Komm und küss mich!: Roman (German Edition)
Ein Wink mit dem Zaunpfahl. Er hatte schon gemerkt, daß Francie in puncto Golftitel unersättlich sein konnte …
Jetzt ließen sie die enge asphaltierte Straße hinter sich und rollten über einen Trampelpfad, den vermutlich zuletzt die Apachen benutzt hatten. Die Stelle mit dem Erdrutsch lag in entgegengesetzter Richtung, aber wozu sollte er das erwähnen? Mal sehen, was ihr diesmal einfallen würde.
»Eigentlich muß der Erdrutsch hier irgendwo sein, aber ist ja auch egal.« Sie mußte plötzlich kichern. »Ich hab’ ja gestern abend meinen Augen nicht getraut, als Holly Grace in dem Umstandskleid ankam – sie ist erst im dritten Monat. Und Gerry hat nicht den blassesten Schimmer, wie man sich in einer Kneipe benimmt. Er hat den ganzen Abend Weißwein getrunken und Skeet einen Vortrag über das Wunder der sanften Geburt gehalten. Ich weiß nicht so recht, ob Holly Grace Gerry hätte mitbringen dürfen. Er sollte ihre Eltern kennenlernen, aber die arme Winona hat furchtbare Angst vor ihm.«
Aha! Dallie tat so, als ob er schliefe! Auch gut. Wenn die
Rede auf Gerry Jaffe kam, konnte er sowieso nicht objektiv bleiben. Ihr war das lange Zeit auch schwergefallen. Gerry hätte Teddy da nicht mit reinziehen dürfen, auch wenn Teddy darum gebettelt hatte. Seit dem Vorfall an der Freiheitsstatue hatten sie selbst, Dallie und Holly Grace immer aufgepaßt, daß Teddy und Gerry nie lange allein zusammenblieben.
Francesca bremste behutsam. Sie vergewisserte sich, daß die Gegend wirklich menschenleer war, ließ die Windschutzscheibe herunter und schaltete den Motor ab. Eine angenehme warme Morgenbrise wehte herein.
Dallie schützte immer noch Müdigkeit vor. Voll freudiger Erregung zögerte sie den Moment noch ein bißchen hinaus. Bei all dem Geplänkel zwischen den beiden hatten sie doch so etwas wie vollkommene Geborgenheit und Seelenruhe ineinander gefunden. Sie hatten sich von der dunkelsten Seite kennengelernt und waren jetzt zusammen auf der Sonnenseite des Lebens.
Sie nahm ihm die Mütze ab und warf sie auf den Rücksitz. Sanft küßte sie ihn auf die geschlossenen Augen, fuhr ihm mit der Hand durchs Haar. »Aufwachen, Schatz, es gibt viel zu tun!«
Er knabberte sanft an ihren Lippen. »Was denn zum Beispiel?«
»Naaa?«
Er ließ seine Hand unter ihr weißes Stretch-Top gleiten, streichelte ihr mit den Fingerspitzen sanft den Rücken. »Hör mal, Francie, zu Hause steht doch ein wunderbares Bett für uns.«
»Das ist aber zu voll!«
Er mußte lachen. Teddy hatte schon am frühen Morgen wie wild an die Schlafzimmertür gehämmert und war zu ihnen ins Bett gestiegen. Er wollte unbedingt wissen, ob er sich für eine Karriere als Detektiv oder doch lieber für die Forschung entscheiden sollte.
»Seit wann muß man sich denn im Auto lieben, wenn man
verheiratet ist?« Dallie schloß wieder die Augen. Sie kuschelte sich auf seinen Schoß und küßte ihn hinters Ohr.
»Seit die Freunde und Förderer der Stadtbibliothek in dem einen Schlafzimmer tagen und im anderen eine Horde von Jugendlichen«, erwiderte sie.
»Da muß ich dir allerdings recht geben.« Er schob ihr den Rock ein bißchen hoch, so daß sie ihre Beine ausbreiten konnte. Ganz zart strich er ihr über die Beine, arbeitete sich langsam nach oben. Plötzlich riß er die Augen auf.
»Francie Day Beaudine, du hast ja keinen Slip an!«
»Ja? Oh, das ist aber schlimm!«
Sie streifte ihn mit den Brüsten, küßte ihn hinter dem Ohr, machte ihn einfach wild. Jetzt mußte er aber mal zeigen, wer hier der Boß war. Er stieß die Wagentür auf, stieg aus und zog sie hinaus.
»Aber Dallie …« Francie spielte die Schockierte.
Ohne viel Federlesens klemmte er sich die zappelnde Francie unter den Arm und schleppte sie zum Heck des Wagens. Ein bißchen wilder hätte sie schon zappeln dürfen, fand er.
»Eine Frau wie mich vernascht man nicht auf seiner Heckklappe!« Das klang mal wieder so arrogant auf die feine englische Art – wie die Königin persönlich. Aber ob die Königin von England sich auch so intensiv mit seinem Reißverschluß beschäftigt hätte …
Dallies Antwort kam in breitestem Amerikanisch: »Mich führen Sie nicht an der Nase herum, Ma’am. Ich weiß doch genau, ihr Amerikanerinnen mögt es heiß!«
Mit einem langen Zungenkuß brachte er sie vorübergehend zum Schweigen.
Nach einem ziellosen Geplänkel und viel Balgereien nahm ihr Liebesspiel liebevolle, zärtlichere Form an – es entsprach genau dem, was sie füreinander
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