Kommandounternehmen Angkor (Military Action Thriller) (German Edition)
gegenüber im Vorteil. Aber bis es wirklich dunkel wurde, konnten noch Stunden vergehen. Stunden, in denen die Augen des Feindes überall lauern konnten.
Die Gruppe machte einen Bogen und versuchte so, um die vermuteten Positionen des Gegners herum zu kommen.
Plötzlich nahm Vanderikke einen Schatten war. Er wirbelte herum.
Hinter einem Baum tauche eine Gestalt auf. Mündungsfeuer blitzte auf.
Vanderikke ließ sich zur Seite fallen, feuerte dabei die MP 7 ab. Die Kugeln rasierten an einem Baumstamm vorbei, sprengten die Rinde ab. In der Schattenzone, aus der der Beschuss erfolgt war, gellte ein Schrei.
Zwischen den Sträuchern bewegte sich etwas.
Eine Kalaschnikow bellte auf.
Die Schüsse zischten dicht an Mancuso vorbei, der herumwirbelte und eine Bleigarbe seiner Maschinenpistole auf den Weg schickte. Die MP7
ratterte los. Dann tauchte Mancuso ab und presste sich gegen einen dicken Baumstamm, der ihm Deckung bot.
Mit einer energischen Bewegung riss er das Magazin heraus und tauschte es gegen ein Neues aus.
Augenblicke lang herrschte Stille.
Alle Mitglieder des ISFO-Teams hatten Deckung genommen. Sie lauschten. Schritte waren zu hören. Und Stimmen. Ein Gemisch aus Khmer und Englisch.
Erneut flammte Gewehrfeuer zwischen den Bäumen und Sträuchern auf.
Gomez und Mancuso erwiderten es mit massivem Gegenfeuer.
Plötzlich war es ruhig.
„Weiter!“, befahl Vanderikke den anderen per Interlink.
Der Colonel selbst tauchte als Erster aus der Deckung. DeLarouac folgte ihm. In einigem Abstand folgten Gomez und Harabok. Mancuso bildete die Nachhut.
Wenig später fanden sie ein paar Leichen zwischen dem Grün des Unterholzes.
Männer, die bei dem vorherigen Schusswechsel ums Leben gekommen waren.
Sowohl Khmer als auch Angehörige anderer Nationen waren darunter.
Vanderikke fand einen Mann, der wie ein Nordeuropäer aussah und einen Schwarzen. Insgesamt fünf Mann lagen tot am Boden. Ob das der gesamte Trupp gewesen war, darüber konnte man nur spekulieren.
„Weiter“, befahl Vanderikke.
„Augenblick!“, widersprach DeLarouac.
Er durchsuchte die Kleider des blonden Nordeuropäers. Es war nichts dabei, was seine Identität hätte verraten können.
Als zweiten nahm sich DeLarouac den Schwarzen vor. Bei ihm wurde er fündig. In der Seitentasche der Uniformjacke fand er ein GPS-Navigationssystem.
„Bingo“, sagte DeLarouac. „Wenn wir Glück haben, sind ein paar interessante Routen darauf gespeichert!“
„Los jetzt!“, befahl Vanderikke unmissverständlich. „Die Ballerei hat sicher den Rest dieser Söldnerbande auf uns aufmerksam gemacht.“ DeLarouac nickte.
Er deutete mit dem Lauf der MP7 nacheinander auf den Nordeuropäer und den Schwarzen.
„Ich frage mich, ob diese beiden Galenvögel hier auch von Spencer Armed Forces Ltd. in Kapstadt angeheuert wurden!“
*
In den nächsten zwei Stunden stieß Vanderikkes Trupp auf keine Angehörigen der Neuen Roten Khmer oder der mit ihnen verbündeten Söldner.
Sie trafen erneut auf den Lauf des Kông und folgten ihm.
An einer geschützten Stelle legten sie eine Pause ein und warteten den Einbruch der Dunkelheit ab.
Der Mond bildete lediglich eine hauchdünne, gelbe Sichel und warf so gut wie kein Licht. Die funkelnden Sterne waren nur am Flussufer zu sehen.
Ansonsten wurden sie durch das in diesem Gebiet recht dichte Blätterdach verdeckt.
Vanderikkes Soldaten trugen ihre Nachtsichtgeräte, mit denen es für sie keine Schwierigkeit war, sich zu Recht zu finden.
Hin und wieder hörten sie in der Ferne noch Aktivitäten ihrer Verfolger.
Stimmengwirr trug der laue Nachtwind dann zu ihnen herüber. Manchmal war auch der Start eines Helikopters zu hören.
„Das Dumme ist, dass sie gewarnt sind und mit unserem Auftauchen rechnen“, stellte DeLarouac fest. „Nach der Schießerei können wir noch nicht einmal davon ausgehen, dass sie uns für tot halten oder noch einen weiteren Tag damit verplempern, unsere Leichen zu suchen.“ Er zuckte die Achseln. „C’est domage!“
„Das wird uns nicht davon abhalten, unseren Job zu erledigen“, erwiderte Vanderikke grimmig.
„Zut alors! Das hat auch niemand behaupten wollen!“ Der Franzose nutzte die Gelegenheit und klappte sein Speziallaptop auf.
Via Satellit bekam er sogar direkten Kontakt zu Fellmer und Karels, die mit knapper Not einem weiteren Attentatsversuch entkommen waren.
Der Killer, den Fellmer in Phnom Penh erschossen hatte, war anhand von Fellmers Beschreibung inzwischen
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