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Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Titel: Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Reaktion auf ihre zeitige oder um genau zu sein allzu zeitige Rückkehr beobachtet hatte, war er sich vollkommen sicher.
    Joansson hatte über Informationen verfügt, zu denen kaum ein anderer Zugang hatte. Er, aber sonst kaum jemand, hatte gewusst, dass Hill am Vorabend die Stadt verlassen hatte. Wie groß war dann die Wahrscheinlichkeit gewesen, dass er vor Samstagmittag wieder zurück sein würde?
    Nicht sehr groß.
    Wie er es gewohnt war, hatte Joansson daraufhin die Odds erhöht.
    Er hatte sehr viel darauf gesetzt, dass Hill nicht die geringste Chance haben würde, diese unchristliche Trainingszeit, Samstagmorgen um acht, einzuhalten.
    Und jetzt musste er Hill zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit ins Präsidium kommen sehen, und sein Weltbild war zusammengebrochen. All die schönen Geldscheine versanken nun in den Wellen.
    Hill fand, dass ihm das vollkommen recht geschah.
    Joansson musste endlich einmal lernen, dass das Leben mehr war als ein großer Witz.
     
    Das Duschen nach dem Training war himmlisch, und Hill blieb unter dem Wasserfall stehen, bis er fast einschlief.
    Er konnte sich nicht erinnern, wann er es zuletzt so genossen hatte, warmes Wasser über die Glieder fluten zu lassen.
    Leider konnte er nicht den ganzen Tag dastehen denn er sollte nach Hause gehen und sich ausschlafen. Das Handtuch musste er mitnehmen, um es zu waschen, fiel ihm auf, als er nachrechnete, wie oft er es schon beim Training dabeigehabt hatte.
    Vielleicht war das ein guter Vorschlag für Joanssons nächste Wette? Raten, wie oft ein normaler Bulle sein Handtuch nach dem Training verwendet, ohne sich zu schämen.
    »Hallo! Wie ist die Lage?«
    Hill hörte auf, sein feuchtes Haar zu massieren, und senkte das Handtuch.
    Ulf Gårdeman hatte seine Trainingsklamotten auf die Bank neben seine geworfen und verstaute jetzt sorgfältig seine Wertsachen in dem dafür vorgesehenen Fach an der Wand. Nicht mal im Polizeipräsidium konnte man sich sicher sein.
    »Hallo!«, begrüßte ihn Hill überrascht. »Sehr gut. Wir haben das hingekriegt, aber das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie dir irgendwann mal beim Mittagessen. Wie steht’s bei dir? Wie seid ihr mit dem Autobahnmassaker weitergekommen?«
    »Ach was!«
    »Wieso?«
    »Das war der Terminator.«
    »Der Terminator?«
    »Genau.«
    Hill sah Gårdeman fragend an, der schließlich mit einem tiefen Seufzer einzusehen schien, dass ihm eine ausführlichere Erklärung nicht erspart bleiben würde.
    »Er hatte Geschmack an Geschäften gefunden.«
    »Wie das?«
    »Er hatte das alles eingefädelt«, erklärte Gårdeman verärgert und zog sich die Shorts hoch. »Das Ganze war ein Setup. Der beschossene Mann gehörte gar nicht zu den Outlaws. Er war ein Cousin des Terminators aus Halmstad, und geschossen wurde natürlich mit Platzpatronen.«
    »Aber was wollte er damit erreichen?«, wollte Hill wissen und fand Bernard Valmeras Überlegungen im Vergleich damit klar und nachvollziehbar.
    »Tja«, entgegnete Gårdeman und zuckte mit den Achseln, »er wollte das Clublokal aufwerten.«
    »Aufwerten?«
    »Genau. Er fand, dass es so einfach gegangen war, nach der Sprengung alles reparieren zu lassen, dass er es dumm fand, sich damit zu begnügen. Die Jungs hatten schließlich schon lange davon gesprochen, dass es gemütlich wäre …«
    »Warte«, unterbrach ihn Hill und schüttelte sprachlos den Kopf, »lass mich raten! Dass man ihnen einen Whirlpool im Keller einbauen würde, dafür, dass er den Namen des Täters preisgeben würde?«
    »Bingo!«
    »Und was hast du gesagt?«
    »Dass er sich seinen verdammten Whirlpool wohin stecken kann.«
     
    Schon beim ersten Verhör gestand Adrian Remis alles bereitwillig. Bis ins kleinste Detail erklärte er den Modus operandi.
    Er erklärte, die Augenbinde gebe die Art des Verbrechens an, dass jemand zu viel gesehen habe. Der Schuss habe zeigen sollen, was passiere, wenn man weiter denkt, als man soll, und anfängt, im eigenen Interesse zu handeln.
    Wenn sie ihn darum gebeten hätten, hätte er vermutlich einen Handstand mit einer Hand gemacht und die Marseillaise gepfiffen.
    Vermutlich hätte er alles getan, um nicht in den Schutz der lettischen Justiz zurückkehren zu müssen. Den Handlangern seiner Auftraggeber wollte er keinesfalls in einer dunklen Zelle in der Gegend von Riga wiederbegegnen.
    Adrian wusste nur zu gut, dass die Strafe eines schwedischen Gerichts viel milder ausfallen würde, und dass schwedische Gefängnisse verglichen mit den

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