Komm, trau dich
gleichen Reihenfolge, beantwortete dann seine E-Mails, überprüfte seine Aktien und machte sich an die Arbeit.
Er nahm die Serviette und legte sie auf den Schoß, gerade als Susan und Peter den Tisch erreichten. Ben und Katy waren schon da. Der Kellner füllte Trevors Kaffeetasse, und er entspannte sich zum ersten Mal an diesem Tag. Hier unter seinen Freunden fühlte er sich wieder sicher. Lees Idee, mit ihm zu schlafen, würde jetzt wenigstens für die folgenden eineinhalb Stunden vergessen sein.
„Na", sagte Susan und griff nach einem Mohnbrötchen, „seid ihr, du und Lee, schon zwischen den Laken gelandet?"
Offenbar hatte er die Situation etwas falsch eingeschätzt.
„Nein, sind wir nicht." Lee sah ihre Freunde streng an. „Und ihr müsst aufhören, uns zu fragen. Es wird nicht einfach so über Nacht passieren."
„Ich dachte, es wird überhaupt nicht passieren", warf Trevor ein.
Aber irgendwie war er nicht überrascht, dass Lee ihre Meinung schon wieder geändert hatte.
„Ach, das", sagte Lee mit einer wegwerfenden Handbewegung.
„Achte nicht darauf. Ich habe nur für einen Moment kalte Füße bekommen, mehr nicht."
„Ich habe immer noch kalte Füße."
„Ach was", meinte Katy. „Keiner braucht hier kalte Füße zu haben."
„Das finde ich auch", stimmte Peter zu. „Der Gedanke, dass ihr beide zusammenkommt, scheint mir sehr gut. Vergesst nicht, es ist ein Dschungel dort draußen. Randvoll mit hinterhältigen Leuten, die nichts lieber tun, als unschuldige Menschen an der Nase herumzuführen, bis sie sich in sie verlieben. Und dann wachen sie eines Morgens auf und finden heraus, dass diese Verräter nach Idaho zurückgegangen sind, um sich einen lebenslangen Wunsch zu erfüllen und Skilehrer zu werden."
Susan schüttelte mitfühlend den Kopf. „Bobby Fox?"
Peter nickte.
„Ich will ja nicht behaupten, dass ich es dir gesagt habe." Sie tätschelte ihm die Schulter. „Aber, verdammt, Peter, ich habe es dir gesagt."
„Ach, Susan, du hättest ihn nicht einmal gemocht, wenn er der Papst gewesen wäre", erwiderte Peter mit einem Seufzer. „Reich mir mal einer die Marmelade."
„Wenn er der Papst gewesen wäre, wäre er nicht dein Freund geworden, oder? Aber du hast Recht. Ich will keinen angreifen, aber wenn du dich mit Männern einlässt, musst du den Preis zahlen. So ist das nun mal."
„Danke", meinte Ben trocken.
„Anwesende natürlich ausgenommen", sagte Susan fröhlich.
Das Ganze tat Trevor sehr Leid. Peter war ein hervorragender Schauspieler und ein wirklich wunderbarer Freund, aber er besaß einen ungemein schlechten Geschmack bei Männern. Er suchte sich immer genau diejenigen aus, die gefühlsmäßig völlig unansprechbar waren.
Deswegen kam er mit Susan auch so besonders gut aus. Auch sie hatte ihre Probleme mit Männern. Ihr Exmann, Larry, war ihrer Meinung nach unter den Mistkerlen dieser Erde der größte. Er hatte sie nur wegen ihres Geldes geheiratet, mit ihrer Schwester geschlafen und sie für seine Sekretärin sitzen gelassen. Susan hatte daraufhin beschlossen, den Männern ein für alle Mal abzuschwören, und die Rache an ihnen zu ihrem Hobby gemacht. Sie genoss es, die Männer zu quälen, die sie umwarben - und es waren nicht wenige, die das taten. Susan war die einzige Blondine in ihrer Gruppe. Mit ihrer hohen, schlanken Gestalt und den schönen hellblauen Augen zog sie die Männer an wie ein Magnet. Aber sie wollte keinen von ihnen. Für Susan waren das alles nur potenzielle Larrys.
„Ich denke, ihr müsst es einfach hinter euch bringen", erklärte sie jetzt ernst. „Je länger ihr es hinausschiebt, desto mehr Zeit habt ihr, es zu vermasseln. Kommt schon. Denkt bloß an all die jämmerlichen Dates, die Katy euch immer aufzwingt. Jedes endet damit, dass ihr beide euch miteinander köstlich unterhaltet, während eure bemitleidenswerten Verabredungen an den Seitenlinien dahinwelken."
Ben legte Katy einen Arm um die Schulter. „Ich finde, sie sollten nichts überstürzen. Es ist schließlich ein großer Schritt, den man nicht allzu leicht nehmen sollte."
„Und ich finde, wir sollten einfach unsere verdammten Brötchen essen und über etwas anderes reden", bemerkte Trevor gereizt.
„Ich will aber wissen, was Katy dazu zu sagen hat." Lee rührte ausgiebig in ihrem Kaffee, wie immer, wenn sie nervös war.
Trevor wollte ihr sagen, dass sie etwas essen sollte. Sie hatte von ihrem Frühstück kaum etwas angerührt, und das war sicher nicht gut für sie. Sich
Weitere Kostenlose Bücher