Komm mit auf die Insel unserer Liebe
Lebensjahr hatte Jace unter dem vermeintlichen Schicksal gelitten, unfruchtbar zu sein und nie eine Familie gründen zu können, doch nun sollte alles anders werden. Jetzt hatte er die Chance, Vater zu werden, und die wollte er ergreifen. Ja, er wollte eine Familie gründen, und zwar mit Eleanor, seiner großen Liebe.
Meine große Liebe, dachte Jace versonnen. Eine Frau zu lieben bedeutete, ihr zu vertrauen und dabei das Risiko einzugehen, verletzt zu werden. Nachdem er die Beziehung zu Eleanor beendet hatte, konnte Jace nie mehr den Mut aufbringen, einer Frau sein Herz zu schenken, zu groß war seine Angst gewesen, noch einmal so schwer enttäuscht zu werden. Heute aber wusste er, dass nicht Eleanor den Fehler begangen hatte, sondern er. Und deshalb musste er jetzt handeln, er musste den ersten Schritt in die richtige Richtung tun.
Ja, er war bereit, Eleanor zu vertrauen und einen Neuanfang mit ihr zu wagen. Morgen würde er ihr seine Liebe gestehen und sie bitten, seine Frau zu werden. Jace’ Herz machte vor Freude einen Sprung. Endlich, endlich sah seine Zukunft rosig aus – eine Zukunft voller Glück mit seiner Ellie!
Eleanor hatte so gehofft, Jace am Abend noch zu sehen, doch als er kurz vor Mitternacht immer noch nicht da war, wollte sie nicht länger warten und beschloss, ins Bett zu gehen. Als sie am nächsten Morgen jedoch in die Küche kam, saß er plötzlich da, mit einer Tasse Kaffee in der Hand und der Zeitung auf dem Tisch.
„Da bist du ja!“, rief Eleanor überrascht und konnte ihre Freude dabei nicht verbergen.
„Hallo, Eleanor.“ Jace lächelte. „Ich bin erst spät nachts heimgekommen und wollte dich nicht wecken.“
„Ist schon in Ordnung, Hauptsache, du bist wieder da. Wie war es in Athen?“
„Das erzähle ich dir später, denn jeden Moment trudelt meine Familie ein, und dann ist hier der Teufel los.“ Er stand auf und küsste Eleanor zärtlich auf den Mund. „Ich muss dir etwas Wichtiges sagen, aber das mach ich lieber später, wenn wir Zeit und Muße dafür haben.“
Wieder machte ihr Herz einen Sprung, und sie konnte es kaum erwarten, die Neuigkeiten zu erfahren. „Okay, dann frühstücke ich jetzt schnell und kümmere mich danach gleich um die Party, in Ordnung?“
Jace streichelte ihre Wange. „Mach dir keinen Stress, du hast bestimmt schon alles perfekt vorbereitet.“
Das hatte Eleanor, und trotzdem machte sie sich, wie bei jeder bevorstehenden Veranstaltung, immer etwas Sorgen, ob auch wirklich alles glattging. Kaum war sie mit dem Frühstück fertig, trafen auch schon die ersten Familienmitglieder ein – eine Schwester nach der anderen mitsamt der Ehemänner und allen Kindern. Eleanor begrüßte jeden einzelnen persönlich und versuchte sich die Namen einzuprägen.
Am Nachmittag war die Party schon in vollem Gange, und alle außer Jace’ Eltern waren da. Die Kinder spielten ausgelassen am Strand, während die Erwachsenen gemütlich auf der Terrasse saßen und fröhlich miteinander plauderten. Eleanor hielt sich wie immer diskret im Hintergrund und sorgte dafür, dass stets genügend Speisen und Getränke zur Verfügung standen.
„Sie haben wirklich einen tollen Job gemacht“, meinte Alicia später anerkennend, als sie gerade eine Sammlung alter Familienfotos betrachtete, die Eleanor auf einem der Tische arrangiert hatte. „Mein Vater wird sich sehr darüber freuen.“
Eleanor lächelte. „Das freut mich. Wann kommt er denn?“
„Das weiß ich nicht genau. Er ist ja immer so beschäftigt, genau wie Jace.“ Alicia lachte. „Auch wenn mein Bruder das nicht gerne hört – er ist seinem Vater sehr ähnlich.“
Dazu erwiderte Eleanor nichts, denn sie wollte sich keinesfalls in Jace’ Familienangelegenheiten einmischen.
„Wie kam es denn, dass Jace ausgerechnet Sie für diese Feier engagiert hat?“, fragte Alicia nun direkt. „Sie leben doch in New York und mussten dafür extra nach Griechenland reisen.“
Diese Frage musste ja kommen, dachte Eleanor unbehaglich. „Ich habe letztes Jahr eine Weihnachtsfeier für ihn organisiert“, antwortete sie dennoch wahrheitsgemäß. „Und da er sehr zufrieden damit war, hat er mich jetzt wieder engagiert.“
„Verstehe.“ Alicia sah sie nachdenklich an. „Wissen Sie, als Jace damals aus New York zurückgekommen ist, wirkte er total verändert. Mir kam gleich der Gedanke, dass eine Frau dahinterstecken könnte, und als ich ihm dann vorschlug, jemand für die Party zu engagieren, wusste er sofort, wen er
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