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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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Sonne.
    „ Hübsch und hässlich. Meine Generation beherrscht den selektiven Blick.“
    Er musterte seine Umgebung mit ungenierten Blicken.
    „ Allerdings die Generation nach unserer geht erst richtig rigoros vor. Gegen den demografischen Mühlstein am Hals.“
    Alles gegen die Alten. Vor allem, wenn es um Kunst ging.
    Sandor hatte unbewusst immer das Bedürfnis gehabt, sich vor Blicken zu schützen. Am liebsten beobachtete er das Treiben der Welt von einem Versteck aus. Doch die rasante Veränderung in seinem Leben hatte ihn überwältigt. Von seiner neuen Perspektive aus konnte er nun kaum noch glauben, wie er in den letzten Jahren langsam aber stetig immer unzufriedener geworden war.
    Sein Optimismus, das „richtige Leben“ noch vor sich zu haben, hatte sich mehr und mehr abgenutzt. Allein der Gedanke, wie lange er seinen jämmerlichen Zustand nicht einmal bemerkt hatte, ließ ihn fassungslos staunen.
    Und auf einmal, überströmendes Glücksgefühl, pure Euphorie! Sogar seine Körpersprache hatte sich von selbst optimiert. Als hätte er jahrelang im Fitnessstudio trainiert.
    „ Ich und Muckibude. Ha!“
    Da musste er grinsen. Der Wirkung von Kokain schrieb man ähnlich euphorische Wirkung zu. Als würde Asterix den Zaubertrank reichen, hatte ein Freund ihm von seiner Erfahrung berichtet.
    „ Fühle mich seit Neuestem wie das Kraftzentrum der Welt!“
    An diesem Abend war nicht gerade Markttag in Neukölln. Aber was es an Schönheiten zu besichtigen gab, gaffte zu ihm herüber.
    „ Besetzt, Mädels, besetzt!“
    Sandors triumphierendes Glück strahlte meterweit aus ihm raus.
    „ Arm, aber sexy?“
    Sandor hielt das für ein Gerücht. Nicht Armut machte sexy, sondern Erfolg!
    Sandor schreckte aus seiner philosophischen Betrachtung auf, als das Astralhandy seines Auftraggebers einen angenehmen Basssound zu summen begann. Er ließ es klingeln, zu schön klang der satte Ton.
    Nicht der so häufig alle Umstehenden nervende Klingelton, bei dessen Lärmen allen dadurch Genötigten Empörung aufkam, sondern der Sound von Luxus und Oberklasse! Auf diesem Klangteppich entschwebte er ganz leicht in das Paradies einer höheren Gesellschaftsschicht.
    „ Sollte mich endlich melden. Geh ran, Sandor!“
    Der Anrufer war mit Sicherheit sein schrulliger Auftraggeber. Dessen Existenz hatte Sandor noch nicht vollständig in seine Zukunftsfantasien integriert. Es hätte auch ohne ihn weitergehen können, das Handy war ihm Inspiration genug.
    „ Einschalten!“
    Sandor war nervös, als er den Anruf entgegennahm. Überraschend drang Mirandas Stimme an sein Ohr.
    „ Wolltest Du nicht rangehen? Das hat ja gedauert! Fast hätte ich aufgelegt.“
    „ Sorry, war gerade abgelenkt.“
    „ OK, Wollte dir nur Glück wünschen für deinen ersten Arbeitstag!“
    Am Telefon klang ihre Stimme viel jünger. Wie ein Teenager. Sie war in bester Laune.
    „ Katzorke hat sich noch nicht gemeldet.“
    „ Sandor, mein Drehbuch habe ich gerade abgeschickt. Schweres Postpaket. Bin frei, hab Zeit!“
    In Sandor flackerte einen kurzen Moment lang etwas Neid. Sie war so jung und doch schon viel weiter als er.
    „ Was soll ich jetzt bloß mit der blauen Stunde anfangen?“
    Miranda schmachtete einen aufregenden Seufzer durch die Leitung.
    „ Warum musst Du ausgerechnet jetzt arbeiten? Kannst Du nicht schnell noch vorbei kommen?“
    Das klang verlockend.
    „ Job ist Job.“
    Ließ er sie, selbst vor Sehnsucht leidend, ein wenig zappeln. Das Handy zeigte durch ein Signal an, dass ihn jemand erreichen wollte.
    „ Katzorke meldet sich gerade. Ich rufe dich gleich zurück.“
    Im nächsten Moment hatte er Katzorkes Stimme am Ohr.
    „ Bereit für den ersten Ausflug?“
    „ Geht klar.“
    „ Beschreib mir den Ort um dich herum!“
    Sandor schluckte.
    „ Ich sitze hier auf einer Terrasse, in einem Café direkt vor dem Eingang einer Galerie.“
    „ Und?“
    „ Das Ganze befindet sich in einem Park, dem Körnerpark. Und ich habe eine Schale Milchkaffee vor mir auf dem Tisch.“
    „ Vergiss den Kaffee! Was siehst Du noch?“
    Katzorke nervte ihn mit immer neuen Fragen, mit immer neuen Aufforderungen und seiner Anweisung, präziser zu beschreiben. Sandors Mund war bald trocken, er fühlte Schweißperlen am Haaransatz.
    So anstrengend hatte er sich den Job nicht vorgestellt.
    „ Hier stehen Blumenkübel herum. Mit irgendwelchem Grünzeug drin!“
    Katzorke, am anderen Ende der Verbindung, seufzte.
    „ Sie müssen dieses Bild, das Sie gerade vor

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