Kommandounternehmen Angkor (Military Action Thriller) (German Edition)
sich dessen bewusst und zögerte deshalb.
Das Team wusste bis jetzt noch sehr wenig über die im Tal von Phumi Svay vermutete Befehlszentrale. Nicht einmal der Eingang ins unterirdische Bunkersystem war bekannt – geschweige denn die Stärke der hier konzentrierten Verbände.
Aber andererseits stand das Leben von Fellmer und Karels auf dem Spiel.
Vanderikkes Gesicht bekam einen entschlossenen Zug.
„Lösen Sie Code Delta aus!“, bestimmte er. „Wir gehen das Risiko ein.“
*
„Sie sollten mit uns kooperieren“, wandte sich der Mann mit den blauen Augen an Fellmer und Karels.
„Wer weiß, vielleicht haben wir sogar Verwendung für die beiden, wenn wir sie einer Gehirnwäsche unterzogen haben“, meldete sich einer der anderen Männer zu Wort.
Der Mann mit den blauen Augen grinste schief. „Er hat das Foltern noch im Dienst des Demokratischen Kambodscha gelernt und versteht sein Handwerk.“
Die anderen lachten.
Das „Demokratische Kambodscha“ war nichts anders als die Selbstbezeichnung des Regimes der Roten Khmer.
Sie wurden auf die Baracke zu gestoßen. Fellmer taumelte zu Boden.
Karels ebenfalls.
In diesem Augenblick zuckten einige der Bewaffneten zusammen. Fast lautlos wurden sie von Kugeln nieder gestreckt.
Innerhalb von Sekunden war ein halbes Dutzend von ihnen tot.
Die anderen wirbelten herum, feuerten mit ihren Maschinenpistolen vom Typ MP5 oder den Kalaschnikow-Sturmgewehren wild um sich. Der Überraschungsangriff hatte Panik ausgelöst. Hinter Felsen und Büschen blitzte Mündungsfeuer auf.
Fellmer entriss einem der Toten die Kalaschnikow. Seine Hände waren dabei nach wie vor nach vorne zusammengebunden.
Der Mann mit den blauen Augen, der bereits einen Schultertreffer erhalten hatte, richtete im selben Moment seine Automatik auf Fellmer.
Beide schossen annähernd gleichzeitig.
Fellmer traf.
Die Kugel trat aus dem Rücken seines Gegners wieder aus und bohrte sich noch in den Körper eines weiteren Angehörigen der Neuen Roten Khmer, wohinter sich zum überwiegenden Teil wohl inzwischen ganz gewöhnliche Söldner verbargen.
Der Mann mit den blauen Augen verriss seinen Schuss aus kurzer Distanz. Nur Millimeter zischte das Projektil an Fellmers Schläfen vorbei und zerschmetterte eine der Fensterscheiben der Baracke, die neben dem Sendemast stand.
Innerhalb von Sekunden war der Spuk vorbei.
Der Überraschungsangriff hatte die Söldner vollkommen überrumpelt.
Jetzt lag ein gutes Duzend von ihnen tot am Boden.
Soldaten in Tarnanzügen tauchten hinter Gebüschen und kleinen Erhebungen hervor.
„Das sind Vanderikke und unser Team!“, rief Karels.
Sie hatte Recht.
Vanderikke und Harabok kamen aus ihrer Deckung heraus. Sie hatten sich ebenso wie Gomez sehr dicht an den Sendeturm herangepirscht.
Der Helikopter, mit dem Fellmer und Karels hier hergebracht worden waren, startete. Er hob vom Boden ab.
„Der Helikopter darf nicht entkommen!“, rief Vanderikke heiser.
In der Eile hatte der Pilot die Seitentür noch nicht geschlossen. Gomez schleuderte eine Handgranate ins Innere des Helikopters, der erst wenige Meter über dem Boden schwebte. Sofort darauf warf sie sich zu Boden. Die anderen ebenfalls. Der Helikopter explodierte und verwandelte sich in einen Feuerball. Glühende Metallteile flogen durch die Luft und beschädigten teilweise die anderen Hubschrauber oder krachten gegen die die Wand der Baracke.
Augenblicke später war alles vorbei. Vanderikke, der sich ebenfalls zu Boden geworfen hatte, lief auf Fellmer und Karels zu.
„Alles in Ordnung?“, fragte der Colonel.
„Den Umständen entsprechend.“
„Ist sicher eine interessante Story, wie Sie beide hier her gelangt sind, aber im Augenblick muss ich Sie bitten, sie noch etwas aufzusparen. Wir haben hier einen dringenden Job.“
Harabok und DeLarouac nahmen sich die Baracke vor.
Der Russe trat die Tür ein und drang mit der MP7 im Anschlag ins Innere. Der zur Waffe gehörige Schalldämpfer war wie bei allen anderen Mitgliedern des ISFO-Teams auf den kurzen Lauf geschraubt, um Lärm zu vermeiden.
Harabok schwenkte die Waffe herum.
Ein Mann lag am Boden.
Er war von mehreren Kugeln getroffen worden. In der Wand, die aus dünnem Wellblech bestand, leuchtete das Tageslicht durch ein halbes Dutzend, sauber ausgestanzter Löcher, die wohl durch die Schießerei entstanden waren.
„Hier ist nur ein Toter!“, rief Harabok und ließ die Waffe sinken.
Die Baracke bestand im Inneren nur aus einem einzigen
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