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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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Lächeln, das sie auf ihr Gesicht zaubern konnte. Der hohe Beamte Müller kam durch ihren Liebreiz offensichtlich aus dem Konzept.
    „ Nun ja, ich wollte damit sagen, es ist das Beste, sie versuchen es von Anfang an erst gar nicht. Zu hohe Ansprüche an sich selbst verderben die Laune. Ich meine, sie sollen ihren Dienst tun und bei uns nicht nur herumsitzen! Aber in der augenblicklichen Lage ist es für unsere Abteilung das Beste, wenn die Kriminalstatistik noch so lange wie möglich unverändert bleibt.
    Glauben Sie mir, solange wir nichts tun, wissen die Kriminellen dieser Stadt nicht, was wir vorhaben. Nach Katzorkes Kahlschlag ist das abschreckend genug.“
    Fatma verbarg ihre Enttäuschung und antwortete ihrem Vorgesetzten loyal.
    „ Ich freue mich über meinen neuen Auftrag und werde alles dafür tun, Sie nicht zu enttäuschen, Herr Müller!“
    Er sah sie einen Augenblick lang versonnen an. Sein Mund verzog sich zu der Form eines Fischmauls.
    „ Schön, dass Sie ihren begreiflichen Ehrgeiz zügeln wollen. Es mag nicht der allgemeinen Vorstellung über die Polizei entsprechen, aber unsere Macht besteht vor allem aus Drohpotenzial. Aus Schein! Wenn alle potentiell kriminellen Bürger von Berlin ahnen würden, wie schwach wir tatsächlich sind, hätten wir im Handumdrehen Anarchie!“
    Fatma spürte, wie ihr unter seinem Röntgenblick Schweißperlen den Rücken hinunterliefen. Worauf wollte er eigentlich hinaus?
    „ Aber das ist die höhere Schule. Ich möchte sie nicht unnötig verwirren.“
    Er zog seine blassblauen Augen von ihrer Oberfläche ab.
    „ In Ihrem Alter habe ich auch noch an das Märchen geglaubt, dass wir alle hier tagtäglich auf Verbrecherjagd sind. Unsere Realität sieht leider ganz anders aus.“
    Fatma stellte sich vor, wie ihr Chef langsam vom Boden abhob, durch das geöffnete Fenster hinaus in den Himmel über der Stadt schwebte, um dort mit einem lauten Knall zu zerplatzen.
    Müller schaute sie einen Moment lang über die Ränder seiner Lesebrille hinweg misstrauisch an.
    „ Sie hätten auch eine Karriere als Model einschlagen können. Aber, was soll´s, nun sind Sie halt Kommissarin geworden.“
    Fatmas Gesicht blieb maskenhaft. Am Abend drohte ihr ein schmerzhafter Muskelkater im Gesicht, wenn sie ihre Gefühle weiterhin so angespannt kontrollierte.
    Müller zog resignierend und mit einem Seufzer seine gepolsterten Schultern hoch und deutete auf die Tür.
    „ So viel zur Einführung, Fräulein Dogan.“
    Mit betulichen Altherrenmanieren begleitete er sie bis zur Tür. Fast sah es so aus, als wolle er sich dabei nur ihre körperliche Nähe nicht entgehen lassen.
    „ Kommen Sie einfach vorbei, wenn Sie etwas auf dem Herzen haben!“
    „ Vielen Dank! Auf Wiedersehen, Herr Müller!“
    Im Gang vor seinem Büro holte sie tief Luft. Wo war sie hier bloß gelandet?
    Vor allem dieses an Tristesse kaum noch zu überbietende Büro! Welch ein Arbeitsplatz! In der Stellenausschreibung las sich das noch ganz anders. Zum Glück verbesserte sie sich wenigstens beim Gehalt.
    Obwohl das Fenster noch offen stand, roch es weiterhin muffig! Wie früher in der Umkleidekabine beim Schulsport.
    Morgen wollte sie sich eine stark duftende Zimmerpflanze ins Büro stellen, eine mit ganz geringem Lichtbedarf. Ihre Blumenhändlerin würde ihr bestimmt die passende Pflanze empfehlen.
    Auf ihrem Schreibtisch fand sie inzwischen ein Stapel Akten abgelegt. Aus der Registratur im Kellergewölbe des Hauses. Ein Zettel darauf, der mit unleserlichem Kürzel versehen, sie aufforderte.
    „ Bitte um Durchsicht!“
    Sie blätterte den Stapel oberflächlich durch, es handelte sich vorwiegend um endgültige Aktenanlagen. Keine aktuellen Fälle, die bearbeiteten wohl Kollegen.
    „ Das werde ich mir mal über die Datenbank ansehen.“
    Sie schaltete ihren Computer ein, doch der Bildschirm blieb schwarz.
    „ Der Anschluss funktioniert noch nicht. Liegt an der defekten Leitung.“
    Fatma wirbelte herum, als sie die Stimme des jungen Kollegen mit dem Stoppelschnitt auf dem Schädel in ihrem Rücken vernahm.
    Unhörbar leise hatte er ihre Bürotür aufgemacht.
     
     
     
     

4.
    Die U7 näherte sich der Station Yorckstraße, als Sandors Blick zufällig den Anzeigentext eines Stellenangebots in der BZ erfasste.
    „ Intelligenter Blindenhund mit rhetorischem Geschick gesucht.“
    Darunter eine Telefonnummer.
    „ Was bedeutet das denn?“
    Niemand im Abteil beachtete seinen Ausspruch. Die Bahn bremste, er stand auf und

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