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Komm mit mir nach Caracas

Komm mit mir nach Caracas

Titel: Komm mit mir nach Caracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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höhnischen Blick zu. „Caramba! Dir wäre es doch bestimmt lieber, allein zu bleiben und reich zu sein, wenn Henry die einzige Alternative ist, oder?"
    Ohne zu zögern, nahm sie den Krug, der auf dem Nachttisch stand, und schüttete ihm das Wasser ins Gesicht. „So, jetzt weißt du, was ich von deinem Angebot halte!
    Diesmal stehe ich nicht zum Verkauf, und es wird auch nie wieder der Fall sein."
    Klitschnass stand Raul da und sah sie fassungslos an.
    „Es tut mir nicht Leid", erklärte sie schroff.
    „Por Dios ... Ich gehe jetzt lieber, bevor ich noch etwas sage oder tue, was mir hinterher Leid tut!" sagte er mühsam beherrscht. Dann verließ er das Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

3. KAPITEL
    Am nächsten Tag wurde gegen Mittag ein Videorecorder mit einer ganzen Sammlung Videos geliefert und in Pollys Zimmer aufgestellt.
    An dem Abend saß Polly in Tränen aufgelöst da und sah sich Filme wie Der Sieger, Pretty Woman und Sabrina an. Raul Zaforteza kannte ihren Geschmack viel zu gut und weckte Gefühle in ihr, die ihr bis dahin fremd gewesen waren. Ich hasse ihn, sagte sie sich. Und sie hasste ihn noch mehr, wenn sie spürte, wie sie seiner überwältigenden Anziehungskraft erlag.
    Schlimmer noch, Raul verstand sie besser als sie ihn. In Vermont hatte sie sich ihm anvertraut, während er sie lediglich beurteilt hatte. Und warum? Weil sein Kind irgendwann Fragen nach ihr stellen würde.
    Polly schauderte, als sie an sein Eingeständnis dachte. Doch wie oft hatte Raul betont, dass der Vertrag das Einzige war, was sie beide miteinander verband? Und warum konnte sie sich damit nicht abfinden?
    Raul hatte ihr, ohne mit der Wimper zu zucken, eine Million Pfund geboten, damit sie Henry fallen ließ und allein blieb. Und warum hatte er das getan? Weil er nicht wollte, dass sie heiratete. Denn wenn sie es tat, würde ein anderer Mann sein Kind großziehen. Also warum hatte sie ihm dann nicht gesagt, dass sie Henry heiraten wollte?
    Sie hatte so getan, als wäre sie mit Henry verlobt, um den Eindruck zu vermitteln, dass sie ihr Leben wieder etwas mehr im Griff hatte. Doch Raul kannte das Testament ihrer Patentante, und ihm war klar, dass Henry sie nur des Geldes wegen heiraten wollte. Allmählich fühlte sie sich ihm schutzlos ausgeliefert.
    Aber was wusste sie schon über Männer? Es war lächerlich, bald ein Kind zur Welt zu bringen und trotzdem keine Ahnung zu haben. Doch ihr Vater war ein strenger, puritanischer Mann gewesen und hatte es ihr unmöglich gemacht, sich in dieser Hinsicht normal zu entwickeln. Sogar ihre Freundinnen hatte er ständig kritisiert und damit oft verschreckt.
    Als Teenager hatte sie für einen Jungen geschwärmt, aber dieser hatte schnell das Interesse verloren, als ihr Vater ihr verbot, mit ihm auszugehen. Als sie später ihr Studium begonnen hatte, das sie nie beendet hatte, musste sie bei ihm wohnen bleiben und ihm den Haushalt führen. Außerdem unterstützte sie ihn bei seiner Gemeindearbeit und auch bei der Büroarbeit, als er mit seinem Schreibwarenhandel rote Zahlen zu schreiben begann.
    Gelegentlich ging sie heimlich auf Partys, konnte es allerdings nicht richtig genießen, weil sie ihren Vater deswegen angelogen hatte. Wenn ein Junge dann mit ihr knutschte, ließ sie es geduldig über sich ergehen und fragte sich dabei, warum man so viel Aufhebens darum machte.
    An der Universität lernte sie auch jemanden kennen. Genauso wie seine Vorgänger war er nicht bereit, ihren Vater um Erlaubnis zu bitten, mit ihr ausgehen zu dürfen.
    Zuerst fand er es noch komisch, dass er sie nur tagsüber sehen konnte. Eines Tages nahm er sie mittags mit in seine Wohnung und versuchte, sie ins Bett zu bekommen.
    Als sie sich weigerte, nannte er sie eine „langweilige kleine Jungfrau" und tröstete sich bald darauf mit einem anderen Mädchen, das keine Liebe als Gegenleistung für Sex erwartete.
    Erst Raul Zaforteza hatte sie gelehrt, was es bedeutete, jemanden körperlich zu begehren ...
    An diesem Abend konnte Polly nicht einschlafen. Eine Krankenschwester brachte ihr um zehn eine Tasse Tee und eine Zeitschrift.
    Wie sonst auch blieb die Tür zu ihrem Zimmer angelehnt, damit die Nachtschwester nach ihr sehen konnte, ohne sie aufzuwecken. Als Polly daher aus den Augenwinkeln sah, wie die Tür weiter geöffnet wurde, wandte sie sich lächelnd um, erstarrte jedoch, als sie statt der Schwester Raul sah.
    „Wie bist du hier reingekommen?" flüsterte sie erschrocken.
    Raul lehnte sich gegen die

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