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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Kräfte miteinander gekoppelt, als Einheit gehandelt und
    es auf diese Weise gerade eben geschafft, ihre Kraft auch innerhalb des Palasts zu wirken.
    Was sie nicht wusste, war, wie sie hereingekommen waren. Jeden Augenblick erwartete sie ein weiteres Zünden des Lichtblitzes, der ihr das gleiche Schicksal wie Ann bescheren würde. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da wäre es ihr egal gewesen, ob sie umkam oder nicht, aber mittlerweile hatte sich das geändert. Nun war es ihr alles andere als egal. Sie bedauerte, vor ihrem Ende keine Gelegenheit mehr zur Gegenwehr zu haben. Wenigstens würde es rasch vorüber sein. Ein boshaftes Lächeln ging über Schwester Arminas Züge. »Nicci, meine Teure. Wie schön, Euch wiederzusehen.«
    »Ihr befindet Euch in schlechter Gesellschaft«, meinte Schwester Julia, gleich rechts neben Schwester Armina.
    Die stämmige Schwester Greta, unmittelbar links von ihr, hatte ein böses Funkeln in den Augen.
    Alle drei waren Schwestern der Finsternis. Während Schwester Armina sich - zusammen mit Schwester Ulicia, Cecilia und Tovi - von Jagang befreit hatte, um zu viert den Feuerkettenbann auszulösen, Kahlan gefangen zu nehmen und die Kästchen der Ordnung ins Spiel zu bringen, waren die Nicci ebenfalls wohlbekannten Schwestern Julia und Greta schon seit langem Gefangene Jagangs. Dass Schwester Armina jetzt bei ihnen war, ergab keinen Sinn.
    Mangels Zeit, über die Bedeutung dieses Umstands nachzudenken, entschied Nicci, dass sie, wenn sie schon sterben musste, dies nicht kampflos tun würde. Unvermittelt schleuderte sie ihren Arm herum und wirkte den stärksten Schild, dessen sie fähig war. Sie wusste, wie erbärmlich schwach er ausfallen würde, und hoffte, er würde gerade lange genug standhalten. Dann rannte sie in die entgegengesetzte Richtung los - zurück zur Treppe.
    Sie war kaum drei Schritte weit gekommen, als ein Strang aus verdichteter Luft ihr mit einer peitschenden Bewegung die Füße unter dem Körper wegriss. Sie schlug hart auf den Boden. Ihr Schild hatte sich offenkundig gegen die gekoppelten Kräfte der drei als nutzlos entpuppt. Nur war sie ein wenig erstaunt, dass sie nicht dieselbe tödliche Kraft eingesetzt hatten wie gegen Ann. Nicht gewillt, diesen Gedanken, oder was nun kommen mochte, zu vertiefen, wälzte sie sich nach links und kam wieder auf die Beine. Durch eine Öffnung stürzte sie in einen anderen Flur, die Schritte der ihr hinterhereilenden Schwestern bereits in den Ohren.
    Die schmucklosen, unmöblierten Flure aus glattem weißen Marmor boten keinerlei Versteck. Wenn sie wegliefe, würden sie einfach einen Kraftblitz zünden und sie niederstrecken. Im Grunde hatte sie keine Chance, sie abzuschütteln und außer Reichweite ihrer Kraft zu gelangen. Doch da sie sie bereits verfolgten, gingen sie vermutlich davon aus, dass sie die Flucht ergreifen würde, also drückte sich Nicci gleich hinter der nächsten Ecke mit dem Rücken gegen die Wand, auf ebenjener Seite, die den dreien am nächsten war.
    Japsend versuchte sie wieder zu Atem zu kommen und sich dabei so still wie irgend möglich zu verhalten. Von ihrem Standort aus war Anns Leichnam nicht zu sehen, wohl aber der leuchtend rote Blutfleck, der sich auf dem weißen Marmorboden ausbreitete. Es war kaum zu glauben, dass Ann tot sein sollte. Eine Welt ohne Annalina Aldurren war eine lähmende Vorstellung. Dann hörte sie die hastigen Schritte näher kommen und riss sich zusammen. Dies war nicht der rechte Augenblick für Trauer. Gewalt und Tod waren ihr zwar durchaus nicht fremd, doch mit dieser Art des Kampfes war Nicci nicht vertraut. Als Herrin des Todes hatte sie Tausende Tode miterlebt, hatte sie mehr Menschen getötet, als sie zu zählen oder sich in Erinnerung zu rufen vermochte, aber niemals hatte sie es mit bloßen Händen getan. Jetzt, ohne ihre Kraft, war dies ihre einzige Chance. Sie versuchte sich zu erinnern, wie Richard in diesem Fall vorgehen würde.
    Als die drei um die Ecke gestürmt kamen, rammte sie der, die ihr am nächsten war, unter Aufbietung ihrer ganzen Kraft den Ellbogen ins Gesicht und vernahm das Geräusch abbrechender Zähne. Ihr Puls raste so schnell, dass sie den Aufprall am Ellbogen gar nicht spürte. Schwester Julia schlug der Länge nach auf den Rücken. Sie lag noch nicht richtig, da stürzte sie sich auf Schwester Armina, packte sie bei den Haaren und schleuderte sie unter Ausnutzung ihres Vorwärtsschwungs mit dem Kopf voran gegen die Wand. Ihr Schädel gab ein

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