Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition)
Achselhöhle. Dann hat man die ungefähre Länge.
»Ohje, du hast ja gar keinen Reithelm«, brach es plötzlich aus Susanna hervor. »Du musst unbedingt einen von uns ausleihen.«
Sie ging zurück zum Stallgebäude und kam kurz darauf mit drei verschiedenen Helmen zurück. Gleich der erste passte perfekt. Frossa musste daran denken, was ihre Mama über die Sicherheitsweste gesagt hatte. Viele der Kinder trugen so eine, aber nicht alle. Susanna bemerkte ihren verunsicherten Blick.
»In der ersten Stunde lassen wir es ganz ruhig angehen«, sagte sie. »Du musst dir keine Sorgen machen.«
Amanda hielt Rasputin fest, während Susanna Frossa beim Aufsitzen half. Seitlich zum Pferd, linker Fuß in den Steigbügel. Das Problem war nur, dass Frossa mit dem Fuß nicht bis zum Steigbügel hochkam – Rasputin war einfach zu groß. Susanna musste den Steigbügelriemen verlängern. Sie zeigte Frossa, wo sie sich am Sattel festhalten und dann mit dem rechten Fuß abstoßen sollte. Ganz langsam zog sie sich hoch und schwang zum Schluss das rechte Bein über den Sattel.
»Lass dich immer ganz sanft in den Sattel gleiten. Lass dich nicht reinfallen, das findet das Pferd unangenehm.«
Sie saß tatsächlich im Sattel. Sie saß auf einem Pferd, einem richtigen Pferd. Sie saß auf Rasputin und der war größer als alle anderen Pferde. Malins Mutter stand am Gatter des Reitplatzes. Sie winkte Frossa zu.
»Wahnsinn, du siehst aus wie eine Profireiterin!«
Sie fühlte sich so klein. Der Boden war so weit weg. Susanna klopfte ihr ans Bein.
»Na, fühlt sich das okay an?«
»Hoch …«
»Daran gewöhnst du dich.«
Sie zog den Sattelgurt ein bisschen fester und überprüfte die Steigbügel.
»Und die Zügel, die hältst du so fest.«
Man führte die Zügel zwischen Ringfinger und dem kleinen Finger und mit dem Daumen hielt man sie fest. Frossa wusste das schon. Sie hatte es zu Hause zusammen mit Mama geübt.
Susanna lächelte ihr aufmunternd an.
»Sehr gut! Das sieht perfekt aus!«
Amanda führte Rasputin auf den Hufschlag. Der Sattel unter Frossa wackelte hin und her. Sie hielt die Zügel fest umklammert und wagte nicht sie loszulassen.
»Und wie geht es dir?«, fragte Amanda. Von dort oben sah sie auf einmal viel kleiner aus.
»Gut«, sagte Frossa. Sie spürte, wie sich eine Wärme in ihrer Brust ausbreitete. Glück, dachte sie, so musste sich Glück anfühlen.
Mit ruhigen Schritten ging Rasputin das Rechteck ab, immer und immer wieder. Die anderen Kinder ritten allein, ihre Pferde wurden von niemandem geführt. In der Mitte des Platzes stand Susanna und rief unterschiedliche Befehle und Anweisungen.
»Ebba, Rücken gerade. Wir wollen hier keine Strohsäcke haben. Und du Johanna, denk daran, deine Fersen runterzudrücken.«
Plötzlich blieben alle stehen. Eines der Pferde hatte sich schräg gestellt und ging nicht weiter. Es war Kanter, Malins Pferd.
»Hey, Malin«, rief Susanna. »Du musst ihn mit deinen Schenkeln antreiben, damit er wieder losläuft.«
Sie kam auf Frossa zu und griff nach ihrer Wade.
»Wenn du auf einem Pferd sitzt, hast du keine Beine mehr«, sagte sie und lachte dabei. »Doch, Beine hast du natürlich schon, aber beim Reiter heißen sie Schenkel. Du benutzt deine Schenkel, um das Pferd anzutreiben. Wenn du so mit beiden Schenkeln drückst, bedeutet das für das Pferd, dass es loslaufen soll. Probier es mal aus!«
Frossa presste ihre Schenkel gegen Rasputins Flanken. Nichts passierte.
»Du musst ein bisschen fester drücken. Sonst merkt er das nicht.«
Eines der anderen Mädchen zeigte an ihrem Pferd, wie es ging. Es sah aus, als würde sie ihm in die Seiten treten, aber es lief sofort los.
»Das ist gut so, Sofia. Jetzt wieder langsamer werden.«
Nach einer Weile ließ Amanda Rasputin los und stellte sich neben Susanna in die Mitte. Rasputin setzte seinen Weg von allein fort.
»Ich reite«, schoss es Frossa durch den Kopf. »Ich reite ganz allein.«
Und das Glück durchströmte sie, warm und groß.
Kapitel 7
Kapitel 7
Am Ende der Reitstunde stellten sich alle wieder mit ihren Pferden an der Mittellinie auf. Amanda kam auf sie zugesprungen und hielt Rasputin am Zügel. Susanna zeigte Frossa, wie man vom Pferd absteigt. Absitzen heißt das in der Reitersprache. Aufsitzen und absitzen.
»Du nimmst deine Füße aus den Steigbügeln und dann schwingst du dein Bein rüber und springst sozusagen auf den Boden. Sieh mal, wie die anderen das machen. Malin, zeig es Frossa auf Kanter.«
Es sah
Weitere Kostenlose Bücher