Komm zu mir heute Nacht
dich! Ich kann kaum gerade im Sattel sitzen, ohne mich irgendwo verzweifelt festzuklammern."
„Ach, Daddy kann’s Ihnen beibringen, Miss Mandy. Es ist gar nicht schwer."
Mandy sagte nicht, dass sie nicht mehr lange genug da sein würde, um Reiten zu lernen, sondern sprach über andere Dinge.
Als sie auflegte, drückte sie den Hörer noch ein paar Sekunden an ihre Brust. Sie liebte Nash und seine Kinder und diese Ranch, aber sie glaubte nicht, dass sie alles zusammen bewältigen könnte – Karriere, Familie und Ranch. Sicher gab es viele Frauen, die das zu Wege brachten, aber Mandy traute sich das nicht zu. Was das betraf, fehlten ihr einfach die Erfahrungen.
Sie hatte seit ihren Collegetagen kein geregeltes Leben geführt, und davor war sie mit ihrem Vater von einer Stadt zur anderen gereist und hatte jedes Mal die wenigen Freunde, die sie gewonnen hatte, wieder zurücklassen müssen. In den nächsten drei Jahren würde sie sehr beschäftigt sein und viel zu weit fort, als dass ein Leben mit Nash und den Kindern möglich sein könnte.
Mandy wusste, dass ihr sehr einsame Tage bevorstanden. Kein süßes Lächeln am Morgen, kein starker Mann neben ihr, der ihr das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gab. Ihre Karriere als Ärztin bedeutete nicht viel, wenn sie niemanden hatte, mit dem sie ihre Nächte teilen konnte. Das wusste sie jetzt, aber sie konnte sich nicht dazu bringen, ihren eingeschlagenen Weg zu ändern. Dazu hatte sie zu lange und zu hart um ihre Karriere gekämpft.
Sie ließ sich auf einen Stuhl sinken, barg den Kopf in den Händen und versuchte, nicht in Tränen auszubrechen. Mandy rief sich ins Gedächtnis, dass sie dem Krankenhaus gegenüber verpflichtet war. Was konnte ihnen eine Ärztin nützen, die nicht einmal mit ihren eigenen Problemen und ihrem gebrochenen Herzen fertig wurde?
Nash, der gerade durch den Flur ging, blieb stehen, als er Mandy in der Küche sitzen sah. Sie weinte. Er liebte sie so sehr, und es tat ihm weh, dass er vielleicht daran schuld war, dass sie unglücklich war, weil er Druck auf sie ausübte. Aber er konnte nichts dagegen tun. Er wollte sie für sich haben, und insgeheim wollte er, dass sie ihn vor ihre verflixte Karriere stellte.
Ihr leises Schluchzen bedrückte ihn. Er verwünschte die Umstände und Mandys Dickköpfigkeit, die sie davon abhielten, eine gemeinsame Zukunft mit ihm zu planen.
Und er beschloss, etwas zu unternehmen, und zwar schnell. Die Zeit wurde knapp.
In der Nacht ließ Nash Mandy ihre Sorgen vergessen. Er überschüttete sie mit Aufmerksamkeiten, fütterte sie mit Erdbeeren und Sahne, sie tranken Champagner und schwammen nackt im Swimmingpool. Er liebte sie unter dem sternenübersäten Himmel, bis sie außer Atem war. Er hielt sie die ganze Nacht in den Armen, konnte selbst aber nicht einschlafen, als ob er Angst hätte, sie könnte verschwunden sein, wenn er aufwachte.
Mandy ging den langen Gang im Stall entlang. „Okay, Boss. Die Pferde sind getränkt und die Hühner gefüttert. Was jetzt?"
„Wie wär’s mit einem Sprung ins Heu?" sagte Nash, als sie näher kam, und warf mit der Heugabel Heu in eine Box.
Sie lehnte sich mit der Schulter gegen einen Pfosten und betrachtete Nash. Die eng sitzende Jeans betonte seine schmalen Hüften, und seine muskulöse Brust zeichnete sich so deutlich unter dem schwarzen T-Shirt ab, dass sie es ihm am liebsten heruntergerissen hätte. Aber die Cowboys hatten einen freien Tag bekommen, und so gab es zuerst noch viel Arbeit zu erledigen.
Mandy legte den Kopf schief und schenkte Nash ein herausforderndes Lächeln. „Du willst doch bloß etwas anderes reiten als immer nur dein Pferd."
Er grinste. „Gar keine so schlechte Idee." Er beugte sich über sie und küsste sie, wobei er sie an seine breite Brust zog.
„Ich muss noch die Schweine füttern."
„Sei aber vorsichtig."
„Ich werfe ihnen nur das Futter hinein und laufe um mein Leben."
Nash lächelte und zwickte sie spielerisch in die Wange. „Dann also los. Ich habe später etwas mit dir vor."
„Etwas, das mir Spaß bringen könnte?" Mandy warf ihm auf dem Weg zum Tor einen Blick zu.
„Bis jetzt hast du dich nicht beklagt", antwortete er leidenschaftlich.
„Arroganter Kerl."
„Heute Morgen hast du mich noch ganz anders genannt."
Sie errötete. Heute Morgen war sie aus einem herrlich erotischen Traum aufgewacht, erregt und voller Sehnsucht nach Nash, und hatte dann erkannt, dass es gar kein Traum gewesen war. Im Augenblick war die
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