Kommandounternehmen Angkor (Military Action Thriller) (German Edition)
aus…“ Woher weiß er, dass wir nach Angkor wollen?, durchzuckte es Fellmer.
War das einfach nur ein Schuss aus der Hüfte? Oder wusste dieser Mann mehr, als er zugab?
Berenger erhob sich, verabschiedete sich knapp und verließ den Raum.
„Mir gefällt der Typ nicht“, meinte Ina.
„Wieso?“
„Ich weiß nicht. Es ist einfach nur ein Bauchgefühl, dass mir sagt: Trau ihm besser nicht über den Weg.“
Fellmer zuckte die Achseln.
„Wahrscheinlich sehen wir ihn nie wieder“, war er überzeugt.
*
Kambodschanisch-laotisches Grenzgebiet, Quellgebiet des Kông, 1330
OZ
Der Transporthelikopter der laotischen Armee trug an der Außenseite seiner Schiebetür noch die Aufschrift ‚Eigentum der Nationalen Volksarmee der DDR’. Aber was diese Worte bedeuteten, wussten weder Pilot noch Copilot.
Der Copilot war Unteroffizier in der laotischen Armee, während es sich bei dem Piloten um einen Russen namens Sergej handelte.
In Vientiane, der Hauptstadt von Laos, waren Vanderikke und sein Team an Bord des Helikopters gegangen, der sie ins Grenzgebiet bringen sollte.
Die ganze Zeit über hatte Sergej versucht, mit Miro Harabok, dem russischen Techniker der Gruppe, ein Gespräch anzufangen.
Sergej war offensichtlich sehr froh darüber gewesen, nach langer Zeit mal wieder auf jemanden zu treffen, der Russisch sprach. Und so hatte er wortreich davon berichtet, dass es in der laotischen Armee nicht genügend Piloten gäbe, dieses Land viel ärmer als Russland sei, er aber trotzdem immer sein Gehalt bekommen hätte.
„Die Kameraden in Russland können das leider nicht behaupten“, meinte er. „Da versickert das Geld bei irgendwelchen Bürokraten!“ Harabok hatte kaum etwas dazu gesagt.
Er schien erleichtert zu sein, als der Helikopter endlich das Einsatzgebiet erreichte.
Dichter Dschungel überwucherte das Quellgebiet des Kông, der nach wenigen Kilometern die Grenze nach Kambodscha überschritt und etwa fünfzig Kilometer südlich der Grenze in den Mekong einmündete.
In der Ferne waren die Anhöhen des Rantanakiri Plateaus zu sehen, wo die Rückzugsbasis und die Kommandozentrale der Neuen Roten Khmer vermutet wurden.
Ein Gebiet, das hervorragend für einen Verteidigungskrieg geeignet war, wie Colonel Vanderikke sofort auffiel.
Von den Anhöhen aus konnte man die umliegenden Gebiete hervorragend kontrollieren.
Es wird ein harter Job werden, dort einzudringen!, war es dem Kommandanten der Truppe klar.
Sergej suchte eine Lichtung.
Die Männer und Frauen des ISFO-Teams seilten sich einer nach dem anderen mitsamt ihrer Ausrüstung ab.
Von hier an waren sie auf sich allein gestellt.
*
Knatternd flog der laotische Helikopter davon und verschwand schließlich hinter dem Horizont. Die Geräusche der Maschine wurden immer leiser und verloren sich schließlich im Konzert der Dschungelstimmen.
Pierre DeLarouac, der Spezialist für Computer und Kommunikation im Team der International Security Force One, führte mit Hilfe eines GPS-Navigationssystems eine exakte Positionsbestimmung durch und deutete Richtung Süden. „Etwa zwanzig Kilometer noch, dann müssten wir die kambodschanische Grenze überschreiten“, meinte er.
Vanderikke grinste.
„Danke, Lieutenant. Aber das hätte ich Ihnen auch ohne diesen technischen Firlefanz sagen können.“
„Mit Verlaub, mon colonel , was solche Dinge angeht, bin ich für Genauigkeit. Übrigens werden es diese paar Kilometer ganz schön in sich haben. Il y a quelques difficultés!“
Vanderikke runzelte die Stirn.
„Wovon sprechen Sie, DeLarouac? Vom Gelände?“ DeLarouac nickte.
„Wir haben nicht einfach nur Dschungel vor uns, sondern einen Dschungel kurz nach Ende der Regenzeit.“
„Und wo liegt der Unterschied?“, fragte Vanderikke leicht gereizt.
„Der Wasserstand ist hoch. Kleine Nebenflüsse sind unter Umständen breit wie ein Strom und nicht so einfach zu durchqueren. Der Boden dürfte mit Wasser voll gesogen sein, sodass nur wenig versickern kann.
Ausgedehnte Schlamm- und Sumpfgebiete bilden sich, ehe die Trockenzeit schließlich dafür sorgt, dass sie wieder verschwinden.“
„Wir werden uns dem Zeitplan trotzdem einhalten müssen“, meinte Vanderikke.
Der Colonel ging voran. Die MP7 trug er über der Schulter, das geringe Marschgepäck auf dem Rücken.
Die ISFO-Kämpfer trugen nur das Nötigste an Kampfsausrüstung mit sich. Gerade in einer so feuchtheißen Umgebung wie sie in dieser Region vorzufinden war, musste man darauf achten, den
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