Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
bedeutete ihnen mit Handzeichen zu stoppen. Karels gehorchte, drosselte die Geschwindigkeit und fuhr die letzten Meter im Schritttempo.
Die Soldaten traten mit den Waffen im Anschlag näher.
„Aussteigen!“, rief einer auf Englisch. „Los, aus dem Wagen. Hände über dem Kopf zusammen!“
Fellmer blickte in die Mündungen von einem halben Dutzend Sturmgewehren.
„Ganz ruhig“, sagte Fellmer. „Wir sind Mitarbeiter der Vereinten Nationen.“
„Mund halten“, fauchte ein hagerer Mann, der offenbar der Unteroffizier der Gruppe war.
„Wir haben Papiere!“, mischte sich Karels ein.
Aber das schien hier niemanden zu interessieren.
Der Unteroffizier setzte Karels seine Pistole an die Schläfe.
„Noch ein Wort und du bist tot!“
Fellmer bemerkte einen Mann, der bis jetzt in einem der Militärfahrzeuge gewartet hatte. Er stieg aus. Seiner Uniform nach musste er ein Offizier sein. Die Mütze war tief ins Gesicht gezogen. Dunkles Haar quoll darunter hervor.
Viel zu lang für einen Offizier! , ging es Fellmer durch den Kopf.
Zumindest in der kambodschanischen Armee!
Er war einen Kopf größer als seine Leute.
Eine Rolex blinkte an seinem Handgelenk.
Er trug eine dunkle Sonnenbrille, die fast ein Viertel des Gesichts verdeckte.
Er nahm die Brille ab.
Sein Teint war so braun wie die Haut der Khmer, aber seine Augen waren blau.
Er griff in die Brusttasche seiner Uniform und zog zwei Fotos hervor.
„Sind es die Richtigen?“, fragte der Unteroffizier.
Wenn er wirklich ein kambodschanischer Offizier wäre, würde er nicht Englisch mit seinen Leuten sprechen! , erkannte Fellmer. Wir sind in eine Falle getappt!
Der Mann mit den blauen Augen steckte die Fotos wieder weg und nickte.
„Erschießt sie!“, befahl er und setzte die Brille wieder auf.
*
Kambodschanisch-laotisches Grenzgebiet, unbestimmte Zeit
Jemand schlug ihm ins Gesicht.
Er spürte es kaum.
Da waren Geräusche – wie aus weiter Ferne.
Vogelstimmen. Tierische Schreie. Das Knacken von Ästen. Der ganze Klangteppich, an dem man den Dschungel selbst bei geschlossenen Augen zu erkennen vermochte.
Wieder ein Schlag mit der flachen Hand.
„Wachen Sie auf Colonel!“, herrschte die Stimme ihn an. Colonel John Vanderikke öffnete zögernd die Augen. Grelles Licht blendete ihn. Aber innerhalb weniger Augenblicke gewöhnte er sich daran und stellte fest, dass die Lichtverhältnisse in Wahrheit alles andere als grell waren. Es gab eine Lücke im Blätterdach des Dschungels, durch die ein strahlend blauer Himmel sichtbar wurde.
„Pas dormir! Nicht wieder die Augen schließen, Sir!“, befahl ihm die Stimme – diesmal noch eindringlicher.
Sie gehörte Pierre DeLarouac.
Colonel Vanderikke versuchte sich aufzurichten. Der Kopf schmerzte.
„Die Maske…“, murmelte er.
„Habe ich Ihnen abgenommen, Sir. Et excusez-moi pour… Die beiden Ohrfeigen gerade!“
Vanderikke grinste. „Tätlicher Angriff auf einen Vorgesetzten, DeLarouac! Ihre Karriere ist zu Ende.“
Der Franzose grinste ebenfalls. „Freut mich, dass Sie wieder da sind, Sir!“
Vanderikke erhob sich. Sein Blick fiel auf Gomez, die gegen einen Baumstamm gelehnt dasaß und einen ziemlich erschöpften Eindruck machte.
„Auch wenn Sie es niemals zugegeben wird, aber Sergeant Gomez ist nur wenige Minuten vor Ihnen aufgewacht“, stellte Mancuso fest. „Sie hatte einen Zusammenbruch. Genau wie Sie, Sir.“
„Wir haben sie beide hier hinauf getragen“, erklärte DeLarouac.
Vanderikke sah sich um. „Wo ist Harabok?“
„Hält Wache“, antwortete DeLarouac. Er deutete mit ausgestreckter Hand Richtung Süden. „Wir befinden uns hier auf einer Anhöhe, von deren Rand aus man hervorragend die Umgebung beobachten kann.“ Vanderikke atmete tief durch.
„Ich dachte schon, wir schaffen es nicht mehr, aus der vergifteten Zone herauszukommen“, meinte er.
DeLarouac und Mancuso wechselten einen kurzen Blick.
„Das haben wir auch nicht, Sir“, ergriff schließlich Mancuso das Wort.
Der Colonel runzelte die Stirn.
„Wollen Sie mich auf den Arm nehmen, Mancuso?“
„Nein, Sir, das würde ich mir niemals erlauben!“
„Wie schon erwähnt, ist dies eine Anhöhe“, erklärte jetzt DeLarouac.
„Das Gas ist schwerer als Luft, damit es in Bodennähe bleibt und sich nicht so schnell in der Atmosphäre verflüchtigt.“
„Das heißt, die Umgebung ist immer noch verseucht.“ DeLarouac nickte. „Wir hätten es niemals schaffen können, Colonel.
Nicht in den zwanzig
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