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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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weiß, ist es nicht fantastisch? Die ganze Schule wird sich im Sommerhalbjahr mit Textilien beschäftigen, so dass ich dachte, wenn jedes Kind die Chance hätte, irgendwas zu stricken oder aus Wolle zu fertigen, nur einfache Dinge, kleine Schals, Troddeln, derlei Dinge, wäre das wundervoll.«
    Hervorragend. Noch mehr verdammte Troddeln.
    »Mit den Älteren könnten wir vielleicht etwas Ehrgeizigeres probieren, aber dafür bräuchte ich natürlich Ihre Hilfe.«
    »Sie könnten Decken stricken und sie der Wohlfahrt spenden, wenn sie fertig sind.«
    »Was für eine wundervolle Idee. Ich wusste, dass Sie gute Ideen haben würden.«
    Zweimal verdammt; ich bin direkt in die Falle getappt.
    »Wir könnten einen Aufruf für Freiwillige machen, damit Sie nicht zu viel Ihrer Zeit der Schule opfern müssten, weil mir natürlich klar ist, dass Sie ein Geschäft zu führen haben. Wenn Sie mir nur bei der anfänglichen Planung helfen könnten. Wir müssten ein Programm entwickeln und klar definieren, was wir erreichen wollen, ich denke, das ist wichtig, meinen Sie nicht auch? Sonst kann es schnell passieren, dass wir über dem vielen Reden die Lernziele aus den Augen verlieren. Wir müssen Arbeitspläne aufstellen, so dass andere Kollegiumsmitglieder ihre Aufgaben für die älteren Jahrgänge eintragen können. Es ist so wichtig, traditionelles Handwerk für zukünftige Generationen lebendig zu halten, finden Sie nicht auch?«
    Meine Güte, sie ist gut.
    »Oh ja, definitiv.«
    »Und Stereotypen vermeiden.«
    »Wie bitte?«
    »Dass nur Mädchen stricken.«
    »Oh ja, absolut.«
    »Stricken Ihre Jungs?«
    »Jack war ziemlich begeistert, aber Archie war nicht so überzeugt.«
    Genau genommen hat Archie sich das letzte Mal, als ich die beiden zum Stricken überreden wollte, absolut geweigert, und dann hat er eine seiner Nadeln total verbogen, indem er mit ihr hinter der Küchenheizung herumgestochert hat.
    »Also, ich finde es wundervoll, dass es so ein Come-back erlebt. Es ist eine wichtige Kunstform, wissen Sie, geht zurück bis ins Mittelalter. Ich habe ein bisschen recherchiert, und es ist faszinierend; natürlich waren es damals hauptsächlich Männer, die Wollstrümpfe und Teppiche gemacht haben, und es gab Zünfte; es wurde also sehr ernst genommen. Aber es ist immer das Gleiche, ich nehme an, es ist Ihnen auch schon aufgefallen: Wenn Männer etwas tun, ist es Kunst, aber wenn Frauen das Gleiche tun, wird es zu einem Handwerk herabgewürdigt. Wirklich unglaublich ärgerlich.«
    Sie wird mir zunehmend sympathisch. Mist.
    »Eine Gruppe könnte einen Teppich herstellen. Alle stricken bestimmte Streifen, und dann werden sie zu einer Matte zusammengewebt.«
    Sie strahlt mich an.
    »Ausgezeichnet. Wie aufregend! Soll ich also hinschreiben und Material anfordern?«
    »Ja, und ich bin sicher, dass wir im Laden auch noch den einen oder anderen Wollrest auftreiben können.«
    Es ist nicht länger zu leugnen; ich bin offiziell engagiert.
    »Das ist sehr großzügig von Ihnen. Sobald ich eine Antwort erhalten habe, treffen wir uns und beginnen mit der Planung, ja? Ich habe dienstags eine Freistunde, aber es ginge auch nach der Schule, wenn Ihnen das lieber ist? Ich werde das Thema bei unserer Konferenz diese Woche anschneiden, aber ich weiß, dass Mr. O’Brien uns unterstützen wird. Er ist immer ganz begeistert von Projekten, die die gesamte Schule einschließen.«
    »Dienstags geht bei mir.«
    Verdammter Mist. Also muss ich jetzt noch »Entwicklung eines Strickprojekts für die gesamte Schule« auf meine Liste setzen, zusammen mit »passendes Kreuzfahrtoutfit für Gran besorgen« und »Jacks Geburtstagsfeier« planen. Herrgott. So viele fantastische Dinge zu tun, so wenig Zeit.
    Connie wartet auf dem Schulhof auf mich und sieht ziemlich besorgt aus. »Was hat sie gesagt?«
    »Sie möchte, dass wir zusammen ein Strickprojekt für die Schule entwickeln.«
    »Für wen?«
    »Die Kinder.«
    Sie lacht.
    »Porca Madonna!«
    »Wohl eher zweimal porca Madonna. Wirst du mir helfen, wenn es losgeht?«
    »Klar, solange ich nicht in einer Gruppe mit Nelly bin.«
    »Du liebe Güte, daran habe ich gar nicht gedacht. Wir müssen darauf achten, dass wir nie unsere eigenen Kinder in unserer Gruppe haben, sonst gibt es das totale Chaos.«
    Wir gehen zurück zum Auto und reden über Jacks Geburtstagsfeier. Connie hat sich einen Nebenerwerb für den Pub ausgedacht, nämlich, dass Mark Torten für besondere Gelegenheiten backt, und wir werden ihre ersten

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