Kommandounternehmen Angkor (Military Action Thriller) (German Edition)
Körper vor jeder unnötigen Belastung zu bewahren.
Die Männer und Frauen des Alpha-Teams trugen leichte Kampfanzüge, Splitterwesten, Schutzhelm sowie jeweils eine MP7 sowie eine automatische Pistole vom Typ SIG Sauer P226 zur Selbstverteidigung.
Der Vorrat an Nahrungskonzentraten, die jedes Teammitglied bei sich führte, war sehr begrenzt. Jedes Gramm Marschgepäck, das eingespart werden konnte, bedeutete einen Vorteil an Ausdauer und Kampfkraft.
Außerdem waren alle Teammitglieder im Verlauf ihres Dienstlebens mehrfach einem Survival-Training unterzogen worden, so dass sie im Notfall auch völlig auf sich gestellt und ohne Waffen oder technische Hilfsmittel in der Lage gewesen wären, zu überleben.
Lediglich Pierre DeLarouacs Marschgepäck war etwas umfangreicher als das seiner Kameraden, denn er trug sein Speziallaptop mit sich.
Die erste Zeit über gingen sie schweigend durch den dichter werdenden Urwald. Zahllose Vogelstimmen bildeten einen Klangteppich, der ebenso wie die sehr intensiven Gerüche die Sinne zu betäuben drohte.
Der Abstieg an morastigen Hängen war ausgesprochen anstrengend. Oft sanken die Mitglieder des ISFO-Teams bis zu den Knöcheln in den Schlamm ein. Der Boden war durch die monatelangen, wolkenbruchartigen Regengüsse extrem aufgeweicht.
Das Wasser konnte nur nicht mehr abfließen.
Das Klima der Region wurde durch den Monsun in zwei deutlich voneinander unterscheidbare Jahreszeiten geteilt. Eine Hälfte des Jahres fegten trockene Winde über das Land die zuvor die dürren Gebiete Westchinas und Tibets überquert hatten. Bei der Passage dieser gewaltigen Landmasse hatte sie nur wenig Feuchtigkeit hatten aufnehmen können. Das Gegenteil galt in der anderen Jahreshälfte, in der tropische Luftströme über den Golf von Thailand getrieben wurden, wo sie Unmengen von Feuchtigkeit absorbierten, die dann über den Dschungeln Südostasiens nieder regneten.
Kleinere Bäche flossen durch das dichte Unterholz dem Kông entgegen.
Um diese Jahrszeit war so mancher dieser Wasserläufe zu einem reißenden Gewässer geworden, die nicht selten fünfzig oder hundert Meter breit anschwollen.
Es kostete viel Zeit, eine geeignete Stelle zur Überquerung zu finden.
Bis zum Hals sanken die Mitglieder des Teams dann mitunter in das schlammige Wasser und konnten gerade noch ihr Gewehr über die Oberfläche ragen lassen.
Die Nässe war allgegenwärtig. Die Kleidung trocknete schlecht. Auf ein Feuer mussten sie aus Sicherheitsgründen verzichten, denn die Neuen Roten Khmer hatten mit ihren Vorgängen gemeinsam, dass sie sich wenig um Landesgrenzen kümmerten. Die Regierung von Laos beklagte seit Monaten, dass es immer wieder zu Übergriffen auf ihr Hoheitsgebiet kam.
Man musste also zumindest mit Patrouillen der anderen Seite rechnen.
Am Abend erreichten Vanderikke und seine Gruppe endlich den Kông, der sich einige Kilometer südlich bei Stoeng Treng mit dem Mekong vereinigte.
Vor Einbruch der Dunkelheit schlugen sie ihr primitives Lager auf.
Mara Gomez lehnte mit dem Rücken gegen einen knorrigen Baumstamm und schloss für einige Augenblicke die Augen. Ein seltener Anblick bei der durchtrainierten Argentinierin, die normalerweise immer darauf bedacht war, keine schwäche erkennbar werden zu lassen.
Besonders mit Nahkampfspezialist Roberto Mancuso hatte sie sich in der Vergangenheit regelrechte Wettbewerbe geliefert.
Mancuso hatte darauf zumeist spöttisch reagiert oder einen seiner von vorn herein aussichtslosen Versuche gestartet, mit seinem Italocharme bei Marisa zu landen.
Als der Italiener die junge Argentinierin jetzt so dasitzen sah, konnte er einfach nicht widerstehen.
„Soll das etwa heißen, dass du müde bist, Mara? Und dabei hat unsere Mission praktisch gerade erst begonnen.“
Gomez’ Augen öffneten sich.
Sie blitzten ärgerlich.
„Untersteh dich!“, fauchte sie und merkte viel zu spät, dass sie Mancuso auf den Leim gegangen war. Der Italiener hatte nichts anders beabsichtigt, als Mara zu reizen und sie war darauf hereingefallen.
„Du siehst entzückend aus, wenn du dich aufregst. Ich mag Frauen mit Temperament.“
„Dann bin ich anscheinend die Ausnahme, Roberto.“
„Zu schade, Mara…“
„Tut mir leid, aber nach Schlammcatchen mit Schwächlingen ist mir nicht zumute!“
Gomez erhob sich und nahm einen tiefen Schluck aus ihrer Wasserflasche.
Mancuso grinste nur.
„Schade eigentlich. Könnte ich mir als angenehme Abwechslung vorstellen.“
Gomez’ Blick
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