Komm zu mir heute Nacht
Eierkorb, und zusammen mit den Mädchen marschierte sie aufgebracht zum Haus zurück.
Nash riss sich den Hut vom Kopf und warf ihn wütend auf den Boden. Verflixtes, dickköpfiges Weib! Sie hätte von einem der Eber getötet werden können! Schwer atmend stand er da und versuchte, sich wieder in den Griff zu bekommen. Dann folgte er Mandy.
„Wag es nicht, Schlamm hier hereinzutragen, Nash Rayburn!" rief Mandy, kaum dass er die Schwelle übertreten hatte. „Ich habe gerade eben den Boden gefeudelt!"
Er hielt inne. „Dann komm her!"
„Nein. Geh wieder an die Arbeit. Es geht mir gut."
Die Mädchen schauten um die Ecke im Flur.
„Wo ist sie, Kim?" Zögernd sah Kim von ihrer Schwester zu ihrem Vater.
„Im Bad", sagte Kate. „Sie macht sich sauber."
Nash riss seine Stiefel von den Füßen, rollte die schlammbedeckten Jeans hoch und ging mit langen Schritten an seinen Töchtern vorbei, die sich ängstlich an die Wand drückten. Vor dem Badezimmer blieb er stehen. Die Tür stand halb offen, und Mandy stand in BH und Slip vor dem Waschbecken und wusch sich den Schmutz von Armen, Gesicht und aus dem Haar. Sein Puls begann zu rasen, und er stand wie gebannt von ihrem Anblick da, bis sie sich abgespült hatte, nach einem Tuch griff und sich aufrichtete.
Sie sah ihn, schnappte erschrocken nach Luft und bedeckte sich, so gut es ging, mit dem Handtuch. „Mann, du hast vielleicht Nerven." Sie wollte ihm die Tür vor der Nase zuschlagen.
Aber er hielt die Tür fest. Mandy stand mit tropfendem Haar da. Die Wassertropfen liefen ihr über die Schultern und zwischen die Brüste.
„Hör auf, mich so anzustarren, Nash. Im Augenblick kann ich dich nämlich nicht besonders gut leiden."
Er zwang sich, den Blick von ihrem Dekolletee zu lösen und auf ihr Gesicht zu richten. „Das war sehr unvorsichtig von dir."
„Du hast überreagiert." Mandy nahm ihren Bademantel vom Haken, kehrte Nash den Rücken zu und drehte sich erst wieder um, als sie den Bademantel übergezogen hatte. „Du brauchtest mich nicht vor allen Leuten so herunterzumachen, und die Mädchen sind zu jung, um mir solche Regeln zu erklären." Sie zog den Gürtel fest und stieß mit dem Finger gegen seine Brust. „Du hättest mir die Regeln erklären müssen."
„Das sehe ich jetzt ein." Er genoss ihre Nähe, obwohl sie so wütend auf ihn war.
„Ich entschuldige mich."
„Entschuldigung akzeptiert."
„Du klingst aber nicht so."
„Das ist dein Problem. Die Angelegenheit ist vorbei."
Irgendwie spürte er, dass Mandy ihm damit etwas ganz Bestimmtes sagen wollte.
Und was das vermutlich war, gefiel ihm ganz und gar nicht.
„Warum bist du so böse geworden, Daddy?"
Nash drehte sich um. Seine Töchter sahen ihn tief bedrückt an. Sie waren kurz davor, in Tränen auszubrechen. Er kam sich wie ein Mistkerl vor und ging vor ihnen in die Knie. „Ich hatte Angst."
„Warum?" fragte Kim, und er wusste aus Erfahrung, dass er ihnen erst eine Reihe von Fragen beantworten musste, bevor sie zufrieden sein würden.
„Weil ich glaubte, die Eber würden Miss Mandy verletzen."
Natürlich reichte ihnen diese Erklärung nicht. „Aber du hast sie angeschrien."
„Das passiert manchmal, wenn jemand …" Er suchte nach Worten, die die Kinder verstehen würden.
„Wenn jemand sich selbst die Schuld an etwas gibt", beendete Mandy den Satz für ihn.
„Ja", gab er zu.
„Ich bin nicht aus Glas, Nash."
Doch, das war sie. Sie war sehr zierlich, und wenn er vorher geglaubt hatte, dass sie mit dem Ranchleben fertig wurde, so musste er seine Meinung eben ändern. „Frag Seth, was es bedeutet, von einem Eber überrannt zu werden. Sie wiegen etwa 350
Pfund."
Mandy erschrak. Aber sie war ja auch noch nie auf einer Ranch gewesen oder in der Nähe von so vielen Tieren. Sie musste noch viel lernen. Nicht dass sie lange genug auf der Ranch sein würde, um sich mit allem vertraut zu machen. „Dann sollten die Mädchen auch nicht in ihre Nähe kommen."
Nash sah sie fragend an.
Sie hob viel sagend die Augenbrauen. „Der Zaun, kann er dem Gewicht der Eber standhalten? Kannst du das garantieren?"
Es gefiel Nash nicht, dass Mandy ihn auf etwas aufmerksam machte, was ihm selbst schon längst hätte auffallen müssen.
„Entschuldigung, Daddy", sagte Kim.
„Nein, ihr müsst mich entschuldigen, Baby. Es war nicht eure Schuld." Obwohl er schlammbedeckt war, nahm er beide in die Arme. „Wir werden das nächste Mal alle vorsichtiger sein."
„Versprochen." Kim und Kate
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