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Kommissar Morry - Endstation Mord

Kommissar Morry - Endstation Mord

Titel: Kommissar Morry - Endstation Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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was Sie über den Mann wissen. Mir ist bekannt, daß Sie ihn kennen. In der vorletzten Nacht haben Sie ihn in Ihrer Stammkneipe getroffen. Sie sind mit ihm weggegangen, stimmt's?"
    Frank fiel es wie Schuppen von den Augen. Das war es also! Der Wirt hatte das Foto des Ermordeten in der Zeitung gesehen und sich prompt daran erinnert, daß er, Frank, mit diesem Joe das Lokal verlassen hatte. Offensichtlich hatte er sofort die Polizei benachrichtigt. Und nun war Craig hier, um zu erfahren, was in jener Nacht geschehen war.
    Frank merkte, daß ihm abwechselnd heiß und kalt wurde. Für ihn gab es mehr als einen Grund, der Polizei die Wahrheit zu verschweigen. Schließlich konnte er nicht gut zugeben, daß er bereit gewesen war, unter gewissen Umständen einen Mord auf sich zu nehmen. Aber selbst wenn er alles wahrheitsgemäß aussagte, gab es keinen Grund für die Annahme, daß man ihm glauben würde. In diesem Moment fiel ihm die elegante Mrs. Billstress ein, die Bewohnerin des Hauses Villmore Street 27. Diese Frau würde bestätigen können, was ihm widerfahren war!
    „Das ist eine verrückte Geschichte", meinte Frank, der sich inzwischen dazu durchgerungen hatte, wenigstens einen Teil der Wahrheit zu sagen. „Ich streite nicht ab, daß es meine Absicht war, sie zu verschweigen ... und zwar aus gutem Grund. Das Erlebnis ergibt nämlich keinen Sinn. Es ist einfach haarsträubend unlogisch."
    „Lassen Sie hören", sagte Craig trocken.
    „Der Wirt kann bestätigen, daß ich den Fremden in seinem Lokal kennenlernte. Er saß neben mir. Wir kamen ins Gespräch, als der Fremde merkte, daß ich knapp bei Kasse war. Er schenkte mir zwanzig Dollar. Ich dachte zuerst, daß er das Geschenk nicht ganz uneigennützig machen wolle und irgendwelche krummen Forderungen an mich richten würde ... aber das war nicht der Fall. Im übrigen müssen Sie sich in meine Lage versetzen. Wenn man abgebrannt ist, fragt man nicht lange, woher das Geld kommt. . . kurz und gut, ich akzeptierte die ,Piepen' und folgte dann der Einladung, mit ihm zu gehen. Er sagte mir, daß er mir einen wichtigen Vorschlag zu machen habe, eine Sache, bei der ich viel Geld verdienen könnte."
    Craig unterbrach Frank nicht ein einziges Mal. Er ließ den forschenden Blick seiner blauen, schwermütigen Augen ohne Unterbrechung auf dem Sprecher ruhen.
    „Ja, und dann war da dieses Mädchen", fuhr Frank fort. „Sie nannte sich Carol Leeds. Ich wette, daß das nicht ihr richtiger Name ist. . . ich habe ihn nämlich vergeblich im Telefonbuch gesucht. Sie ist ein ungewöhnlich hübsches Ding, geradezu schön, und Sie werden sich denken können, daß ihre Gegenwart meine anfänglichen Zweifel und Befürchtungen rasch zerstreuten. Mit einem weißen Cadillac fuhren wir zur Villmore Street 27. Mit Hilfe eines Schlüssels öffnete das Mädchen die Tür und wir betraten das Haus. In diesem Moment verabschiedete sich der Mann mit dem Bemerken, daß er noch etwas zu erledigen habe. Übrigens nannte er sich Joe..."
    „Er stellte sich nicht mit seinem vollen Namen vor?"
    „Nein."
    „Erzählen Sie weiter, bitte."
    „Carol und ich tranken an der Hausbar einige Whisky und sprachen über dieses und jenes . . . über ganz belanglose Dinge, die keinen rechten Sinn ergaben. Ich weiß bis zur Stunde noch nicht, was die beiden eigentlich von mir wollten. Natürlich habe ich lange darüber nachgedacht. Inzwischen bin ich zu dem Schluß gekommen, daß Carol und Joe jemand suchten, den sie mit einer bestimmten Aufgabe betrauen konnten. Dabei muß Carol zu dem Ergebnis gelangt sein, daß ich mich für diese Aufgabe nicht eigne. Deshalb ließ sie mich ziehen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, mit mir in die Küche zu kommen? Ich will das Kaffeewasser aufsetzen. Mir ist ganz mies im Magen. Ich habe nämlich noch nicht gefrühstückt."
    „Okay."
    Die beiden Männer gingen in die Küche. Frank fühlte sich etwas wohler, als er den Kessel mit Wasser füllte und auf den Gasherd stellte. Jetzt konnte er sich betätigen und mußte nicht in einemfort dem forschenden Blick des Detektivs begegnen.
    „Sie haben also das Haus in der Villmore Street verlassen, ohne erfahren zu haben, was man von Ihnen wollte?"
    „Stimmt genau."
    „Sie fuhren direkt nach Hause?"
    „Ja, mit einem Taxi. Aber der eigentliche Knüller kommt noch. Ich war kaum angekommen, als es klingelte. Frühmorgens gegen drei Uhr! Ich gehe also hinaus und sehe mich einem Kerl gegenüber, der mir auf Anhieb nicht gefiel. Was tut der

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