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Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Titel: Kommissar Morry - Dunkle Maechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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die Tür hinter sich. Was ist überhaupt mit Ihnen los, Sie sind ja aufgeregt?“
    „Ich dachte“, stotterte der Beamte, „John Withman wäre bei Ihnen.“
    „Denken Sie lieber nicht“, bat Morry, „Sie sehen doch, daß ich allein bin und geschlafen habe.“
    „Wann haben Sie eigentlich John Withman zuletzt gesehen?“ forschte James Webb gespannt.
    „Vielleicht vor einer halben Stunde“, entgegnete Morry, „aber da ich müde war, habe ich ihn gebeten, mich zu verlassen. Warum fragen Sie?“
    „Weil ich ihn verhaften muß“, rief James Webb unbeherrscht. „Jetzt habe ich ihn, den Schurken! Er hat eine neue Untat begangen, Mary Douglas aus Lindley ist im Wald ermordet aufgefunden!“
    „Lindley, Lindley“, entgegnete Morry grübelnd, „das kenne ich doch? In der Gegend war ich vor einigen Tagen, ein hübsches Dorf, nicht wahr?“
    „Und ein noch übler Mord“, unterbrach ihn James Webb grob, „und der Mörder ist kein anderer als John Withman, alle Spuren deuten auf ihn.“
    „Können Sie mir einiges darüber berichten?“ fragte Morry zurück.
    „Ich werde mich hüten, bei Ihnen aus der Schule zu plaudern“, entgegnete kurz Inspektor Webb, „nein, nein, mein Freund, Sie sind ein Pressemann, und bei solchen Leuten muß man sehr vorsichtig sein. Sie verdrehen einem das Wort im Mund und ich bin nachher der Dumme, so long, Herr Kriminalreporter.“
    „Viel Erfolg“, rief Morry noch dem davongehenden Inspektor scheinheilig nach.
    Diese Nacht schloß Morry kein Auge. Vorher hatte er noch eine unangenehme Aufgabe zu erfüllen gehabt, er mußte den alten Withman von den neuen Vorkommnissen unterrichten. „Ich weiß selbst nicht, wie es kommt“, hatte der alte Mann zögernd hervorgebracht, „aber ich habe sehr großes Vertrauen zu Ihnen, Mister Holger. Ich hoffe, Sie werden John schon helfen.“
    Erst in den frühen Morgenstunden war Morry eingeschlafen, und er schreckte empor, als Kriminalassistent Rachow sein Zimmer betrat. „Wie spät ist es eigentlich?“ fragte Morry.
    An dem Gebaren des jungen Mannes erkannte Morry, wie erregt dieser war. Ein unangenehmes Gefühl beschlich ihn.
    „Was ist denn nun wieder geschehen?“ fragte er unwirsch und warf dabei einen Blick auf seine Uhr. „Was, schon neun Uhr? Wollen Sie mit mir frühstücken?“
    „Mir ist der Appetit vergangen“, entgegnete Jim Rachow seufzend, „was glauben Sie wohl, Kommissar Morry, was ich hinter mir habe. Stellen Sie sich vor, John Withman hatte die großartige Idee, sich Inspektor Webb zu stellen, er hat sich förmlich in den Wahn gesteigert, er müsse büßen! Allerhand dummes Zeug hat er vor sich hingeredet. Ich konnte mir nicht mehr anders helfen, und so habe ich eine Schlaftablette in seinen Kaffee geworfen, augenblicklich schläft er tief und fest.“
    „Auch das noch“, knurrte Morry, „na, den Burschen werde ich mir einmal vornehmen. Gehen Sie schon voraus, ich komme sofort nach.“
    Es dauerte eine Weile, bis der Kommissar John Withman wach bekommen hatte. Als der Mann endlich klar war, zischte er ihn wütend an: „Sind Sie denn des Teufels, Mann. Wir riskieren Kopf und Kragen für Sie, und wie danken Sie uns das?“
    John Withman wagte es nicht, dem Erregten in die Augen zu sehen.
    Hart herrschte ihn Morry wieder an: „Wenn Sie der Täter sind, schön, dann müssen Sie sich stellen, ich kann verstehen“, lenkte er nun ein, „daß Sie die Nerven verlieren, aber Sie müssen sich zusammenreißen! Vielleicht ist es am besten, Sie gehen schon heute Abend zu Ihrem Onkel nach Lindley, ich selbst werde Sie in der Dunkelheit mit meinem Wagen hinbringen. Dort haben Sie Ablenkung und werden wieder zu sich kommen. So lange der Mörder Sie in Freiheit weiß, wird er unsicher sein, er wird Fehler begehen, verstehen Sie mm, warum ich will, daß Sie nicht verhaftet werden?“
    „Verzeihen Sie“, bat John Withman, „mich hatte eine Panik befallen, ich sehe ein, daß Sie es gut mit mir meinen, wie soll ich Ihnen jemals für Ihre Hilfsbereitschaft danken?“
    „Indem Sie Ihre Nerven behalten“, entgegnete Morry ein wenig freundlicher.
    Nach dieser Unterredung lehnte sich John Withman erschöpft zurück und schlief nach wenigen Sekunden wieder fest ein.
    „Es wäre gut“, stieß Morry nach kurzem Grübeln aus, „wenn Sie bis zum Abend hier bleiben könnten. Rufen Sie Inspektor Webb an und entschuldigen Sie sich bei ihm. Ich komme abends gegen neun Uhr bei Ihnen vorbei!“
    Nach seiner Rückkehr suchte Kommissar Morry

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