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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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wirkte fast arrogant. Ob er dieser Herr Milewski war, dessen Umfeld sie observieren wollte?
    „ Wir hätten vor der Bestellung noch eine Frage.“
    Fatma setzte eine Pause, um seine Reaktion zu erfassen. Er schien ungerührt.
    „ Ja, bitte?“
    „ Verwenden Sie in der Küche Gluten?“
    Er schien das Wort schon gehört zu haben, aber zuckte mit den Schultern.
    „ Ist ihr Salat pestizidfrei?“
    Ungeduldig hatte Elisabeth das Fragen selbst übernommen. Fatma nahm ihr das nicht übel. Ihre Art musste man aushalten, oder die Begegnung unterlassen.
    Der Kellner runzelte gekonnt seine Stirn.
    Seinen Beruf hatte er offenbar gelernt, denn er reagierte auf Fragen von Gästen gefasst und beherrschte eine fast vornehme Gestik. Beinahe die Darbietung eines Pantomimen.
    Die beiden jungen Damen hatte er jedoch unterschätzt.
    „ Keine Ahnung, wie? Verdammt, ich bin Allergikerin! Wenn Sie ein Essen mit Gluten hier vorbei tragen, falle ich ins Koma! Schon mal was von Bio gehört? Gesundes Essen kann man bei den Preisen ja wohl verlangen. Oder bin ich hier in einer Dönerbude?“
    Dem Kellner blieb die Spucke weg.
    Fatma überlegte, ob die Dönerbude als Affront gegen sie gemeint war.
    „ Einen Moment, bitte! Ich befrage den Koch.“
    Der mutmaßliche Herr Milewski ging in die Küche.
    Fatma lächelte. Mit Elisabeth war es immer unterhaltsam.
    „ Der weiß nicht mal, was er seinen Gästen serviert.“
    „ Skandalös!“
    Empörung war eine von Elisabeths Lieblingsemotionen. Sie warf funkelnde Blicke durch den dunstigen Gastraum.
    „ Der kann sich warm anziehen. Schließlich sitzt neben mit eine echte Polizistin.“
    Fatma missfiel ihr ironischer Unterton.
    „ Früher hast Du immer Bulle zu jedem Polizisten gesagt. Weißt Du noch? „Bullin“ sagt man doch nicht, oder?“
    Blöde Kuh, dachte Fatma, machte jedoch gleichzeitig ein sonniges Gesicht.
    „ Nein, „Bullin“ sagt man zu Kommissarinnen nicht, Elisabeth! Zu dummen Frauen sagt man allerdings immer noch „blöde Kuh“. Oder nicht?“
    „ Ach, ja? Und wenn einer auf der Straße Bulle zu dir sagt? Stört dich das nicht?“
    „ Ich höre nicht auf jeden.“
    Fatmas Stimme klang gereizt. Sie wollte das Thema beenden, bevor der Kellner zurück war. Elisabeths Indiskretionen und gelegentlichen Intrigen hatten sie schon immer genervt.
    „ Ich könnte dem an die Gurgel gehen.“
    „ Wem?“
    Elisabeth machte die Geste des Halsumdrehens.
    Fatma lächelte etwas zu mildtätig.
    Der Kellner erschien aus der Küche zurück.
    „ Unser Koch lässt ihnen ausrichten, dass er heute ausnahmsweise alle Speisen auf der Karte ohne Gift zubereitet. Sie dürfen frei wählen!“
    Er deutete dabei eine kleine, beinahe höhnische Verbeugung an.
    Elisabeth hatte seinen Spott nicht mitbekommen und flirtete, Augen aufschlagend, mit dem mutmaßlichen Herrn Milewski. Mit den Fingern ihrer Hand strich sie sich dabei immer wieder kokett durch die langen blonden Haare.
    „ Nett! Ein Busserl von mir!“
    Der Kellner schien taub gegenüber solchen Schmeicheleien.
    „ Dürfte ich nun die Bestellungen aufnehmen?“
    Er hielt Stift und Schreibblock bereit. Im Lokal waren sie die einzigen Gäste.
    „ Immer so leer hier? Oder nur zur besten Sendezeit?“
    Fatma sah eine Gelegenheit, ihre Ermittlungen zu beginnen. Aber sie hatte die Rechnung ohne Elisabeth gemacht.
    „ Fatima! Sie ist immer so neugierig. Deshalb ist sie Polizistin geworden. Also, nichts Falsches sagen, sonst droht der Staatsanwalt!“
    Elisabeth redete mit rauchigem Tonfall. Dabei sendete sie Augenzwinkern.
    Dem Ober fiel der Stift aus der Hand.
    „ Verzeihung!“
    „ Für mich den Bauernsalat und den vegetarischen Vorspeisenteller.“
    In solch atemberaubender Geschwindigkeit war sie noch nie enttarnt worden. Peinlich! Sie versteckte ihr Gesicht hinter der aufgeklappten Speisekarte.
    Der Kellner lächelte Elisabeth an.
    Fatma legte die Speisekarte auf den Tisch.
    „ Wie kann solch ein großes Restaurant ohne Gäste überleben?“
    Die Kommissarin hatte sich für Angriff entschieden. Schule eins der Verhörmethoden, der Überraschungsmoment.
    Elisabeth nahm ihre Offensive erstaunt zur Kenntnis.
    „ Das müssen Sie den Chef fragen. Ihre Bestellung?“
    Der Kellner wartete ungerührt ab.
    „ Cevapcici mit Reis und Zaziki!“
    „ Getränke?“
    Fatma kochte innerlich vor Wut über ihre aufgeflogene Tarnung, zwang sich jedoch zu einem freundlichen Ton.
    „ Haben Sie Wein aus biologischem Anbau?“
    „ Nein. Biologisch ist bei

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