Komm schon
kaum, dass er es den Reportern so einfach machen und ausgerechnet bei seinen engsten Verwandten untertauchen würde.«
Sophie seufzte. »Du hast recht, aber ich muss irgendetwas unternehmen, sonst drehe ich noch durch. Wie läuft‘s mit Cashman?«
»Ich habe ihm gesagt, wir wüssten nicht genau, wann sich Spencer melden wird, dass wir aber einen Anruf von ihm erwarten und Bescheid geben, sobald wir von ihm gehört haben. Und ich habe ihm das Versprechen abgenommen, einstweilen keine Dummheiten zu begehen.«
Sophie atmete bewusst ein paar Mal tief durch, um nicht plötzlich von Benommenheit überwältigt zu werden und in Ohnmacht zu fallen, wie das gelegentlich bei ihr vorkam. »Ich vertraue weder Cashman noch Cambias, aber viel mehr können wir im Augenblick wohl nicht unternehmen. Danke, Frannie.«
»Kopf hoch, Schätzchen. Ich bringe dir die Liste, sobald es geht.«
Kaum hatte Sophie aufgelegt, da klopfte es an der Tür. Offenbar saß ihre Sekretärin nicht an ihrem Platz, sonst hätte sie den Eindringling zweifellos abgefangen. Lori liebte ihre Arbeit, aber ihre Kaffeepausen liebte sie noch mehr.
»Herein«, rief Sophie. Hoffentlich brachte ihr Besucher zur Abwechslung gute Neuigkeiten.
Als sie sich umwandte, um den Betreffenden zu begrüßen, wusste sie sogleich, dass sie knietief in Schwierigkeiten steckte. Ihr Besucher hatte breite Schultern, einen Dreitagebart und einen Ruf, der ihm meilenweit vorauseilte. Footballstar Riley Nash gehörte seit Jahren zu den Klienten ihres Onkels, und er sorgte bei jedem seiner Besuche dafür, dass niemandem seine Anwesenheit entging. Er strahlte pure Männlichkeit und Sexappeal aus - und Sophies Körper reagierte wie immer umgehend, obwohl eine Stimme in ihrem Kopf sie ermahnte, den Kerl einfach zu ignorieren. Normalerweise hörte Sophies Körper auf das, was ihr analytischer Geist diktierte. Bei Riley Nash allerdings versagte ihr Warnsystem auf der ganzen Linie.
Offiziell teilten sich die Schwestern die Arbeit und Verantwortung in ihrer PR-Agentur, inoffiziell jedoch gab es zwischen ihnen eine strikte Aufgabenverteilung: Annabelle wusste mit Sportskanonen und notorischen Schürzenjägern umzugehen, Micki übernahm die Problemfälle. Dank dieser Regelung hatten die beiden auch ihre Ehemänner kennen- und liebengelernt. Sophie dagegen widmete sich lieber den glamourösen Aspekten ihres Berufs: Foto-Shootings, Galas, große Benefizveranstaltungen - eben alles, was man organisieren und kontrollieren konnte.
Sportlern ging sie tunlichst aus dem Weg, und zwar beruflich wie privat. Sie ärgerte sich grün und blau darüber, dass sie beim Anblick des attraktiven Starklienten ihres Onkels jedes Mal weiche Knie bekam. Warum fand sie diesen arroganten Casanova nur derart anziehend, während ihr andere Männer oft nicht einmal auffielen? In Riley Nashs Gegenwart war es mit Sophies sorgfältig antrainierter Unerschütterlichkeit stets auf einen Schlag vorbei, und das machte sie schier wahnsinnig.
Sie begehrte ihn - und er wusste es genau. Er wusste auch, dass Sophie diese Tatsache völlig aus der Fassung brachte, was er schamlos ausnützte, um seine Spielchen mit ihr zu treiben und zu testen, wie weit er gehen konnte. Und jedes Mal, wenn sie dachte, es könne unmöglich noch heftiger zwischen ihnen knistern, setzte er noch einen drauf! Warum zum Teufel musste der Kerl ausgerechnet jetzt antraben, wo sie mitten in einer Krise steckte?
Sophie unterdrückte den Impuls, zu überprüfen, ob ihr Haar und ihr Make-up in Ordnung waren. Stattdessen holte sie tief Luft und lehnte sich lässig an ihren Schreibtisch. »Lass mich raten: Du hast meine Sekretärin bezirzt, damit sie dich zu mir lässt.«
»Wenn sie an ihrem Platz gewesen wäre, hätte ich das wohl.« Er schwang sich seine schwarze Lederjacke über die Schulter und trat ungeniert näher, ganz der unverschämte Macho. »Aber es war niemand draußen, um mich aufzuhalten.«
Sophie seufzte. Der Tag wurde ja immer noch besser.
Er stellte sich so dicht neben sie, dass sein warmer, männlicher Geruch sie überflutete und prompt an Körperstellen feucht werden ließ, deren Existenz er ihr jedes Mal unerbittlich in Erinnerung rief. Sie hatte es längst aufgegeben, sich einzureden, dass ihre Reaktion nur natürlich war für eine Frau, die in sexueller Hinsicht seit über einem Jahr auf Sparflamme lebte. Nein, diese Hitzewelle und die Erregung, die sie so plötzlich erfasste, war einzig und allein auf Riley Nash
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