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Komm mit mir, liebes Hausgespenst

Komm mit mir, liebes Hausgespenst

Titel: Komm mit mir, liebes Hausgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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könnte auf einem Besenstiel durch die Luft reiten.“
    Die Miene des Piloten erhellte sich. „Eigentlich hast du recht.“
    „Nicht nur eigentlich, sondern auch uneigentlich. Bitte, beruhigen Sie die Stewardeß. Sagen Sie ihr, daß ich sie nicht habe erschrecken wollen. Es sollte nur ein Spaß sein.“
    „Na schön. Ich gebe zu, daß die Dame ziemlich schwache Nerven hat.“ Der Copilot wandte sich zum Gehen.
    „Moment noch!“ rief Monika. „Wie war das vorhin mit dem Frischluftgebläse?“ Sie warf einen Seitenblick auf Herrn Stein.
    „Was meinst du damit?“ fragte der Pilot und sah sie stirnrunzelnd an.
    „Ich wette, es gibt gar kein solches Frischluftgebläse im Cockpit, und es hat auch niemand versehentlich..."
    „Sieh mal über deinen Kopf!“ sagte der Pilot.
    Monika tat es. „Ja?“
    „Da hast du drei Frischluftgebläse, die du stärker und schwächer einstellen kannst.“
    „Aber keines davon ist so stark, daß es wie ein Windstoß durch das ganze Flugzeug brausen könnte.“
    Der Pilot betrachtete sie mißtrauisch. „Willst du damit sagen, daß du das auch bewirkt hast? Diesen Trick möchte ich aber dann schon erklärt haben.“
    „Nein, natürlich nicht!“ versicherte Monika hastig. „Wie könnte ich!“
    „Dein Glück. Sonst müßte ich dich doch für eine richtige kleine Hexe halten.“
    Monika lachte. „Sehr witzig!“ Als der Pilot sich zurückgezogen hatte, flüsterte sie Herrn Stein zu: „Haben Sie gehört? Für den Windstoß hatte er auch keine natürliche Erklärung.“
    „Mich brauchst du nicht mehr zu überzeugen!“ Herr Stein schluckte den letzten Bissen einer Scheibe Vollkornbrot mit Butter und Käse hinunter und spülte mit Tee nach.
    Bevor sie in Frankfurt landeten, verabschiedete sich der Pilot über Lautsprecher bei seinen Passagieren und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sie einen schönen Flug gehabt hätten.
    „Das kann man wohl sagen!“ bestätigte Monika, und’ ihre grünen Augen funkelten.
    Der Frankfurter Flughafen war riesig. So unternehmungslustig Monika, Ingrid und Norbert auch waren, beruhigte es sie jetzt doch, in Begleitung von Herrn und Frau Stein zu sein. Gemeinsam fanden sie zu dem Flugsteig hin, von dem aus die DC 10 der Condor, einer Tochtergesellschaft der Lufthansa, nach Nassau startete. Ohne Schwierigkeiten überwanden sie die Paßkontrolle und die Sicherheitsüberprüfung. Diesmal mußte Monika den Korb nicht aufmachen.
    Wieder warteten sie auf einem hellen Flugsteig, diesmal auf einem ziemlich überfüllten, denn der Flug nach Nassau wurde um 9 Uhr 30 aufgerufen.
    Eine Stewardeß öffnete die Tür zu einem langen, ausfahrbaren Gang, der den Flugsteig mit dem Flugzeug verband. „Sind Familien mit Kindern dabei?“ fragte sie.
    Monika, Ingrid und Norbert sahen sich an und stürmten vor. Herr und Frau Stein folgten ihnen etwas langsamer.
    „Sie gehören alle zu einer Familie?“ fragte die Stewardeß etwas mißtrauisch, da Monika, Ingrid und Norbert doch offensichtlich im gleichen Alter waren.
    „O ja, wir gehören zusammen!“ erklärte Herr Stein mit Nachdruck.
    „Ist ja auch egal“, sagte die Stewardeß, „Kinder dürfen auf alle Fälle als erste ins Flugzeug.“
    So kam es, daß sie sich die schönsten Plätze ziemlich vorn in der Kabine aussuchen konnten, wo die Flügel nicht die Sicht versperrten. Jetzt mußte Monika ihren Korb aber doch zwischen die Füße nehmen, denn das Flugzeug wurde bis zum letzten Platz besetzt. Viele Leute hatten die Idee gehabt, über Pfingsten zu verreisen.
    Es machte ihr nichts aus. Sie war sehr erleichtert, daß Amadeus zurückgekommen war. Sie hing eben doch sehr an diesem übermütigen, unberechenbaren Kobold.
    Kaum hatte die Maschine vom Boden abgehoben, war sie eingeschlafen, und sie schlief so tief und fest, daß sie einige leckere Mahlzeiten verpaßte.

In eine andere Welt

    Monika erwachte höchst verwirrt, und ihre ersten Worte waren das hübsche Klischee: „Wo bin ich?“
    Ingrid lachte. „He, nun tu nicht so! Das mußt du doch wissen!“
    Monika riß ihre grünen Augen auf, drückte sie wieder zu und öffnete sie abermals. „Jetzt hab ich’s wieder... wir sind auf dem Flug nach Nassau.“
    „Sehr richtig! Und augenblicklich fliegen wir gerade über Kanada.“
    Monika schüttelte den Kopf, als wollte sie ihre Gehirnzellen wachrütteln. „Wieso Kanada?“
    „Über dem Atlantischen Ozean herrscht starker Gegenwind. Um dem auszuweichen, ist der Pilot nach Kanada abgebogen.“ Monika starrte die

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