Komme, was Wolle
perlenbesticktes Oberteil aus Seide und eine wunderschöne weiche weiße Hose.
»Ich habe diese blöde Hose nicht zugekriegt; Gwen musste den Bund einschneiden.« Sie legt eine Hand über ihren Bauch. »Und es wird nur noch schlimmer.«
Tatsächlich sieht sie heute etwas schwangerer aus als sonst.
»Sam, kann ich bitte einen meiner Kuchen haben, Darling?«
»Kommt sofort.« Er reicht ihr ein winziges Mandeltörtchen.
»Wunderbar. Mein Lieblingsteil.«
Ed kommt herüber zu uns. Er stand neben Stella, aber sie hat ihre Truppen um sich versammelt, und sie sind alle schwer damit beschäftigt, irgendwas in schicke Ledernotizbücher zu schreiben.
»Es läuft ausgezeichnet, nicht wahr? Und du siehst toll aus, Darling, verdammt toll. Und ganz ruhig, was mal eine nette Abwechslung ist.«
Sie schnipst einen Törtchenkrümel auf ihn. »Ich glaube, es ist das Stricken – es hilft mir wirklich, mich auszuklinken.«
»Dann lass es uns in alle Verträge einbauen, und Jo kann als Stand-by fungieren. Sie kann sozusagen unser Pferdeflüsterer sein.«
»Und wer bin ich dann? Red Rum?«
»Hat fantastische Beine, ist kompromisslos, liebt es zu gewinnen. Klingt in meinen Ohren absolut treffend.«
Sie legt ihm die Hand auf die Schulter.
»Du bist das genaue Gegenteil eines Pferdeflüsterers, wusstest du das, Ed? Jedes Mal, wenn du den Mund aufmachst, möchte ich dir einen Tritt geben.«
Er macht eine Drehung und küsst ihr die Hand, als Maxine herüberkommt.
»Sie sind bereit, wann immer du fertig bist.«
»In Ordnung. Sag ihnen, fünf Minuten.« Sie nippt an ihrem Tee. »Also, hilf mir auf die Sprünge, es ist Emily Pankhurst, richtig?«
Ed nickt.
»Und Simone de Beauvoir.«
»Ja.«
»In Ordnung. Herrgott, ich hasse diese verdammten Interviews.«
Sie dreht sich um und lächelt. Es ist wirklich erstaunlich. Eine Weile erscheint sie einem ganz normal, und dann macht sie eine kleine Drehung oder lächelt auf eine bestimmte Art und Weise, und plötzlich erinnerst du dich, wer sie ist, und es ist jedes Mal wieder ein Schock.
»Vielen Dank, Jo. Verabreden wir bald eine neue Sitzung – reden Sie mit Max. In Ordnung, Ed, bringen wir es hinter uns, okay? Und keine Grimassen wie beim letzten Mal.«
»Tut mir leid, aber sie war so steindumm, ich konnte einfach nicht anders. ›Wann wurde Ihnen das erste Mal bewusst, dass Sie schön sind?‹ Ich bitte dich.«
Grace lacht.
Maxine fängt an, die Tassen einzusammeln, also sammle ich die auf dem Fensterbrett ein, zusammen mit einigen Tellern halb gegessener Früchte, und trage sie in die Küche.
»Danke. Haben Sie einen Terminkalender dabei?«
»Ja, in meiner Tasche. Aber wo ist meine Tasche eigentlich?«
»In meinem Büro – Sie haben sie im Wohnzimmer stehen lassen. Ich mache das hier nur kurz fertig, und dann gehen wir und holen sie.«
»Fahren Sie?« Daniel reicht Tony sein Handy.
»Ja, in einer Minute.«
Er tritt einen Schritt vor, aber Tony murmelt etwas über Banditen auf zwölf Uhr und nickt in Richtung Stella, die aussieht, als würde sie eine weitere kleine Unterredung wünschen. Er seufzt und lächelt, und da ist eine Andeutung von etwas, irgendeine kleine Wellenbewegung durchfährt ihn, als ich weiter Tassen einsammle, aber ich habe keine Ahnung, was es bedeutet; er ist wahrscheinlich nur freundlich, oder er will mich um Ellens Nummer bitten oder so. Ich bin einfach total aus der Übung, was diese Signale angeht, ich habe meine Dechiffriermaschine vor langer Zeit verloren, und sie war sowieso nie sonderlich zuverlässig. Wenn jemand Ellen auf einen Drink einlädt, kann sie das sofort übersetzen in entweder »Ich würde dir gern die Kleider vom Leib reißen« oder »Ich würde gern mit dir über Arbeit reden«. Und sie hat fast immer recht, während ich immer falschlag, bis ich Nick kennengelernt habe; besonders an der Uni, wo ich mir so oft die Finger verbrannt habe, dass ich es letztendlich ganz aufgegeben habe. Aber bei Nick war es anders. Er hat mich auf einen Drink eingeladen und ist eigentlich nur einmal zurück in seine Wohnung gegangen, um seine Sachen zu holen.
»Ich hoffe, dass Sie in Venedig eine tolle Zeit haben werden.«
»Danke.«
Er lächelt, aber Stella lauert hinter ihm und wirkt bereits schwer genervt.
»Daniel, kannst du mal kommen?«
»Sicher.«
Er zwinkert mir zu, und Tony reicht ihm einen Kaffee, als ich Maxine in ihr Büro folge, das in einem Seitenflügel des Hauses liegt. Es wirkt alles sehr organisiert, mit einem Jahresplaner
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