Komm mit auf die Insel unserer Liebe
wieder Vertrauen zu ihm fassen und sich eine Zukunft mit ihm vorstellen konnte?
Er schloss die Augen und streichelte ihr seidenweiches Haar. Wie schön es war, Eleanor im Arm zu halten und ihr so nahe zu sein. Fast wie früher, wenn sie nach dem Liebesspiel eng aneinandergeschmiegt eingeschlafen waren. Jace litt jetzt schon unter dem Gedanken, dass sie schon bald zurück nach Hause musste. Die Vorstellung, Eleanor schon wieder zu verlieren, war ihm unerträglich. Was sollte, was konnte er nur tun, um ihrer Beziehung eine Chance zu geben?
Als Eleanor am nächsten Morgen erwachte, lag Jace nicht mehr neben ihr. Sofort befiel sie leichtes Unbehagen. Hatte er es etwa schon bereut, mit ihr geschlafen zu haben?
„Guten Morgen.“
Sie fuhr erschrocken hoch, wobei die Bettdecke ein Stück hinunterrutschte und ihre nackten Brüste freigab. Jace saß an seinem kleinen Arbeitstisch an der Wand vor dem aufgeklappten Laptop. Er trug nur Jeans, und sein Haar war leicht zerzaust.
„Ach, da bist du ja, ich hab dich im ersten Moment gar nicht gesehen“, sagte Eleanor verlegen und zog die Decke wieder hoch.
Jace lachte. „Seit wann genierst du dich vor mir? Du kannst die Decke ruhig wieder wegnehmen, mir gefällt doch alles an dir.“ Er fuhr den Computer herunter und schaltete ihn aus. „Ich war ziemlich früh wach und wollte dich nicht wecken. Hast du Hunger?“
Eleanor lächelte. „Klar.“
„Dann steh auf und mach dich fertig, Agatha hat bestimmt schon etwas Leckeres für uns zubereitet.“
Es war ein wunderbarer Morgen. Helles Sonnenlicht durchflutete die Küche, als Eleanor und Jace hinunterkamen. Der Tisch war bereits gedeckt, und der Duft von frisch gekochtem Kaffee erfüllte den Raum, doch von Agatha war nichts zu sehen. Wie immer hatte sie alles liebevoll für Eleanor und Jace bereitgestellt und sich dann diskret zurückgezogen.
Nachdem sie ausgiebig gefrühstückt hatten, beschloss Eleanor, nun endlich richtig mit der Arbeit loszulegen, denn deshalb war sie ja in erster Linie hier. „So, jetzt ist Schluss mit der Faulenzerei“, sagte sie bestimmt. „Jetzt wird gearbeitet.“
Jace wirkte jedoch nicht begeistert. „Immer mit der Ruhe, wir haben jede Menge Zeit.“
„Jace, der Geburtstag deines Vaters ist schon in zehn Tagen, und es dauert eine Weile, bis ich alles Nötige dafür zusammenhabe. Ich hab mir auch schon überlegt, wie ich dieser Feier eine ganz persönliche Note geben kann. Hast du vielleicht ein paar alte Fotos hier oder irgendwelche anderen persönlichen Dinge aus deiner Kindheit, die ich dafür verwenden könnte? Wenn Menschen älter werden, schwelgen sie sehr gerne in Erinnerungen.“
Da wurde Jace plötzlich ernst, und seine Züge wurden hart. „Wozu? Das ist doch sein Geburtstag und nicht meiner.“
„Schon, aber ich kann deinen Vater wohl kaum selbst nach alten Fotos fragen, es soll doch eine Überraschung sein. Sicher hast du ein paar Bilder, auf denen man die ganze Familie sieht und …“
„Sicher hab ich die“, erwiderte er schroff.
Eleanor runzelte die Stirn. Was war auf einmal los mit Jace? Hatte sie vielleicht etwas Falsches gesagt? Eleanor wusste zwar, dass er kein gutes Verhältnis zu seinem Vater hatte, aber Jace hatte sie doch extra dafür engagiert, dass sie diese Party arrangierte. Was war so schlimm an ein paar alten Fotos?
„Ich dachte nur, dass er sich bestimmt darüber freuen würde“, sagte sie irritiert. „Aber wenn dir das nicht recht ist, dann …“
„Schon gut, schon gut“, fiel er ihr erneut ins Wort und stand auf. „Irgendwo in einem der Schlafzimmerschränke gibt es eine grüne Holzkiste mit alten Fotos. Meine Schwester Alicia hat sie vor Kurzem mit allem möglichen anderen Krempel hierher gebracht, weil sie zu Hause keinen Platz mehr dafür findet. Dort kannst du schauen, ob du was Geeignetes findest.“ Er wandte sich zum Gehen. „Und ich mach mich wieder an die Arbeit. Wir sehen uns zum Mittagessen, ja?“
Er wartete ihre Antwort nicht einmal ab, sondern ging hinaus, ohne sich noch einmal umzudrehen. Eleanor fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Was in aller Welt war plötzlich los mit Jace? Gerade eben war er noch bester Laune gewesen, und jetzt hatte Eleanor das Gefühl, als würde er sich völlig von ihr distanzieren. Sein Verhalten kränkte sie, merkte er das denn nicht? Eleanor war zutiefst verunsichert. Nachdem sie miteinander geschlafen hatten, hatte sie sich ihm so nah gefühlt, sie hatte ihm ihr Herz geöffnet und ihm von
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