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Komm zurueck nach Italien

Komm zurueck nach Italien

Titel: Komm zurueck nach Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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ihm am Herzen lag, so war ihm das jedoch nicht gelungen.
    Catherine wünschte Vito weit weg. Es brachte sie in Wut, dass er sie aus seinen dunklen Augen so eindringlich und besitzergreifend musterte, als wäre sie noch immer sein Eigentum. Sie dend heiß wurde ihr bewusst, dass sie noch ungekämmt war und der dünne weiße Baumwollstoff ihres Shortys durchscheinen ließ, was es eigentlich verbergen sollte.
    Vitos Blick glitt tiefer, ruhte auf ihren nackten Beinen, und zu ihrem großen Entsetzen spürte Catherine, dass etwas in ihr lebendig wurde. Etwas, das man sexuelle Erregung nannte. Es war nicht zu fassen, aber nach all den Jahren wirkte dieser Mann immer noch so auf sie, dass sie in seiner Nähe nicht mehr klar denken konnte!
    „Was willst du hier?” fuhr sie ihn aus lauter Unsicherheit heftig an.
    „Ich dachte, das wäre klar. Ich will zu meinem Sohn.”
    „Der schläft noch, es ist schließlich erst fünf Uhr!”
    „Ich weiß, wie spät es ist, Catherine”, antwortete er müde, und erst jetzt fiel ihr auf, wie abgespannt er aussah. Und sie be merkte noch mehr: Er sah älter aus, als sie ihn in Erinnerung hatte. Tiefe Falten hatten sich in seine Züge eingegraben, und sein Mund sah aus, als hätte er das Lächeln verlernt.
    Das versetzte ihr einen Stich, was sie ärgerte, denn sie wollte diesem Mann gegenüber absolut gleichgültig und gefühllos bleiben. „Wie bist du so schnell hierher gekommen?” fragte sie.
    „Ich habe mich nach unserem Gespräch gestern sofort in meine Maschine gesetzt und bin nonstop nach London geflogen. Vom Flugplatz aus habe ich mir dann eine Taxe genommen, und jetzt bin ich hier.”
    Das muss ja eine ganz neue Erfahrung für dich gewesen sein, sagte sich Catherine und blickte über seine Schulter, ob nicht doch einer seiner geliebten schnellen Sportwagen auf der Straße stand.
    Vito wollte stets das Ruder in der Hand behalten, im Verkehr, in der Firma - und im Bett.
    „Müssen wir unsere Unterhaltung eigentlich zwischen Tür und Angel führen?” fragte er gereizt.
    Er wies mit dem Kopf auf die umstehenden Häuser, denn hinter einigen Fenstern bewegten sich die Gardinen. In der Stille des Morgens mussten einige Nachbarn ihre Stimmen gehört haben und neugierig geworden sein.
    Nein, Vito ist es wirklich nicht gewöhnt, auf der Schwelle abgefertigt zu werden, dachte Catherine und lächelte amüsiert. Immerhin war er der viel beachtete und bewunderte Chef der Giordani Investment Bank mit dem berühmten Gespür für wirtschaftliche und finanzielle Tendenzen. Sein Rat und seine Meinung waren gefragt, und überall wurde er mit offenen Armen empfangen.
    Aber ich gehöre nicht zu der Schar seiner Bewunderer, sagte sich Catherine trotzig. Weder respektiere ich ihn, noch schulde ich ihm etwas. „Ich möchte dich hier nicht sehen, Vito”, erklärte sie ihm.
    Er biss die Zähne zusammen. „Mein Sohn könnte da anderer Meinung sein”, hielt er ihr entgegen.
    Dem konnte Catherine nicht widersprechen, so gern sie es auch getan hätte. „Dann komm vorbei, wenn er wach ist, so in ein, zwei Stunden”, schlug sie vor und machte Anstalten, ihm die Tür vor der Nase zuzumachen.
    Seine Augen blitzten zornig. „Lass mich hier auf der Straße stehen, und du wirst es ewig bereuen”, drohte er.
    Catherine ärgerte sich, dass sie sich davon beeindrucken ließ und tatsächlich zögerte. Die Atmosphäre war gespannt, keiner mochte den anderen, und keiner machte einen Hehl daraus.
    „Es versteht sich doch wohl von selbst, dass wir uns unterhalten müssen, bevor Santo aufwacht”, erklärte er ihr von oben herab. „Warum, meinst du wohl, habe ich alles darangesetzt, so früh hier zu sein?”
    Wieder hatte er Recht, das sah Catherine ein, dennoch verteidigte sie den Hauseingang wie eine Löwin. Im Laufe ihrer konfliktreichen Beziehung war es ihr in Fleisch und Blut übergegangen, Vito nicht den kleinen Finger zu geben, weil er dann sofort die ganze Hand nahm.
    „Du hast den Kontakt gesucht, Catherine - was übrigens außerordentlich erstaunlich ist -, du hast mir die Notlage geschildert, und ich habe reagiert. Also besitze zumindest die Höflichkeit, mich ins Haus zu lassen. Dass ich sofort gekommen bin, sollte dir doch zeigen, dass mir der Ernst der Sache durchaus bewusst ist.”
    Wie schon in all den zahlreichen Auseinandersetzungen der Vergangenheit war es Vito wieder einmal gelungen, ihren Stolz vernichtend zu treffen und ihr das Gefühl zu geben, kleinlich und kindisch zu sein. Wortlos und

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