Komme, was Wolle
Haus zu fahren, was Archie aufweckt, so dass ich ihnen hinterherwinke und dann nach oben gehe, um ihn wieder ins Bett zu verfrachten. Aber er denkt nicht daran, einfach wieder einzuschlafen, und will eine Geschichte. Und etwas zu trinken. Porca miseria.
Am nächsten Morgen stehe ich im Laden hinter der Theke und wühle in einer Schublade voller Knöpfe, als eine Frau hereinkommt, die eine Sonnenbrille trägt und in ein winziges schwarzes Handy spricht.
»Scheiße, wo bist du, Bruno? Ich bin in einem Wollladen – du kannst ihn nicht verpassen, das Schaufenster ist voller Fische. Nein, ich mache keine Witze. Warum sollte ich Scheißwitze machen? Also, wenn du verdammt noch mal einfach aufhören würdest, im Kreis zu fahren, und hierherkommen würdest, wäre ich dir wirklich dankbar.«
Sie dreht sich um zu mir und lächelt, und plötzlich weiß ich, wer sie ist. Herrgott, Grace Harrison steht in meinem Laden und schenkt mir ein strahlendes Lächeln; lächelt mich genauso an, wie sie George Clooney angelächelt hat, kurz bevor sie in Falling in Love Again von der Brücke springt . Das Lächeln, das Ralph Fiennes begrüßt, als er von einer lebensgefährlichen Mission als Pilot im Zweiten Weltkrieg zurückkehrt in Wings and A Prayer. Verdammt.
»Entschuldigen Sie bitte. Ich versuche nur, die Fotografen abzuschütteln.«
Als sie »Fotografen« sagt, hat sie diesen Gesichtsausdruck, den man hat, wenn einem gerade jemand die Schuhe vollkotzt. Zumindest denke ich, dass sie so guckt, aber es ist mit der Sonnenbrille schwer zu sagen.
Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Ich stehe hier wie ein totaler Blödmann und bin vor Ehrfurcht einfach sprachlos. Herrgott.
»Mein Wagen wird gleich hier sein.«
»Er steckt wahrscheinlich in dem neuen Einbahnstraßensystem fest, das ist wirklich schrecklich, an der Bushaltestelle an der Küstenstraße staut sich der Verkehr ständig, da kommt keiner vorbei.«
Na toll. Jetzt stammele ich schon wie eine Irre.
Ihr Telefon klingelt.
»Ja, das mit der Bushaltestelle habe ich gerade gehört. Ich dachte, du hast ein Spezialtraining absolviert, wie man bei einer Geiselnahme reagiert. War das ohne Bushaltestellen? Komm einfach so schnell wie möglich hierher.«
Sie klappt ihr Handy zu und lächelt schon wieder umwerfend. »Tut mir leid. Ist es in Ordnung, wenn ich hier drinnen warte?«
»Natürlich.«
Als ob ich sagen würde, nein, warten Sie bitte draußen auf dem Bürgersteig. Ich schätze, sie überlegt, ob ich sie gleich um ein Autogramm bitten oder eine neue Tirade über örtliche Verkehrsprobleme loslassen werde. Mein Gott, es muss schrecklich sein, ständig Leute, wo du gehst und stehst, dazu zu bringen, idiotisches Gestammel von sich zu geben. Es ist genau wie bei Ellen, nur viel schlimmer, so dass es wahrscheinlich ziemlich wichtig ist, dass ich mich wie ein ganz normaler Mensch verhalte, vorzugsweise noch, bevor sie wieder geht.
»Hätten Sie gern eine Tasse Tee, während Sie warten?«
»Nein, danke.«
»Oder Kaffee? Oder Saft? Ich glaube, ich habe Apfelsaft oben.«
Also letztendlich doch nicht ganz so normal.
»Nein, danke.«
»Ich fange fast schon an, mich vor mir selbst zu fürchten.«
Sie lächelt wieder. Genau genommen wäre es besser, sie ließe das, weil es beim Sich-Zusammenreißen wirklich nicht besonders hilfreich ist.
»Ich bin nicht Ihr größter Fan oder so – ich meine, ich habe nicht ein Zimmer mit Plakaten von Ihnen tapeziert oder ähnlichen Quatsch. Es ist nur, also, ich finde Sie großartig. Sorry, ich tue es schon wieder, ich halte jetzt den Mund, aber lassen Sie mich wissen, wenn Sie etwas brauchen. Was auch immer.«
Du meine Güte.
»Prima.«
Sie geht in den hinteren Teil des Ladens und bleibt vor der Schaufensterpuppe stehen, um die ich den Schal drapiert habe.
»Der ist fantastisch.«
»Er ist aus der Mohairwolle hinter Ihnen im Regal.«
Sie dreht sich um. »Tolle Farben.«
»Ich weiß, sie sind wunderschön, nicht wahr? Es gibt noch viel mehr, nur habe ich sie nicht alle vorrätig. Aber es dauert nur einen oder zwei Tage, wenn ich sie bestelle. Für einen Schal braucht man drei Knäuel, so dass er nur gut zwanzig Pfund kostet. Und es bleibt ein kleiner Rest übrig für eine Blume wie diese hier, so dass es sich lohnt.«
Du lieber Himmel, ich kann einfach nicht aufhören. Ich krümme schon die Zehen, um bloß nicht weiterzureden, als ich ihr die gestrickte Blumenbrosche hinhalte, die ich gemacht habe, die mit der funkelnden
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