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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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Provokation schien der Kellner noch nicht am Ende seiner Nerven. Der Erfolg des Restaurants scheint ihm egal, kombinierte die Kommissarin.
    „ Ach, Fatma. Männer machen Spaß, wenn Du es so wie ich machst. Für mehr Freude am Leben!“
    Fatma tat der mutmaßliche Herr Milewski inzwischen leid.
    „ Lass gut sein, Elisabeth! Ich kenne eine nette Bar, wo wir beide noch ganz gepflegt ein paar Cocktails verschütten können. Hat gerade neu aufgemacht.“
    Elisabeth knurrte Unverständliches. Ihr Machtspiel zu unterbrechen, gefiel ihr ganz und gar nicht.
    „ Zahlen!“
    Wieder gellte ihre Stimme durchs Restaurant. Woher hatte sie bloß diesen unmissverständlichen Befehlston?
    Im Gesicht des gestressten Kellners erschien für den Bruchteil eines Moments ein feinsinniges Grinsen, als er mit der Rechnung an ihren Tisch kam.
    Fatma ahnte schon, was sie erwartete.
    „ Bist eingeladen, Elisabeth.“
    Die Eskalation wollte die Kommissarin vermeiden. Fantasiepreise, na klar, doch Elisabeth hielt die Rechnung schon in der Hand.
    „ Meinen Sie das etwa ernst?“
    Der Kellner nickte scheinbar unbeteiligt.
    Am Tisch mit den anderen Gästen schwoll das Stimmengewirr lauter. Und plötzlich war Fatma hellwach.
    „ Dimi …!“
    Mehr als zwei Silben kamen nicht über ihre Lippen. Sie hatte Dimitris Stimme erkannt.
    „ Mondpreise zahlen wir nicht!“
    Elisabeth pöbelte lauthals wegen der Rechnung. Bezahlen wäre eine Niederlage, die gegen ihre Powerwoman Ehre ging.
    Fatma hatte erhöhten Puls und versuchte, etwas von der Diskussion am anderen Tisch mitzubekommen. Diese seltsam mitschwingende Resonanz, die Dimitri vor allem beim Lachen erzeugte. Dieses Dröhnen hatte sie ganz nah in seinem Brustkorb gehört. Und geliebt!
    „ Elisabeth, bitte! Wir hatten Essen, Getränke und Spaß. Ich zahle jetzt.“
    Fatma blätterte die geforderte Summe auf den Tisch.
    Bloß nicht mit Elisabeth zusammen auf Dimitri treffen. Darum ging es jetzt!
    „ Den Wucher zahlst Du garantiert nicht!“
    Elisabeth war krebsrot im Gesicht geworden. Mit schnellem Zugriff hielt sie die Hand des Kellners davon ab, die Scheine einzustecken.
    Am anderen Ende des Saals verstummte das Redegewirr. Elisabeths kraftvolle Stimme hatte doch Wirkung erzielt.
    „ Ich will mich nicht den ganzen Abend lang über eine Rechnung ärgern, Elisabeth!“
    „ Ich auch nicht!“
    Die Zahnspange in Elisabeths Mund blitzte gefährlich.
    „ Dann werde ich mal die Polizei anrufen.“
    Der mutmaßliche Herr Milewski hielt seine Hände in die Hüften gestemmt, um seinen Körper größer erscheinen zu lassen. Aus seinem spöttischen Gesicht lugte Zufriedenheit. Den perfekten Schlag hatte er punktgenau am Ende platziert.
    Mit dieser Wendung konnten die Damen nicht rechnen.
    „ Essig statt Wein! Schamhaar im Salat! Sie wollen die Polizei rufen? Nur zu, ich bitte darum!“
    Elisabeth heizte weiter in Richtung Krawall.
    Im Gesicht des mutmaßlichen Herrn Milewski wuchs die Schadenfreude. Er ahnte, dass Fatma ihren Polizistenkollegen ungern aufgrund eines Bagatellstreits begegnen würde.
    „ Schluss mit dem Streit. Elisabeth!“
    Im Dezernat würden sich ihre eigenmächtigen Ermittlungen bald herumsprechen, träfe man sie und Dimitri in einem Lokal in Mariendorf.
    „ Abflug! Wir lösen diesen Irrtum hier auf.“
    Fatma erhob sich demonstrativ und zog ihre Jacke an.
    Aber Elisabeth dachte nicht einmal daran.
    Eine Exfreundin, überlegte Fatma, wie ich sie mir dämlicher nicht wünschen konnte.
    „ Du bist ja eine schöne Polizistin, Fatma. Wirfst diesem Gangster Geld hinterher, anstatt ihn zu verhaften?“
    Bei „verhaften“ wurde es still im Lokal.
    „ Oh, Shit!“
    Fatma entwendete mit geübtem Polizeigriff Elisabeth die Geldscheine und reichte sie dem grinsenden Kellner.
    Doch Elisabeth rührte sich stur nicht von ihrem Platz.
     

     

     

     

16.
    Auf der Terrasse eines Cafés neben der Galerie am Körnerpark wartete Sandor auf den entscheidenden Anruf für seinen ersten Einsatz.
    Katzorkes Astralhandy lag gut sichtbar auf dem Bistrotisch neben seinem Milchkaffee. Die sensationelle Veränderung in seinem Leben sollte ruhig jeder sehen.
    Dementsprechend mutete er seiner Umgebung auch eine Sonnenbrille mit silbern verspiegelten Gläsern zu. Ein Modell, das er jüngst auf einem Flohmarkt entdeckt hatte und das ihm erlaubte, seine Umgebung mit großer Gelassenheit zu betrachten. Er fiel auf, die anderen aber konnten seine Augen nicht sehen. Darüber flammte sein rotes Haar in der

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