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Komm, suesser Tod

Komm, suesser Tod

Titel: Komm, suesser Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Haas
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Diabetikerin Rosa Eigenherr während der Fahrt verstorben ist.
    "Positiv", daß tatsächlich der Bimbo und der Junior bei dieser Fahrt die Fahrer gewesen sind, sprich Groß und Ri, weil der Computer hat keine Spitznamen gekannt. Der Junior hat von seinem Vater das Ri übernommen, aber die Menschen haben sich nicht mehr von "Junior" auf "Ri" umgestellt, nur der Computer hat es gefressen.
    "Positiv", hat der Herr Oswald gemeldet, daß drei Wochen später wieder eine Diabetikerin während der Fahrt verstorben ist.
    "Positiv", daß wieder der Junior und der Bimbo das Todestaxi gefahren haben.
    "Positiv", daß am 26. November dem Bimbo und dem Junior eine Diabetikerin während der Fahrt gestorben ist.
    "Positiv" auch beim Herrn Haberl, dem einzigen Mann in der Runde.
    "Jetzt brauchen wir nur noch die Frau Edelsbacher", hat der Brenner von seinem Zettel gelesen, "10. Dezember."
    "Wie soll das überhaupt funktioniert haben?" hat der Herr Oswald gefragt, während er weitergesucht hat.
    "Im Tropf war Zuckerwasser statt -"
    "Jaja, das meine ich nicht. Aber wenn der Bimbo eigentlich die Irmi erschossen hat und nur durch den Stenzl durchgeschossen hat, um die Spur zu verwischen -"
    "Oder auf den Rettungsbund zu lenken. Angriff ist die beste Verteidigung. Darum hat der Junior mich auch auf den Rettungsbund gehetzt. Bei der Konkurrenz möglichst viel Dreck aufwirbeln. Damit niemand auf den Gedanken kommt, sich mit dem Junior zu beschäftigen."
    "Meinetwegen. Aber wie hat der Bimbo wissen können, daß die beiden genau um fünf Uhr küssend dort stehen werden?"
    "Kennen Sie die 50-Prozent-Theorie?" hat der Brenner gefragt. Und dann hat er ihm umständlich die Theorie von der Klara erzählt, bis er endlich zu der Erklärung gekommen ist: "Die Irmi hat überall herumgeschnüffelt, ob sie irgendwelche Belege für die illegalen Machenschaften vom Junior findet.
    Deshalb hat sie auch in der Blutbank gesucht, weil der Junior den Stenzl in die Blutbank hineingebracht hat."
    "Dafür hat sie sich den Stenzl sogar angelacht", ist mit dem Herrn Oswald wieder der Spanner durchgegangen.
    "Eben nicht. Da kommt die 50-Prozent-Theorie ins Spiel.
    Weil es nämlich genau umgekehrt gewesen ist. Die Irmi hat geglaubt, sie spioniert hinter dem Stenzl her, aber in Wirklichkeit ist der Stenzl hinter ihr her gewesen."
    "Wieso?"
    "Auftrag vom Bimbo. Die haben längst gewußt, daß die Irmi was im Schilde führt."
    "Und daß der Stenzl mit der Irmi um fünf dort gestanden ist, war auch ein Auftrag vom Bimbo?"
    Bevor der Brenner zum Antworten gekommen ist, hat der Oswald gemurmelt: "Alt Erlaa."
    Weil während der ganzen Zeit, wo der Herr Oswald so flink im Zentralcomputer herumgesucht hat, ist auch der aktuelle Kreuzrettungsfunk mitgelaufen. Und nicht nur der Funk, sondern auch noch die hysterischen Notruftelefonate.
    Den Brenner haben die selbstgefälligen Einsatzkommandos vom fetten Buttinger schon die ganze Zeit genervt. Aber er hätte es dann trotzdem überhört, wenn nicht jetzt der Herr Oswald gemurmelt hätte: "Alt Erlaa." Praktisch Heimatgrüße, wie der fette Buttinger gefunkt hat: "23, epileptischer Anfall, Alt Erlaa."
    "Das ist weniger positiv", hat der Brenner auf einmal geschaltet. Weil die Adresse, die der fette Buttinger durchgegeben hat, ist die Adresse vom Lungauer gewesen.
    Und obwohl er zuerst nicht auf den Anruf geachtet hat, weil ja andauernd die Anrufe gelaufen sind, hat er jetzt irgendwie noch den Anruf im Ohr gehabt. Hat er irgendwie die Stimme von der Lungauerin noch im Kopf gehabt. Hat er mit einem Ohr noch nachhallen gehört, wie die Mutter vom Lungauer um Hilfe ruft.
    Irgendwo muß das der Brenner noch gespeichert gehabt haben, weil er es sich jetzt im nachhinein noch irgendwie zusammengeklaubt hat.
    Aber siehst du. Irgendwie ist eben nicht genug. Ich würde dich ja gern in dem Glauben lassen, daß der Brenner in einem Konzentrationsanfall sich noch jedes Wort von der Lungauerin zusammengeklaubt hat. Praktisch: Mensch ja, Technik nein.
    Aber in Wahrheit hat der Brenner noch gar nicht richtig angefangen, den Nachhall von dem Anruf in seinem Kopf zu belauschen, da hat ihm der Herr Oswald schon den ganzen Anruf aus seinem Computerspeicher vorgespielt: "Komm schnell!" hat die Lungauerin in das Telefon geschrien. "Mein Sohn hat einen Anfall!"
    Der Herr Oswald ist jetzt so souverän an seinem Gerät gesessen wie ein Hochseekapitän, der die gefährlichsten Schallwellen ohne weiteres meistert.
    "Heute war einer von deinen Männern da und

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