Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Titel: Kommissar Morry - Dunkle Maechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
Jack Burke auf, „die hat die nötige Bettschwere, die schläft bis morgen früh fest durch. Ich habe ihr vorhin einen zünftigen Männertrunk gereicht. Trotzdem ist es natürlich besser, wenn du dich in deiner Dachkammer einschließt.“
    Kaum war der Bürgermeister verschwunden, sagte Morry zu Jim Rachow: „Es ist zweckmäßiger, wenn Sie schon mit dem Wagen losfahren. Erwarten Sie mich am Ausgang des Dorfes.“
    Jim Rachow spürte wohl, daß der Kommissar mit John Withman noch zu sprechen hatte. „Lassen Sie sich Zeit, Mister Holger. Ich werde also schon starten.“
    Kaum hatte sich die Tür hinter Jim Rachow geschlossen, wandte sich Morry mit einem Ruck John Withman zu. Durchdringend sah er ihn an und fragte: „Warum ist es Ihnen eigentlich unangenehm, daß ich mich noch einmal mit dem schwarzen Pit unterhalten will? Es hat keinen Zweck, wenn Sie mir ausweichen, ich habe Sie vorhin ganz genau beobachtet, also, was ist los?“
    Der junge Mann antwortete mit einer Gegenfrage: „Warum wollen Sie sich denn noch einmal mit dem schwarzen Pit unterhalten? Sie müssen verstehen, Mister Holger, daß ich erregt bin, wenn ich schon allein den Namen des Gangsters vernehme.“
    Ruhig hatte Morry John Withman beobachtet. Er spürte, daß der andere Angst hatte und fragte sich warum?! Er ließ sich aber nichts anmerken und erklärte mit fester Stimme: „Ich habe so meine Gedanken. Ehrlich gesagt interessiert mich am meisten Maurice Gabin.“
    „Warum?“ fiel ihm John Withman erregt ins Wort.
    „Dem Burschen traue ich so allerlei zu. Sagen Sie, John Withman, haben Sie bei den drei Gangstern einmal über Ihre häuslichen Verhältnisse gesprochen?“
    „Das kann schon möglich sein“, räumte der junge Mann ein.
    „Dann waren die Burschen auch darüber informiert, daß bei Ihrem Vater so einiges zu holen war. Na ja“, fuhr er abschließend fort, „ich werde ja morgen mit den Halunken sprechen, ich werde bei ihnen mal auf den Busch klopfen, vielleicht kommt etwas dabei heraus.“
    John Withman preßte die Lippen zusammen. Man sah es ihm an, daß er krampfhaft überlegte, wobei es ihm aber nicht auffiel, daß ihn der angebliche Kriminalreporter mit scharfen Augen beobachtete. Indem er den jungen Mann weiter in den Augen behielt, fuhr Morry sinnend fort: „Ich glaube beinahe, den Weg ins Gefängnis kann ich mir morgen sparen. Diese Burschen sind zu ausgekocht, von denen werde ich sicherlich doch nichts mehr erfahren, na, und mit den Mordfällen hier können sie ja wirklich nichts zu tun haben.“
    Deutlich bemerkte der Kommissar, wie John Withman erleichtert aufatmete. Das gab ihm zu denken. So verabschiedete er sich von dem jungen Mann und versprach ihm, sich gleich nach seiner Rückkehr zu melden. Leise zog der Kommissar die Haustür hinter sich ins Schloß. Er war von einer nervösen Unruhe befallen. Sinnend ging er dahin. Die Last der Verantwortung lag Morry schwer auf dem Herzen. Irgend etwas stimmte nicht mit John Withman, und er mußte dahinter kommen. Er hatte den festen Vorsatz, den schwarzen Pit so schnell wie möglich zu verhören. Doch diesmal würde er ihn nicht mit Samthandschuhen anfassen. Das Geheimnis um John Withman mußte gelöst werden.

    *

    Wie ein gefangener Tiger lief der schwarze Pit in seiner Zelle auf und ab. Sechs Meter hin, sechs Meter zurück. Zum ersten Mal in seinem Leben befand er sich hinter Gittern. Es war ein beschämendes Gefühl für ihn. Wem hatte er dieses alles zu verdanken, nur diesem dreimal verdammten idiotischen John Withman. Warum nur hatte dieser Narr in seiner Aussage den „Haifisch“ erwähnt. Hätte er doch nur seinen Mund gehalten, dieser überschlaue, ewige Medizinstudent. Zehn Tage erst saß der schwarze Pit in der Zelle, aber er hatte das Gefühl, als wären schon Monate vergangen. Jäh blieb er stehen. Die Zellentür wurde geöffnet. Der Schließer trat ein und forderte ihn auf, ihm zu folgen.
    „Was gibt es denn?“ fragte der schwarze Pit gereizt.
    „Kommissar Morry möchte Sie sprechen. Los, gehen Sie voraus, Sie kennen ja den Weg.“
    „Der hat mir gerade noch gefehlt“, knurrte der schwarze Pit.
    „Nehmen Sie Platz, Mister Heston“, forderte ihn Morry auf, als er das Sprechzimmer betreten hatte. „Wenn Sie rauchen wollen, bitte, hier sind Zigaretten.“
    „Was soll die Freundlichkeit, Herr Kommissar“, fragte der schwarze Pit mißtrauisch, „Sie führen doch irgend etwas im Schilde?“
    „Warum soll ich“, lachte ihn Morry an, „Sie haben doch

Weitere Kostenlose Bücher