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Komm mit mir, liebes Hausgespenst

Komm mit mir, liebes Hausgespenst

Titel: Komm mit mir, liebes Hausgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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sie Herrn Stein alles berichten. Sie hoffte, er könnte ihr sagen, wohin sich ein Hausgespenst wendet, wenn man es aus seinem Bannkreis befreit hat.
    Eine freundliche Stewardeß in einer schicken blauen Uniform begrüßte jeden einzelnen der Fluggäste in einem kleinen Vorraum hinter der dicken, weit aufstehenden Tür. Dann drängten sich die Fluggäste in das Innere der Boeing. Zu beiden Seiten des Ganges gab es je drei Sitzplätze. Norbert und Ingrid setzten sich auf die rechte Seite, und Monika stellte ihren Korb auf den Sitz neben dem Gang, damit sie später zu ihren Freunden hinüberrücken konnte. Zum Glück war die Maschine nicht voll besetzt. Jetzt nahm sie zuerst einmal auf der linken Seite neben Herrn Stein Platz, um ihm den Fall vorzutragen.
    Er nahm den roten Faden auch gleich wieder auf. „Also, bitte, Monika, erklär mir das Geheimnis des leeren Korbes!“
    Monika begann.
    Aber schon nach wenigen Sätzen fuhr Herr Stein dazwischen. „Das gibt es nicht!“
    „Aber ich habe es selbst erlebt!“
    „Man kann ein Gespenst nicht aus seinem Bannkreis transportieren.“
    „Doch, Herr Stein, mir ist es gelungen! Ich weiß es genau. Amadeus hat ja noch auf dem Flughafen Hokuspokus gemacht.“
    „Mein liebes Mädchen, glaube mir, das bildest du dir nur ein. Ich habe mich lange Jahre mit Parapsychologie befaßt..., so nennt die Wissenschaft jene menschlichen Äußerungsformen und Bewirkungen, die nachweislich nicht physikalischer Natur, beziehungsweise mit den bisher bekannten physikalischen Prinzipien nicht erklärbar sind „Ja, ja, ich weiß“, unterbrach Monika ihn, „sonst hätte ich Ihnen das Ganze ja auch gar nicht erzählt! Ich weiß, daß jeder, der nicht an so etwas glaubt, mich für verrückt erklärt hätte.“
    „Nun, das tue ich nicht“, sagte Herr Stein, „ich halte dich höchstens für ein wenig... überspannt.“
    „Was tut ein Hausgespenst, wenn es ihm gelungen ist, seinen Bannkreis zu verlassen?“
    „So ein Fall ist bisher noch nie vorgekommen.“
    „Aber Sie kennen sich doch mit Gespenstern aus, Herr Stein! Was würde es tun, wenn es ihm gelänge?“
    „Auf eine solch rein hypothetische Frage kann ich dir beim besten Willen keine Antwort geben.“
    „Hypo... pothetisch? Was heißt denn das nun wieder?“
    „Daß deine Frage sich auf einer reinen Annahme begründet. Selbst wenn sie sich wissenschaftlich beweisen ließe... wie es bei einer echten Hypothese der Fall sein würde... wäre ich überfragt.“
    Monika seufzte tief. Norbert setzte stets so viel Vertrauen in die Allwissenheit seines Vaters, daß er sie damit angesteckt hatte. Aber sie mußte einsehen, daß Herr Stein im Grunde sehr wenig über Gespenster wußte, jedenfalls sehr viel weniger als sie selber. Aber das war ja nur natürlich, denn er kannte sie nur aus seinen Büchern, während sie mit einem Gespenst befreundet war.
    Jetzt leuchtete über jedem Platz die Aufforderung auf, sich anzuschnallen und das Rauchen einzustellen.
    Monika nahm die Gelegenheit wahr, noch rasch über den Gang zu wechseln, den Korb neben Herrn Stein zu stellen und sich selber neben Ingrid zu setzen.
    „Hast du was rausgebracht?“ fragte Ingrid.
    Monika schüttelte den Kopf.
    „Mach dir bloß keine Gedanken! Was soll’s schon, wenn Amadeus von nun an in München geistert?“
    „Aber er kennt sich in der Großstadt doch gar nicht aus.“
    „Er hat Zeit genug, sich zurechtzufinden.“
    Das Flugzeug rollte über die Bahn und blieb in seiner Startposition noch einmal stehen. Dann donnerten die Motoren los, wieder setzte sich die Maschine in Bewegung, gewann an Geschwindigkeit und hob endlich vom Boden ab.
    „Das hätte Amadeus erleben sollen!“ rief Monika und beugte sich über den Gang. „Wissen Sie, Herr Stein, Amadeus wollte nämlich nicht glauben, daß eine so schwere Maschine überhaupt fliegen kann, und ich konnte ihn nicht überzeugen.“
    Herr Stein lächelte sie an. „Weißt du, was ich von deinem Amadeus halte?“
    „Sagen Sie schon!“
    „Es gibt ihn nicht. Das alles sind nur Flunkergeschichten, mit denen ihr die Erwachsenen verhohnepipeln wollt.“
    Monika hatte diesen Ausdruck noch nie gehört, aber sie verstand ungefähr, was es heißen sollte. „Foppen?“ fragte sie. „Aber bestimmt nicht! Ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen, schon mehr als hundertmal... und Ingrid und Norbert haben seine Kunststückchen beobachten können…“
    „Ja, aber immer nur ihr drei, nicht wahr? Laß man, Monika, Spaß muß sein, und

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