Kommandounternehmen Angkor (Military Action Thriller) (German Edition)
hinter sich gebracht, da bemerkte Fellmer plötzlich aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung zwischen den Zweigen.
Dunkle Gestalten sprangen aus der dichten Vegetation hervor.
Schattenhaft waren sie. Schwarz gekleidet und maskiert. Einige von ihnen trugen Kalaschnikows, andere Maschinenpistolen vom Typ MP5, die eine verbesserte Version der legendären israelischen Uzi darstellte.
„Keine Bewegung!“, dröhnte jemand auf Englisch.
Fellmer wirbelte herum. Seine Hand griff zu der Automatik unter dem Hemd.
Von hinten bekam er einen harten Schlag mit dem Kolben einer Kalaschnikow, der ihn zu Boden taumeln ließ. Waffe und Rucksack wurden ihm blitzschnell abgenommen. Dr. Karels erging es nicht anders.
Sie waren umstellt.
Mindestes fünfzehn Mann waren an dieser Aktion beteiligt.
Teilnahmslos blinzelten ihre Augen durch die Sehschlitze ihrer Masken hindurch.
Fellmer rührte sich vorsichtig. Jeder Widerstrand war angesichts der auf ihn und Karels gerichteten Waffenläufe vollkommen sinnlos. Ein Sekundenbruchteil genügte jetzt, um sie beide buchstäblich zu durchsieben.
„Nichts riskieren!“, flüsterte Ina Karels, die wohl befürchtete, dass sich Mark Fellmers unbändiger Kampfeswille zeigte und er vielleicht nicht gewillt war so einfach aufzugeben.
Fellmers Nacken schmerzte dort, wo er den Kolbenschlag abbekommen hatte. Ihm war ein wenig schwindelig.
Fellmer blickte auf.
Von den Gegnern konnte er nur die Augen sehen. Aber schon das allein genügte, um einen von ihnen zu unterscheiden.
Seine Augen sind blau, durchzuckte es den Lieutenant. Genau wie bei dem angeblichen Kommandanten der Armee-Einheit, die uns auf der Nationalstraße 6 gestoppt hat!
Der Mann mit den blauen Augen nahm seine Maske ab.
Er grinste.
„So sieht man sich wieder!“, feixte er. Ein zynisches Lächeln spielte um seine Lippen.
Er wandte sich zunächst an Georges Phongh.
„Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Mister Phongh.“
„Danke.“
„Allerdings benötigen wir Ihre Dienste in Zukunft wohl nicht mehr.“ Der Man mit den blauen Augen hob plötzlich seine Waffe und drückte ab. Die MP5 wummerte los. Dutzende von Kugeln durchdrangen den Brustkorb des Halbkambodschaners. Sein Körper zuckte wie eine hektisch bewegte Marionette, während das Gesicht den Ausdruck puren Entsetzens konservierte.
Phongh stürzte zu Boden.
Mit einem klatschenden Geräusch, das unwillkürlich an einen nassen Sandsack erinnerte, plumpste er zu Boden und blieb regungslos und blutüberströmt liegen.
„Was sollen wir mit den beiden hier jetzt machen?“, fragte einer der anderen Killer auf Englisch.
Der Man mit den blauen Augen musterte Fellmer und Karels nacheinander eingehend.
„Wir werden sie wie geplant umbringen“, erklärte er. „Nur der Zeitpunkt wird sich etwas verschieben.“
„Wieso?“, fragte jemand zurück.
„Weil diese beiden Figuren hier offenbar Teil einer größeren Operation sind, die parallel auch Aktionen im Rantanakiri Hochland beinhaltet. Wir hatten dort Schwierigkeiten mit einer kleinen, gut ausgebildeten Truppe.
Spezialkräfte oder so etwas. Vielleicht Navy Seals der US-Streitkräfte. Wer weiß?“ Er grinste breit. „Ist auch egal, ich gehe davon aus, dass Sie mir gerne Auskunft geben können, wenn Sie dadurch Schmerzen oder Verstümmelung vermeiden können!“ Er machte ein Zeichen. „Nehmt sie mit, Männer!“
*
Nördliches Kambodscha, Rantanakiri Plateau
Ohne weitere Zwischenfälle war es Vanderikke und seinem Team gelungen, die nördlichen Dschungelgebiete Kambodschas zu verlassen und die steilen Hänge zu erklimmen, die zum Rantanakiri Plateau führten.
Dieses Hochland war seit Jahren nur aus der Luft oder zu Fuß erreichbar.
Weder Wasser- noch Landfahrzeuge hatten auch nur den Hauch einer Chance, dieses Gebiet zu erreichen. Die einzige befahrbare Piste führte von Vietnam aus zumindest einige Kilometer in den ansonsten nur von wenigen, sehr zurückgezogen lebenden Bergvölkern bewohnten Landstrich.
Das die Neuen Roten Khmer diese Gegend zu ihrem Zentrum gemacht hatte, war kein Zufall. Das Plateau an sich war schon eine natürliche Festung, die es jedem Angreifer sehr schwer machte. Der eigentliche Kommunikationsknotenpunkt war noch wesentlich besser geschützt. In der schmalen Schlucht von Phumi Svay befand sich der Eingang zu dem Bunkersystem, über dessen Größe und Ausdehnung nur spekuliert werden konnte.
Die Vegetation war im Hochland etwas weniger üppig, als in den sehr fruchtbaren
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