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Kommissar Morry - Endstation Mord

Kommissar Morry - Endstation Mord

Titel: Kommissar Morry - Endstation Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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würde mehr nach Ihnen krähen. Aber ich bin ein seriöser Geschäftsmann. Es gehört zu meinen Prinzipien, das Business möglichst glatt und ohne viel Aufhebens zu betreiben. Das ist mein neuer Stil. Ich finde, daß man damit am weitesten kommt." Er grinste. „In diesem Zusammenhang muß ich Ihnen ein Kompliment machen. Sie haben diesen Stil bis zur Vollkommenheit entwickelt. Sie besitzen eine Scheinfirma von guter Reputation und sind Mitglied einiger vornehmer Klubs. In gewissem Sinne gehören Sie sogar zur New Yorker Gesellschaft. Tüchtig, tüchtig! Sie sind ein wahrer Meister im Tarnen illegaler Geschäfte. Das nötigt mir meine Bewunderung ab."
    „Haben Sie mich entführen lassen, um mir das zu sagen?" erkundigte sich Tone.
    „O nein, natürlich nicht. Ich wollte Ihnen nur klipp und klar sagen, daß es bald keinen Frederic Tone mehr geben wird, wenn Sie nicht aufhören, die Finger in die Bronx zu stecken!"
    „Das ist deutlich."
    „Ich hoffe, Sie haben nichts anderes erwartet."
    „Nun, darüber läßt sich reden", meinte Tone. „Ich ziehe mich aus der Bronx zurück, und Sie verzichten auf jegliche Geschäfte in meinem Gebiet!"
    „Nein, nein", sagte Stanley mit sanfter Stimme. „So haben wir nicht gewettet. Sie übersehen, daß Sie in keiner Position sind, um diesen Vorschlag durchzudrücken. Ich habe Sie fest in der Hand. Wenn ich will, kann ich Sie binnen weniger Sekunden zum Teufel schicken. Wenn ich jedoch darauf verzichte, kann ich erwarten, dafür belohnt zu werden. Mit anderen Worten: Sie räumen die Bronx, während ich auf der Westseite freie Bewegung habe."
    „Das ist nicht fair!"
    Stanley sah verblüfft aus. „Höre ich richtig?" wollte er wissen. „Sprechen Sie von Fairneß?" Er warf den Kopf in den Nacken und lachte. „Das ist ja zum Piepen!" rief er. „Ausgerechnet Tone, dieser Edelgangster, der bereit ist, über Leichen zu gehen... und das auch schon getan hat.. . besitzt den Nerv, von Fairneß zu reden!"
    „Beruhigen Sie sich", meinte Tone. „Ich bin ein Mann mit praktischem Verstand. Ich weiß genau, wenn ich geschlagen bin. Okay. Ich verzichte auf meine Rechte in der Bronx."
    „Das ist ein Wort. Ich akzeptiere es, möchte jedoch nicht versäumen, Sie gleichzeitig zu warnen. Glauben Sie ja nicht, daß das für Sie nur eine billige Möglichkeit ist, ungeschoren hier herauszukommen! Wenn Sie Ihr Wort brechen, gibt es für Sie keine zweite Chance! Dann werde ich veranlassen, daß Sie dort landen, wo man einen meiner Leute herausgezogen hat: im Hudson! Ist das klar?"
    „Ich bin nicht so schwer von Begriff, wie Sie zu glauben scheinen", murrte Tone ärgerlich. „Ist damit die Audienz beendet? Kann ich gehen?"
    „Ja, Sie können verschwinden. Raoul wird Sie zurück in die Stadt bringen."
    „Vielen Dank. Ich ziehe es vor, ein Taxi zu benutzen", sagte Tone.
    „Nicht zu machen! Das könnte Ihnen so passen, wie? Die Lage dieses Hauses ist geheim. Raoul wird Ihnen die Augen verbinden und Sie in irgendeinem Vorort von New York absetzen. Wie Sie dann weiterkommen, ist Ihre Sache."
    Als Tone zu Hause ankam, war es drei Uhr morgens. Er ging schnurstracks auf die Hausbar zu und schenkte sich einen Whisky ein. Gerade, als er das Glas an die Lippen führen wollte, öffnete sich die Tür und Carol kam herein.
    „Ich konnte nicht schlafen", sagte sie und durchquerte den Raum. Sie trug ein blaues Neglige, dessen Saum den Boden fegte. „Gib mir auch ein Glas."
    Schweigend kam er der Aufforderung nach. Sie nahm das Glas entgegen und betrachtete ihn prüfend. „Du siehst blaß aus", stellte sie fest. „Hat es Ärger gegeben?"
    „Nichts von Bedeutung", meinte er und nahm einen Schluck.
    „Verloren?"
    Er zog die Brieftasche aus dem Jackett und legte sie geöffnet vor Carol hin. „Zweitausend gewonnen", sagte er. „Du kannst dir die Hälfte davon nehmen."
    „Oh, Freddy... vielen Dank!" Sie trat neben ihn und hauchte ihm einen Kuß auf die Schläfen. „Du bist einfach wundervoll!"
    „Wo ist Richard?" wollte Tone wissen.
    „Der Chauffeur? Bist du denn nicht mit ihm gekommen?" erkundigte sie sich verwundert.
    „Nein."
    „Ich habe ihn nicht gesehen."
    „Wann bist du nach Hause gekommen?"
    „Warum fragst du?"
    „Ich sehe dir an, daß du noch nicht geschlafen hast."
    „Ich war bei einer Freundin."
    „In letzter Zeit bist du sehr viel unterwegs", sagte er mit flacher Stimme.
    „Stört dich das?"
    „Ehrlich gesagt: ja! Du bleibst nachts zu oft und zu lange weg.“
    „Was soll ich denn

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