen mit den Fingern über eine Kuchenform. „Ja, das stimmt, ich habe damals vieles ausprobiert.“ Sie sah ihn wieder an. „Danke, Jace, das ist sehr nett von dir.“
    „Dann lass ich dich jetzt mal in deinem Reich allein und mach mich wieder an die Arbeit, ja? Wir sehen uns dann später.“
    Was, er wollte schon wieder gehen? Doch ehe Eleanor protestieren konnte, war er schon verschwunden, und sie stand allein in der Küche mit all den Utensilien. Eleanor war nicht schlüssig, was sie machen sollte. Es war zehn Jahre her, seit sie zum letzten Mal etwas gebacken hatte, seitdem war für sie das Thema Kuchen nicht mehr relevant gewesen. Nachdem sie Jace und später auch ihr Baby verloren hatte, war für sie der Traum vom eigenen Café gestorben. Sie nahm das Rezeptbuch in die Hand und blätterte darin herum. Damals hatte sie ihre eigenen Rezepte in ein kleines Buch geschrieben, heute wusste sie nicht einmal, ob es überhaupt noch existierte. Nach dem Drama mit Jace und ihrer Fehlgeburt hatte Eleanor jegliche Lust am Backen verloren, und das war bis heute so geblieben.
    Leichter Unmut stieg in ihr auf, und sie legte das Buch wieder weg. Was dachte Jace sich eigentlich? Dass sie glücklich und zufrieden war, wenn er ihr all die Sachen kaufte, um dann gleich wieder zu verschwinden? Nein, nicht mit mir! dachte sie verdrossen und ging zurück auf die Terrasse, aber niemand war zu sehen, noch nicht einmal Agatha. Eleanor streifte ihre Schuhe ab und ging weiter bis zum Strand. Der Sand fühlte sich weich und warm unter ihren Füßen an, und die leichte Brise, die vom Meer herkam, war angenehm erfrischend. Eleanor stellte sich ins Wasser und blickte grimmig in die Ferne. Wenn Jace nichts von ihr wissen wollte, warum war sie dann überhaupt hierhergekommen?
    „Eleanor, da bist du ja!“
    Sie fuhr herum und sah ihn auf sich zukommen.
    „Ich habe dich gesucht, aber du warst nicht mehr in der Küche. Ist was nicht in Ordnung?“
    Ist das nicht offensichtlich? dachte sie verärgert und setzte sich in den Sand. „Ich hatte keine Lust zu backen, das ist alles. Ich hab vor vielen Jahren damit aufgehört.“
    Jace setzte sich zu ihr. „Ich dachte, ich würde dir damit eine Freude machen. Seit wann backst du denn nicht mehr?“
    „Seit du mich verlassen hast“, antwortete sie direkt. „Ich wollte mich verändern, wollte nicht mehr die sein, die ich früher einmal war. Und die Leidenschaft fürs Backen war das Erste, was dieser drastischen Veränderung zum Opfer fiel.“
    Jedes Stückchen Kuchen oder Schokolade hatte Eleanor an Jace erinnert und sie aufs Neue leiden lassen, und so hatte sie beschlossen, beides radikal aus ihrem Leben zu verbannen. Sie sah ihn traurig an. „Ich weiß, du hast es gut gemeint, aber es hat nichts mehr mit mir zu tun. Ist das nicht ein Zeichen dafür, wie sehr wir uns verändert haben? Wie wenig wir wirklich voneinander wissen?“
    „Dann erzähl mir doch von dir. Sag mir, wie du wirklich bist und was du dir vom Leben wünschst.“
    Eleanor nahm eine Handvoll Sand auf und ließ ihn langsam durch die Finger rieseln. „Manchmal weiß ich selbst nicht, wer ich wirklich bin. Früher hab ich von meinem eigenen Café geträumt, das ich zu dem Ort machen wollte, nach dem ich mich als kleines Mädchen

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