Kommandounternehmen Angkor (Military Action Thriller) (German Edition)
werden ein paar Köpfe von Verrätern rollen. Beim CIA oder anderswo.“
„Die Meisten wird man niemals erwischen, Mark. Oder man wird niemals davon erfahren, wenn ich etwa an die korrupten Stellen hier in Kambodscha denke, die ja wohl auch ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass zwei CIA-Agenten starben und es uns um ein Haar auch erwischt hätte.“
*
Immer tiefer drangen sie in den Wald vor. Dabei hielten sie sich in nordöstliche Richtung, auf das Ufer des Tonle Sab Sees zu.
Das Gelände wurde immer unwegsamer.
Von ihren Verfolgern sahen sie nichts mehr.
Die Gruppe von Uniformierten, die sie angehalten hatte, war letztlich auch zu klein, um ein größeres Waldgebiet erfolgreich absuchen zu können.
Die Stunden strichen dahin.
Schließlich erreichten sie einen kleinen Nebenfluss, der mit Sicherheit dem Tonle Sab See entgegen floss und dort mündete.
Im Augenblick konnte es für Ina und Mark eigentlich nur eine Strategie geben: sich so weit wie nur irgend möglich von größeren Straßen fern zu halten, denn dort würden die Killer auf sie warten.
Sie folgten dem Flusslauf und erreichten schließlich den Tonle Sab See, der um diese Jahrszeit zu gewaltiger Größe angeschwollen war.
„Das ist kein See, das ist ein Meer“, stieß Mark Fellmer beeindruckt aus.
Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und die Sonne sank als roter Glutball dem verwaschenen Horizont entgegen. Das Rauschen der leichten Wellen erfüllte die Luft.
„Hast du schon irgendeine Idee, wie es weitergehen könnte?“, fragte Karels.
„Auf jeden Fall müssen wir nach Siem Reap und den Ruinen von Angkor. Nur der Weg dorthin wird sich wohl zwangläufig etwas ändern.“
„Hast du etwa Lust, zu Fuß dorthin zu laufen?“
„Nein, natürlich nicht.“
Karels machte eine ärgerliche, wegwerfende Geste und meinte: „Die zeitliche Koordination unseres Einsatzes ist sowieso im Eimer. Was kommt es darauf an, ob wir in sechs Stunden oder sechs Monaten nach Siem Reap kommen?“
Fellmer grinste.
„Mit den Nerven am Ende, Doktor? So kenne ich dich ja gar nicht.“ Sie schüttelte den Kopf.
„Nein. Es wurmt mich nur, dass wir in einen Einsatz geschickt wurden, der offenbar von vorn herein zum Scheitern verurteilt war.“
„Also bleibt uns nichts anderes als zu improvisieren.“
„Dann improvisiere mal schön und denk dir einen möglichst unbeschwerlichen Weg nach Siem Reap aus.“
„Wie wär’s mit dem hier?“ Fellmer deutete auf das nur als verschwommene Linie unter einem Dunststreifen verborgene andere Ufer des Tonle Sab Sees. Er bemerkte Karels’ Verwirrung und grinste amüsiert.
„Du weißt doch, dass ich den direkten Weg bevorzuge!“
„Sehr witzig. Übers Wasser laufen, das hat bisher nur einer geschafft und trotz all deines Trainingseifers glaube ich nicht, dass du die Nummer zwei wirst!“
„Kampieren wir und tanken etwas Schlaf.“
„Hier?“
„Naja, vielleicht besser noch ein paar hundert Meter das Ufer entlang, dann können wir die Flussmündung im Auge behalten.“
„Worauf willst du eigentlich hinaus, Mark?“
„Ich dachte, darauf kommt jemand wie du von selbst. Schließlich hast du doch studiert!“
„Darüber kann ich nicht lachen, Mark!“
Fellmer atmete tief durch. Er deutete auf den See hinaus und erläuterte:
„Der Tonle Sab ist eines der fischreichsten Gewässer der Erde.“
„Wundert mich, dass überhaupt keine Boote zu sehen sind!“
„Mich nicht. Die Transportboote suchen bei Einbruch der Dämmerung einen Hafen auf. Und die Fischerboote fahren normalerweise erst nachts los.
Dann beruhigen sich die Fischschwärme und man fängt mehr. Aber das Ufer des Tonle Sab ist zum Grossteil sumpfig. Außerdem schwankt der Wasserspiegel sehr stark, sodass niemand so dumm sein wird, direkt am Ufer ein Haus zu errichten. Die Dörfer befinden sich an den Flüssen.“
„Verstehe“, murmelte Karels. „Du rechnest damit, dass Fischerboote hier vorbeifahren, die eventuell bereit sind, uns auf die andere Seeseite zu bringen.“
„Richtig.“
*
Einige Kilometer südlich der laotisch-kambodschanischen Grenze…
Lautlos schlichen Vanderikke und seine Gruppe durch das Unterholz.
Überall mussten sie damit rechnen, auf bewaffnete Kommandos des Gegners zu stoßen.
Unter diesen Umständen konnte sie natürlich nicht sehr schnell vorankommen.
Die Dämmerung setzte ein.
Wenn es erst einmal richtig dunkel war und die ISFO-Soldaten ihre Nachtsichtgeräte einsetzen konnten, waren sie guten Jägern
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