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Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition)

Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition)

Titel: Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inger Frimansson
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Stunde zurück. Du kannst dir eine Banane nehmen, wenn du Hunger bekommst.«
    »Ja.«
    »Tschüss, mein Herz.«
    Wenn Mama richtig gute Laune hatte, nannte sie Frossa »mein Herz«. Das klang so schön.
    »Tschüss.«
    Mama stieg in ihr kleines rotes Auto. Es sah aus wie ein Marienkäfer, nur ohne Punkte. Frossa setze sich aufs Fahrrad und fuhr ein paarmal die Straße hoch und runter. Prima, sie hatte doch keinen Platten.
    Und jetzt? Sollte sie in die Innenstadt fahren? Nein. Sie hatte auch gar kein Geld. Und wenn sie welches gehabt hätte, würde sie es für die neue Decke für Rasputin sparen.
    Plötzlich hatte sie eine Idee und ihr ganzer Körper kribbelte dabei vor Aufregung. Sie lief ins Haus. Es war vollkommen still und leer. Papa war bei der Arbeit. Albert war wahrscheinlich bei seinem Freund Pontus. Wenn Albert zu Hause war, war es nämlich nie still. Wenn er nicht auf seinem Schlagzeug trommelte, spielte er am Computer oder hörte laute Musik.
    Frossa ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Wie erwartet fand sie eine ganze Tüte mit Karotten. Sie nahm drei Stück und spülte sie unter dem Wasserhahn gründlich ab. Dann zog sie sich in ihrem Zimmer um. Die Karotten stopfte sie in die Tasche der Reiterjacke.
    Es war gar nicht so weit bis zum Reitstall. Sie war noch nie allein dort gewesen, aber den Weg würde sie schon finden. Zwar war es nicht Samstag, aber Rasputin würde trotzdem dort sein. Sie sehnte sich nach ihm, sie wollte ihn wenigstens sehen. Um diesen wunderbaren Pferdegeruch einzuatmen. Wenn sie Glück hatte, würde sie ihn vielleicht sogar streicheln und ihm die Karotten geben dürfen.
    Es war ein bisschen unheimlich, auf der großen Straße zu fahren. Das hatte sie noch nie ausprobiert. Sie fuhr ganz am Rand, aber die Autos rasten ziemlich nah an ihr vorbei. Als sie ein Minibus überholte, kam sie aus dem Gleichgewicht und wäre fast gestürzt.
    »Idiot!«, schrie sie ihm wütend hinterher.
    Sie war froh, als sie endlich abbiegen und den kleinen Holperweg entlangfahren konnte, der zum Reitstall führte. Auf der ersten Koppel standen ein paar Pferde. Sie hatten ihre Köpfe gesenkt und zupften an den Strohhalmen. Noch wuchs kein Gras auf den Koppeln und der Boden war matschig. Die Armen. Wie hungrig sie sein mussten.
    Plötzlich fühlte sie sich ganz unsicher. Vielleicht durfte man sich außerhalb der Reitstunde gar nicht im Reitstall aufhalten? Dann würde Susanna super sauer auf sie sein. Am besten versteckte sie sich. Sie sprang vom Fahrrad und schob es hinter die Stallgebäude. Dahinter befanden sich noch mehr Koppeln. Die hatte sie letztes Mal gar nicht gesehen. Auch auf ihnen standen Pferde. Sie meinte, Rasputin zu erkennen. Ein großes und kräftiges Pferd mit schwarzer Mähne. Ja, das musste er sein. Frossa lehnte ihr Fahrrad an die Mauer und schlich sich heran.
    Bis zum Zaun schlich sie. Hier konnte sie niemand sehen. Ja, es war wirklich Rasputin auf der Koppel. Und dahinten stand der Schimmel Kanter, den Malin so sehr mochte. Oh, wie schön sie waren!
    Sollte sie es wagen, zu ihnen zu gehen? Sie holte eine Karotte aus der Jackentasche und streckte die Hand über den Zaun.
    »Rasputin!«, rief sie, gleichzeitig laut und leise. Niemand sollte sie hören. Nur die Pferde. Rasputin hob den Kopf und sah zu ihr. Seine Mähne flatterte im Wind. Ihr wurde ganz warm ums Herz. Sie spürte wieder dieses starke Glücksgefühl.
    »Komm!«, lockte sie ihn. »Komm zu mir, mein kleiner Schatz. Oder vielleicht passt großer Schatz besser … Ich bin am Samstag auf dir geritten, erinnerst du dich an mich?«
    Rasputin kam langsam auf sie zu, dann aber blieb er plötzlich stehen und hob den Kopf. Er lauschte. Frossa sah, wie er seine Ohren drehte. Dann hörte auch sie das Geräusch. Einen Automotor. Sie kroch hinter einen Baumstamm und spähte von dort hervor. Sie sah einen Wagen mit Pferdeanhänger, der ganz in der Nähe von ihr in der Auffahrt zum Reiterhof hielt. Wollten die ein Pferd abholen? Oder brachten sie ein neues Pferd? Zuerst sah sie niemanden, nach einer Weile aber öffneten sich die Autotüren, und ein Mann und ein Mädchen stiegen aus. Der Mann ging zum Anhänger und öffnete ihn. Frossa sah das Hinterteil eines Pferdes. Also brachten sie ein Pferd. Hoffentlich entdeckten sie sie nicht. Frossa machte sich so klein wie möglich.
    Zusammengekrümmt kauerte sie hinter dem Baum, als plötzlich die Esel ihre lauten durchdringenden Schreie ausstießen. Danach geschah alles ganz schnell. Das

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