Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition)
zwei. Und auf eins hebt ihr den Hintern hoch.«
Es ging also darum, sich bei jedem zweiten Schritt in die Steigbügel zu stellen. Am Anfang war das ein bisschen schwierig, aber nach einer Weile hatte sie es raus. Sie fand in den Rhythmus. Und auf einmal fühlte es sich ganz anders an. Plötzlich war es richtig bequem, im Trab zu reiten, nicht mehr so holperig.
»Super, Frossa!«, rief Janne. »Und du bist vorher wirklich noch nie Trab geritten?«
»Nein …« Stolz durchströmte sie.
»Versuch, die Hände ganz ruhig zu halten. Die sollen nicht in der Gegend herumfliegen. Und halte deinen Oberkörper aufrecht, denk an das Lot! Genau so! Super!«
Nach jeder Runde ritten sie Zirkel.
»Denkt daran, ganz gerade zu sitzen. Starrt nicht aufs Pferd, der Blick ist nach oben und nach vorne gerichtet. Immer auf den Weg vor euch. So, und jetzt drehen und geradeaus. Seht ihr den Buchstaben dahinten? Das ist ein E. Lasst das E nicht aus den Augen, dann reitet ihr direkt darauf zu.«
Schon wieder ein E! Dieser Buchstabe. Das war doch ein geheimes Zeichen. Sie sah zu Hercules, ihre Blicke trafen sich. Er dachte dasselbe wie sie. Sie musste zu Hause gleich Onkel Kalle anrufen.
Oh, es machte so einen Spaß auf Misja zu reiten! Das hätte sie nie gedacht. Jetzt hätten Elin und Emma gerne vorne am Gatter stehen und ihr zusehen können. Sie bekam eine Privatstunde vom berühmten Janne Linck! Eines Tages würde sie auch so gut reiten können wie er.
Kapitel 20
Kapitel 20
»Boja hat angerufen«, sagte Mama. »Wenn du dein Handy mitgenommen hättest, hättest du rangehen und mit ihr sprechen können.«
»Entschuldige, ich habe es schon wieder vergessen.«
»Du warst heute früh so aufgeregt, weil wir kommen und zusehen wollten, was?«, zog Mama sie auf. Aber sie war nicht sauer. Sie hatte den Reitstall gesehen und wusste, wo Frossa war, wenn sie nicht nach Hause kam.
»Weißt du was? Ich hatte Unterricht bei Janne Linck.«
Mama riss die Augen auf.
»Wie bitte?«
»Er ist Susannas Bruder. Hercules hatte eine Privatstunde bei ihm gebucht und ich durfte mitmachen. Ich bin auf Misja geritten. Und das ging supergut.«
Mama umarmte sie.
»Verdammi, verdorri, ist das toll«, sagte sie.
»Kann ich Boja noch anrufen, bevor wir essen?«
»Ja, das kannst du.«
Papa stand am Herd und machte Fleischklöße. Auf einmal merkte Frossa, dass sie Hunger hatte. Aus dem Keller dröhnte Musik nach oben. Schlagzeug und Gitarre. Jemand sang mit einer hohen Stimme. Entweder war es Albert oder Pontus. Sie konnte nicht hören, wer von beiden.
Sie wählte Bojas Nummer. Die nahm sofort ab. Sie klang viel fröhlicher als am Morgen.
»Wie war es? Bist du auf Golden Angel geritten?«
»Nee … keine Zeit.«
»Häh?«
»Ich hatte Unterricht bei Janne Linck!«
Sie hörte wie Boja nach Luft schnappte.
»Machst du Scherze?«
»Nein.«
» Der Janne Linck? Der in Stockholm aufgetreten ist? Und der bei der Horse Show in Falsterbro dabei war?«
»Genau der.«
»Wie kommt das denn? Kennst du ihn?«
»Nein. Hercules’ Vater hat das organisiert. Er soll doch ein Profireiter werden.«
»Oooh. Warum war ich bloß nicht da heute?«
»Weil du Magen-Darm hattest?«
»Hmm. Ich weiß. Aber mir geht es schon viel besser. Wir dachten zuerst, uns hat die große Winterkotzeritis erwischt. Aber wahrscheinlich haben wir nur irgendein Gift zu uns genommen!«
»Gift?«
»Scherz! Hallo!«
»Ja, okay, okay.«
»Wie war denn dieser Janne Linck? Was hast du gemacht?«
»Er war super. Wir sind auf dem Reitplatz geritten und er hat uns gesagt, wie wir richtig sitzen sollen und so.«
Sie wollte keine Details erzählen, denn wenn sie Boja erzählen würde, dass Janne ihr Leichttraben beigebracht hatte, wäre das der Untergang. Leichttraben war so ungefähr das Erste, was man im Reitunterricht lernte.
»Oh, oh, oh!« Boja stöhnte.
»Golden Angel geht es gut. Sie hat einen neuen Freund. Einen Tinker. Sie standen zusammen und haben gekuschelt.«
»Einen Tinker? Sie hatte eine Freundin in dem Reitstall, wo sie vorher war. Das war auch ein Tinker. Sie hieß Cinderella. Wie heißt dieser denn?«
Ohje, das müsste Frossa natürlich wissen, wenn sie wirklich so oft im Stall gewesen wäre. Sie versuchte abzulenken.
»Es ist noch was passiert«, sagte sie und tat so, als hätte sie die Frage gar nicht gehört. »Was ganz Fieses.«
»Was denn? Was mit den Pferden?«
»Nein.« Und dann erzählte sie die ganze Geschichte von Elofsson und Emmas Fahrrad.
»Ich weiß
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