Komme, was Wolle
Monats fertig.
»Es ist verdammt harte Arbeit, und sie können einen manchmal unglaublich nerven, aber ich würde es um nichts in der Welt ändern wollen.«
»Ist er abgehauen?«
»Nein. Er wollte, aber dann gab’s einen Unfall. Einen Autounfall, genau genommen.«
»Geschah dem Mistkerl ganz recht. Oh, verdammt, ich fasse es nicht, dass ich das gesagt habe. Verdammt.« Sie sieht unglaublich beschämt aus.
»Sie sind schwanger: Geben Sie Ihren Hormonen die Schuld. Ich bin auch mit allem Möglichen herausgeplatzt, als ich schwanger war. Tue ich immer noch, besonders wenn ich einen berühmten Filmstar in meinem Laden habe. Sie haben es möglicherweise bemerkt?«
Sie lacht und löst ihr Haar und bürstet es mit meiner abgenutzten alten Haarbürste, die ich neben dem Waschbecken aufbewahre. »Wie sehe ich aus?«
»Absolut wunderbar. Umwerfend.«
»Ich mag Sie mehr und mehr. Gut, also, bringen wir es hinter uns. Oh, und können Sie mir eine Tüte geben? Besser noch zwei, dann können sie ihr Amazing Grace anstimmen, weil ich für mein Baby einkaufen gehe.«
»Gut. Tüten. Mit Wolle darin?«
Sie sieht mich an, als hätte ich wieder das Beklopptenterritorium betreten.
»Ja. Ich bezahle sie später, oder jemand bringt sie zurück. Nur kein Rosa oder Blau.«
»Okay.«
Irgendwie glaube ich nicht, dass dies ein besonders ausgebuffter Trick einer Ladendiebin ist. Du liebe Zeit. Grace Harrison wird gleich fotografiert, wie sie aus meinem Laden kommt und zwei meiner neuen Tragetüten mit McKnits in rosa Schrift darauf trägt. Gott sei Dank habe ich Papier statt des hässlichen billigen Plastiks genommen, obgleich ich jetzt wünschte, ich hätte das dickere Papier genommen.
Wir gehen hinunter, und ich lege eine Auswahl hübscher Baumwolle in zwei Tüten, während sie außer Sichtweite am Fuß der Treppe wartet.
»Blassgelb und Pfefferminz und ganz viel Weiß?«
»Sehr schön. Und bleiben Sie nicht neben der Tür stehen, wenn ich hinausgehe, gehen Sie direkt nach hinten. Sie kommen rein, sobald ich gegangen bin, und werden Sie fragen, was ich gekauft habe. Sagen Sie Babywolle, und dass ich in einem Affenzahn stricke, immer schon gestrickt habe. Stricken Leute eigentlich in einem Affenzahn?«
»Nur wenn sie eine Strickmaschine haben, was der Bemerkung eher die Spitze nimmt.«
»Also, ich stricke seit Jahren, und ich habe nicht erst damit angefangen, seit es trendy ist, und Sie kennen mich seit Jahren, und ich bin sehr glücklich und aufgeregt wegen des Babys. Aber nichts weiter, okay?« Sie sieht mich ziemlich streng an.
»Sicher. Kapiert. Langjährige fortgeschrittene Strickerin, alte Freundin, ansonsten keine Ahnung.«
»Und wenn die Schals fertig sind, bringen Sie sie vorbei – jemand wird Sie anrufen. Danke, Sie waren großartig.«
Sie küsst mich, ohne dabei meine Wange zu berühren, und riecht wunderbar, und dann ist sie weg, taucht ein in ein Meer von Blitzlichtern. Ich glaube, ich sehe Mrs. Davis da draußen, aber da steht eine ziemliche Menschenmenge und ein großer schwarzer Jeep mit getönten Scheiben. Elsie wird stinkwütend sein, wenn sie mitkriegt, was sie verpasst hat; sie wird nie darüber hinwegkommen. Eine junge Frau und ein älterer Mann kommen herein und stellen mir genau die Fragen, die Grace vorausgesagt hat, dass sie sie stellen werden, wenn der Wagen weggefahren ist. Verdammter Mist.
Sobald sie weg ist, rufe ich Ellen an. »Du wirst nie im Leben erraten, wer gerade im Laden war?«
»Käpt’n Iglu?«
»Nein. Noch besser.«
»Schwalbenschwanz Martin mit einer speziellen Latte, die er dir zeigen möchte.«
»Nein. Grace Harrison.«
»Verdammte Scheiße!«
»Du sagst es.«
»Wie war sie?«
»Reizend.«
»Scheiße. Ich hasse es, wenn sie reizend sind. Es ist viel besser, wenn sie hochkarätige Arschlöcher sind und du sie hassen kannst. Ist sie umwerfend?«
»Atemberaubend.«
»Verdammt. Sie haben gerade bestätigt, dass sie im fünften Monat schwanger ist, als wüssten wir das nicht bereits. Ist sie dick?«
»Nein.«
»Das wird immer schlimmer. Kein Wort von Daddy, nehme ich an? Bedient sich immer noch jeder langbeinigen Schönheit, die er in die Pfoten kriegen kann, nach allem, was man hört.«
»Ich weiß.«
»Was hat sie gesagt?«
»Dass sie schwanger ist.«
»Jeder weiß das, Darling. Was hat sie über Jimmy gesagt?«
»Nichts.«
»Also, wenn sie noch mal vorbeischaut, frag sie verdammt noch mal, ja?«
»Nein.«
»Sehr nett. Sie hat dir nicht zufällig gesagt, ob es
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