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Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition)

Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition)

Titel: Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inger Frimansson
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Mädchen schrie auf, sie hörte ein lautes Krachen und dann das Donnern der Hufe.
    Frossa machte sich noch kleiner. Sie kniff die Augen zusammen und hielt die Luft an. Das Geräusch der donnernden Hufe aber wurde immer lauter und kam immer näher. Der Boden bebte. Auf Gotland hatte sie einmal ein Shire Horse gesehen. Das sollen die größten Pferde der Welt sein. Das war fast zwei Meter groß gewesen. Und als es über seine Koppel galoppierte, hatte es sich wie ein Erdbeben angefühlt.
    So fühlte es sich auch jetzt an.

Kapitel 9

Kapitel 9
    Dann war es auf einmal ganz still. Sie öffnete die Augen und sah sich um. Neben ihr atmete jemand schwer, schnaufend. Ein Pferd. Das Pferd, das gerade mit dem Transporter angekommen war. Es war hellbraun und verschwitzt. Es hatte den Kopf gesenkt, als wäre es bereit zum Angriff. Es trug ein Halfter.
    Frossa saß wie erstarrt da. Sie schielte zum Pferd. Der braune Körper zitterte.
    »Hast du Angst?«, flüsterte sie. »Du hast Angst, mein kleines Pferd.«
    Die Karotten waren aus ihrer Jacke gefallen und lagen auf dem Boden. Sie nahm eine und erhob sich ganz langsam.
    Das Pferd blieb vor ihr stehen, bewegte sich nicht.
    »Willst du die mal probieren?« Vorsichtig streckte sie ihre Hand mit der Karotte aus. Zu ihrer großen Erleichterung kam der Fuchs zaghaft auf sie zu. Er schüttelte seine Mähne. Dann streckte er seinen Kopf vor und schnappte nach der Karotte. Lautstark zermahlte er sie mit den Zähnen.
    Frossa griff nach dem Halfter. Sie strich über den glatten warmen Hals des Pferdes.
    »Wie schön du bist«, sagte sie leise. »Ich habe noch mehr Karotten, wenn du willst. Eigentlich waren sie für Rasputin. Aber du warst eher da. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Oder wie heißt das?«
    Ihre Stimme schien eine beruhigende Wirkung auf den Fuchs zu haben. Frossa hielt das Halfter fest, gab dem Pferd noch eine Karotte und redete einfach weiter.
    »Du bist ein ganz feines Pferd. Wo kommst du denn her?«
    Da hörte sie Stimmen und Schritte hinter sich. Ein Mädchen in Reitkleidung und ein Mann kamen auf sie zugerannt. Als sie Frossa und den Fuchs sahen, blieben sie stehen.
    »Hallo«, sagte der Mann. »Wie großartig, dass du Knubbel erwischt hast. Halt sie noch fest, ich nehme sie dir gleich ab.«
    »Ach, du bist das?«, rief das Mädchen laut. Sie klang überrascht. Erst da erkannte Frossa sie. Es war Ingeborg Segerstjärna. Sie hatte ihre Haare unter den Reithelm gestopft. Dadurch sah sie ganz anders aus.
    Als der Mann sich näherte, riss das Pferd den Kopf hoch. Das tat in den Armen weh, aber Frossa ließ das Halfter nicht los. Der Mann hielt einen Führstrick in der Hand, legte einen Arm um den Hals des Pferdes und befestigte den Strick am Halfter.
    Dann klopfte er Frossa auf die Schulter.
    »Vielen Dank für deine Hilfe«, sagte er. »Knubbel hat sich furchtbar erschreckt. Da war so ein merkwürdiges Geräusch. Ich habe mich auch ziemlich erschreckt, wenn ich ehrlich bin.«
    »Die Esel«, sagte Frossa.
    »Ach was, das waren Esel? Die klingen ja schrecklich. Kein Wunder also, dass Knubbel durchgegangen ist. Aber das ging alles so schnell. Darauf waren wir gar nicht vorbereitet. Es ist ja alles so neu für sie, aber für uns eben auch.«
    »Knubbel?«, wiederholte Frossa.
    »Eigentlich heißt sie ›Golden Angel‹«, sagte der Mann. »Aber ihr ehemaliger Besitzer fand sie ein bisschen zu rund und pummelig. Darum nannte er sie Knubbel.«
    »Ist das euer Pferd?«, fragte Frossa.
    Ingeborg nickte.
    »Sie ist doch nicht pummelig!«, sagte Frossa.
    »Nein. Das war wohl nur so, als sie jünger war. Aber wir sollten ihren richtigen Namen benutzen. Knubbel klingt nicht gut.«
    »Nein, und es passt auch nicht zu so einem schönen Pferd.«
    Hinter ihr wieherte es. Rasputin stand am Zaun. Die beiden Pferde beschnupperten sich.
    »Das ist Rasputin«, sagte Frossa. »Er ist mein Lieblingspferd.«
    »Ich wusste nicht, dass du reitest«, sagte Ingeborg.
    »Doch, das tue ich.«
    Im gleichen Augenblick wusste sie, dass sie hätte hinzufügen müssen, dass sie gerade erst angefangen hatte. Aber da war es schon zu spät.
    »Bei den Stallgebäuden war niemand«, sagte der Mann. »Vielleicht kannst du uns ein bisschen herumführen. Ich heiße übrigens Peter und bin Bojas Papa.«
    Boja? So wurde sie also genannt?
    »Wir gehen in dieselbe Klasse«, sagte Boja und jetzt konnte Frossa ihren småländischen Dialekt ganz deutlich hören. Sie kam ja auch aus Jönköping, wie Oma und Opa, da sprach man

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