Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
abgeworfen. Er zog noch ein paar Runden und sorgte dafür, dass sich eine gewaltige gelbliche Wolke ausbreitete.
Weitere Hubschrauber flogen heran und warfen ebenfalls Gasgranaten ab.
Die unverkennbaren Stimmen des Dschungels veränderten sich.
Tierische Schreie vermischten sich jetzt mit den Lauten von knackenden Ästen. Die umgebende Fauna folgte ihrem Fluchtinstinkt. Für die meisten Tiere würde es jedoch zu spät sein.
Vanderikke schätzte, dass das Operationsgebiet mindestens einen Quadratkilometer groß war.
Wie konnten wir noch hoffen, dass sie uns übersehen haben?, ging es Vanderikke ärgerlich durch den Kopf.
Innerhalb weniger Sekunden hatten alle Teammitglieder ihre Masken aufgesetzt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Gummimasken gab es bei diesem Typ keinerlei Schwierigkeiten mit Haaren oder anderen Dingen, die unter Umständen verhindern konnten, dass die Gummiabdichtung luftdicht mit der Haut abschloss.
Selbst das Headset der Interlink-Verbindung brauchte nicht abgenommen zu werden.
„Los, vorwärts!“, rief Vanderikke. „Wir haben zwanzig Minuten. Wenn wir bis dahin nicht aus dem verseuchten Gebiet heraus sind, gibt es auf unserer Seite einen Totalverlust!“ Vanderikke deutete mit der MP7 in die Richtung, in die es gehen sollte. „Dorthin!“, rief er.
Das entsprach nicht dem eigentlichen Weg, den das ISFO-Team vor sich hatte.
Aber um am schnellsten aus dem Einflussgebiet des Gasangriffs herauszukommen, mussten die Teammitglieder gegen die Windrichtung laufen, damit das Gas ihnen nicht folgte.
Eine leichte Brise wehte trocken und heiß von den Anhöhen des Hochlandes von Annam herab.
Vanderikke legte ein mittleres Dauerlauftempo vor.
Unter der Maske war das selbst für die gut durchtrainierten ISFO-Kämpfer eine extreme Belastung.
Der kampferprobte Colonel wusste sehr genau, dass sie mit ihren Kräften haushalten mussten. Sie durften nicht riskieren, dass einer von ihnen auf Grund von Sauerstoffmangel bewusstlos zusammenbrach, was leicht geschehen konnte.
Das dröhnende Geräusch der Helikopter-Motoren ließ einfach nicht nach.
Sie schienen die Order zu haben, ein sehr großes Gebiet mit Gas zu verseuchen.
Das bedeutet, dass sie uns sehr ernst nehmen, ging es Vanderikke durch den Kopf.
Schon der massive und sehr gezielte Angriff am Fluss hatte Vanderikke überrascht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Patrouille der Neuen Roten Khmer, die auf laotischem Gebiet operierte, zufällig auf sie aufmerksam geworden war, war ziemlich unwahrscheinlich.
Es wäre schon schwierig gewesen uns zu finden, wenn die andere Seite gewusst hätte, dass wir dort irgendwann auftauchen!, durchzuckte es Vanderikke.
Der Gegner hatte offenbar von Anfang an zumindest gewusst, dass ein entscheidender Schlag gegen seine Zentrale geplant war. Anders war die massive Abwehr nicht nachvollziehbar.
Schließlich bestand Vanderikkes Gruppe aus gerade einmal fünf Personen.
Die Minuten gingen dahin.
Die Helikopter zogen sich zurück. Das gesamte Waldgebiet war jetzt von gelblich-weißem Gas erfüllt. Man konnte kaum noch etwas sehen.
Orientierung war nur anhand der Kompassuhr möglich.
Nach dem Abzug der Helikopter herrschte eine gespenstische, tödliche Ruhe im Dschungel.
Hin und wieder lagen tote Vögel auf dem Boden.
Gasschwaden zogen den Soldaten entgegen. Der Wind trieb sie vor sich her. Ein Zeichen dafür, dass sie in die richtige Richtung liefen. Aber noch immer war keine Verringerung der Gaskonzentration feststellbar.
Schweigend liefen sie weiter. Vanderikke führte die Gruppe an, dann folgten Mara Gomez und Mancuso.
Harabok und DeLarouac bildeten die Nachhut.
Dumpf klangen die Atemgeräusche unter den Masken hervor.
Die Minuten rannen dahin und noch immer war kein Ende der vergasten Zone erkennbar.
Die Soldaten hatten einen steilen, rutschigen Hang vor sich. Der Untergrund bestand aus rutschigen, mit Feuchtigkeit durchtränkten Lehm, der in dicken Klumpen an den Stiefeln hängen blieb. Sie brachten die Steigung hinter sich, zogen sich das letzte Stück an über den Boden wuchernden Schlingpflanzen empor und erreichten ein Waldgebiet mit etwas weniger dichter Vegetation. Auch hier herrschte dieselbe tödliche Stille.
Fast fünfzehn Minuten lang hatte keines der Teammitglieder auch nur einiges Wort gesagt.
Jeder Atemzug war kostbar und jede unnötige Anstrengung musste vermieden werden.
Vanderikke war aufgefallen, dass Mara Gomez immer weiter zurückgefallen war.
Sie erklomm als letzte den
Weitere Kostenlose Bücher