Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
Vom Netzwerk:
Silberperle in der Mitte. Ich habe ewig gebraucht, um die erste hinzukriegen, aber jetzt habe ich den Bogen raus, und es geht ganz leicht, und sie verkaufen sich ziemlich gut.
    »Fantastisch.«
    »Ich habe die Farbkarte hier irgendwo.«
    Ich wühle in einer Schublade und reiche ihr die cremefarbene Karte mit all den Wollproben.
    Sie nimmt die Sonnenbrille ab. »Die Namen gefallen mir. Ich glaube, ich nehme Marmelade, Candy Girl, Dewberry und Jelly – oh, und das Dunkelbraun, und drei der Blumenbroschen, in welchen Farben auch immer Sie sie vorrätig haben.«
    Verdammt.
    »Candy Girl ist im Moment ausverkauft, aber alles andere habe ich, glaube ich. Und Sie brauchen ein Muster. Es ist nur ein Blatt Papier, weil es eins unserer eigenen Muster ist, aber es ist ganz leicht. Haben Sie Nadeln?«
    »Sorry? Oh, ich verstehe. Nein, ich meinte fertig gestrickt.«
    »Oh, na gut.«
    »Können Sie das machen?«
    »Ja, natürlich.«
    Tatsächlich hat bisher niemand nach etwas fertig Gestricktem gefragt, aber andere Läden bieten es an, so dass ich sicher bin, dass wir es auch können.
    »Also, wie viel macht das? Hundert Pfund glatt?«
    Sie ist wahrscheinlich daran gewöhnt, riesige Rabatte zu bekommen, aber fünf Schals bedeuten viel Strickerei. Dennoch, es wäre hervorragende Werbung, wenn ich es den Leuten erzähle. Ich frage mich, ob sie etwas dagegen hat.
    »Das wäre prima, aber darf ich …«
    »Das macht also fünfhundert insgesamt, ja?«
    Du liebe Güte.
    »Nein, das ist viel zu viel.«
    Irgendwie glaube ich nicht, dass jemand in Versuchung ist, mich zur Geschäftsfrau des Jahres zu ernennen.
    Sie lächelt.
    »Glauben Sie mir, das ist günstig. Und rechnen Sie noch die Blumen drauf. Ich möchte vier davon, einschließlich dieser hier.«
    Sie trägt Jeans und ein hübsches Top aus Chiffon, ein bisschen wie das von Ellen, nur in Blau-Grün, unter einem langen schwarzen Mantel. Sie nimmt eine der größeren Blumen in verschiedenen Grüntönen mit winzigen purpurroten Perlen in der Mitte und steckt sie sich an ihr Oberteil.
    »Sie nehmen doch Kreditkarten?«
    »Ja. Allerdings habe ich die Maschine erst letzte Woche gekriegt.«
    Sie öffnet ihre Handtasche, die ich meines Erachtens in einer dieser »Worum Promis sich im Moment reißen«-Sendungen gesehen habe, nur dass ich nicht glaube, dass Prominente sich um irgendetwas reißen, und dann reicht sie mir eine sehr hübsche Brieftasche mit Dutzenden verschiedener Kreditkarten, die alle etwas anders aussehen als die üblichen, weil sie entweder schwarz sind oder gold.
    »Ist eine davon eine Mastercard?«
    Sie zupft eine schwarze Karte heraus, die meiner überhaupt nicht ähnlich sieht; ich frage mich, ob es dazu immer noch eine PIN-Nummer gibt. Mann, ich weiß nicht, wie ich die Maschine bedienen soll, wenn sie keine PIN-Nummer hat. Bitte lass mich das hier nicht vermasseln. Bitte lass die Maschine funktionieren und nicht anfangen zu piepen oder das Papier zu fressen, wie sie es letzte Woche getan hat, als ich den falschen Knopf gedrückt hatte und der Kassenbeleg in der verdammten Maschine verschwand.
    »Wissen Sie Ihre Nummer?«
    »Nein. Aber ich kenne jemanden, der es tut. Moment.«
    Sie ruft jemanden an und gibt die Nummer ein, und die Quittung wird ausgedruckt. Halleluja.
    Als ich ihr die Quittung gebe, öffnet sich die Ladentür, und ein Mann mit einer Kamera in der Hand kommt rein. »Scheiße.« Sie dreht sich sofort um und zieht sich in den hinteren Teil des Ladens zurück, als er die Kamera hebt. Ich spüre förmlich, wie sie in Panik gerät. Es ist genau so, wie ich es einmal mit Ellen erlebt habe, als das Gerücht umging, dass sie eine Affäre mit ihrem Co-Moderator hat, der verheiratet war und Kinder hatte, und die Knipser sich alle draußen vor ihrer Wohnung versammelt hatten. Und sie hatte keine Affäre mit niemandem. Er hatte eine, und zwar mit der neuen Wetterfee.
    Ich werde das verdammt noch mal nicht zulassen.
    Ich trete vor und verstelle ihm den Weg, und es ist definitiv von Vorteil, nicht gerade zierlich zu sein, wenn man versucht, einem Fotografen die Sicht zu versperren. Undeutlich nehme ich Klicken und Blitze wahr, wovon Ellen behauptet, dass sie das nur tun, um dich einzuschüchtern, auch wenn sie überhaupt kein Foto bekommen können. Und es funktioniert verdammt gut.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Aus dem Weg, Herzchen. Ich möchte nur Gracie.«
    »Ich fürchte, das ist nicht möglich, jedenfalls nicht im Moment, und da es sich bei meinem Laden um

Weitere Kostenlose Bücher