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Komm zu mir heute Nacht

Komm zu mir heute Nacht

Titel: Komm zu mir heute Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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nach. „Der jetzige Job bei Katherines Agentur passte genau in meine Zeitplanung, und die Bezahlung ist gut."
    Nash lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück und sah Mandy dabei zu, wie sie im Zimmer herumschlenderte und seine beim Rodeo gewonnenen Siegestrophäen betrachtete, darunter viele kunstvoll verzierte Gürtelschnallen. Sie war zum ersten Mal in diesem Raum. Wie er am ersten Tag gesagt hatte, war dies sein Refugium, und sie hatte das respektiert.
    „Das hier ist deine Schwester Samantha, nicht wahr?" Mandy wies auf ein Foto an der Wand.
    Er nickte.
    „Sie ist wunderschön." Obwohl sie sich nie kennen gelernt hatten, hatte Mandy seine Schwester sofort an dem dunklen Haar und den klugen blauen Augen erkannt, die denen von Nash ähnelten. Der Mann neben ihr auf dem Foto sah sie liebevoll an.
    Samantha war mit einem Mann namens Daniel verheiratet, den die Mädchen ihr gegenüber erwähnt hatten.
    „Alle Männer im Umkreis von Meilen waren hinter ihr her. Daniel fing sie ein, als meine Eltern ihr gerade drohen wollten, sie fortzuschicken."
    „Ein bisschen zu wild, was?"
    Er grinste. „Wenn mein Vater gewusst hätte, was sie alles getan hat, hätte er sie von dem Moment an weggeschickt, als sie …"
    Mandy hob die Augenbrauen. „Brüste bekam?"
    „Reifer wurde", sagte er, und sie lächelte.
    „Lebt dein Bruder Jake in der Nähe?" Sie wies auf das Foto einer jüngeren Version von Nash. Der Mann stand neben einem preisgekrönten Pferd, hatte ein entwaffnendes Lächeln und trug eine der größten Rodeo-Gürtelschnallen, die sie je gesehen hatte.
    „Ja, im Nachbarbezirk."
    Mandy streifte weiter durchs Zimmer. Die Sessel waren aus weichem dunkelrotem Leder, der Kaffeetisch aus Gusseisen und Glas. Sehr männlich und verführerisch, dachte sie, wie der Mann. Er beobachtete sie immer noch, und sie glaubte, seinen Blick wie eine Berührung auf der Haut zu spüren. Es war einfach nicht fair, dass er nach all dieser Zeit allein mit einem Blick ihr Herz zum Rasen bringen konnte. Sie betrachtete die Erinnerungsstücke aus dem Bürgerkrieg, die den Kaminsims zierten, eine Kugel, eine Pistole; und in einer Glasvitrine gleich neben dem Kamin lagen eine Brille, eine hübsche Metallkassette und ein verblichener Brief mit seinem Umschlag.
    Sie beugte sich darüber. „Es ist ein Liebesbrief."
    „Von einem meiner Vorfahren an seine Frau." Nash stand auf und kam zu ihr. „Man kann die Schrift kaum entziffern, aber er erwähnt, dass er sich auf dem Weg nach Pennsylvania befindet." Er nahm den Duft von Mandys frisch gewaschenem Haar wahr, und sein Herz zog sich sehnsüchtig zusammen.
    „Nach Gettysburg?" fragte Mandy erschrocken.
    „Ja. Er ist dort ums Leben gekommen. Der Brief wurde von seinem Kommandanten, zusammen mit seinen anderen persönlichen Sachen, an seine Familie geschickt."
    „Oh, wie schrecklich."
    „Ja, er hinterließ eine Frau und drei Kinder. Hier in diesem Haus."
    Mandy war überrascht. „Ist es schon so alt?"
    „Über 225 Jahre, soweit wir wissen."
    „Himmel." Sie schaute sich noch einmal im Raum um, als sähe sie alles zum ersten Mal. „Erstaunlich, dass es immer noch im Besitz deiner Familie ist."
    „Ein Rayburn hat es während des Bürgerkriegs erhalten, sozusagen als Gegenleistung dafür, dass er Pferde an die Armee vermietet hat."
    „Ich bin beeindruckt, Nash. Nicht viele Leute können auf eine so lange Familiengeschichte zurückblicken und sagen, hier hat alles begonnen, dort komme ich her." Mandy erinnerte sich kaum an ihren Großvater.
    Nash dachte daran, dass Mandy bisher wenig Unterstützung in ihrem Leben gehabt hatte. Und auch er war nicht bei ihr geblieben. Er leerte seine Tasse und ging zu seinem Schreibtisch zurück. Nur seine Töchter hatten ihm die Kraft gegeben, die vergangenen Jahre zu überstehen. Sie hatten ihn gebraucht, und er hatte seine Bedürfnisse zurückgestellt.
    Und jetzt war Mandy wieder in sein Leben getreten, und es fiel ihm immer schwerer, sein Verlangen nach ihr zu unterdrücken. Er schaute zu ihr. Sie ging gerade zu einem kleinen Tisch in der Ecke des Zimmers und erstarrte plötzlich. Er ahnte, was sie gesehen und bestürzt hatte. Langsam ging er zu dem Tisch, auf dem ein Foto von seinem Hochzeitstag stand.
    „Sie sieht hinreißend aus", flüsterte Mandy.
    „Das war sie an dem Tag auch."
    Mandy konnte Nash in diesem Moment nicht ansehen. Es tat zu sehr weh. „Du sagst das so, als ob es das einzige Mal gewesen wäre."
    Er zuckte die Achseln und wandte

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