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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Wünschen gemäß zu formen. Jeder, der unter Eurem Einfluss stand, hatte sich Eurer Vorstellung davon zu beugen, wie er sein Leben zu gestalten und nach welchen Glaubensüberzeugungen er sich dabei zu richten hatte. Die einzige mir bekannte Ausnahme war Verna, und die habt Ihr für zwanzig Jahre fortgeschickt. Über Hunderte von Jahren wart Ihr damit befasst, Richards Leben zu verplanen, dabei war er noch nicht einmal geboren. Ihr, Annalina Aldurren, habt, entsprechend Eurer eigenen Deutung dessen, was Ihr in die Prophezeiungen hineingelesen habt, entschieden, wie Richard sein Dasein in der Welt des Lebens zu fristen hätte. Und nun macht Ihr nicht einmal vor seinen Gefühlen Halt. Wahrscheinlich habt Ihr schon seinen Platz in der Welt der Seelen eingeplant. Nathan habt Ihr fast sein ganzes Leben lang wie einen Gefangenen gehalten, obwohl er Euch jahrhundertelang unterstützt hat. Und obwohl Ihr ihn nun endlich liebt, habt Ihr ihn zu einem Leben in Gefangenschaft verurteilt - für ein Verbrechen, das er, so Eure Befürchtung, womöglich begehen könnte.
    Wofür kämpfen wir, Ann, wenn nicht für die Fähigkeit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen? Ihr könnt nicht einfach über andere entscheiden, Euch gewissermaßen zu einer wohlmeinenden Version von Jagang aufschwingen, zur Kehrseite ein und derselben Medaille.« Ann blinzelte sie in aufrichtigem Erstaunen an. »Glaubt Ihr wirklich, das tue ich?«
    »Etwa nicht? Ihr verfügt über Richards Leben - wie schon vor seiner Geburt. Aber es ist sein Leben. Er liebt Kahlan. Was nützt ihm sein Leben, wenn er nicht die Hoheit über seine Gefühle hat und er stattdessen Euch zu Willen sein muss? Wer seid Ihr, zu entscheiden, dass er aufgeben muss, wonach es ihn am meisten verlangt, und er stattdessen mich lieben soll?
    Wie könnte ich ihm die Frau sein, die er wirklich liebt, wenn ich ihn Euren Wünschen gemäß manipulieren würde? Dadurch würde ich unwillkürlich alle Gefühle zunichtemachen, die ich in ihm geweckt habe, und sie in eine Lüge verwandeln.«
    Ann schien verzweifelt. »Aber ich will doch gar nicht, dass Ihr ihn gegen seinen Willen liebt. Ich möchte nur das Beste - auch für Euch.« »Alles würde ich dafür geben, könnte ich Euer Drängen als Vorwand dafür nehmen, nur würde ich dann jegliche Selbstachtung verlieren. Richard liebt Kahlan. Es steht mir nicht zu, diese Liebe durch irgendetwas zu ersetzen. Und weil ich ihn liebe, könnte ich seine Liebe nie verraten.«
    »Aber ich glaub-«
    »Papperlapapp. “Wärt Ihr glücklich, wenn Ihr Nathans Liebe durch Berechnung gewonnen hättet? Würdet Ihr Euch damit zufriedengeben? Würde Euch das glücklich machen?«
    Anns Blick schweifte fort, Tränen traten ihr in die Augen. »Nein, wohl nicht.«
    »Wie könnt Ihr dann glauben, ich würde mich damit zufriedengeben, Richard auf Kosten meiner Selbstachtung zu verführen? Liebe, wahre Liebe, verdient man sich durch das, was man ist. Sie ist keine Belohnung für Leistungen im Bett.«
    Anns Blick wanderte suchend umher. »Aber ich wollte doch nur …« »Als ich Richard in die Alte Welt entführte, ihn zu meinem Gefangenen machte, wollte ich ihn zwingen, sich zu den Glaubensüberzeugungen der Imperialen Ordnung zu bekennen. Aber ich wollte auch, dass er mich liebt, weshalb ich etwas tat, was dem sehr ähnlich war, das Ihr soeben versucht habt. Richard lehnte ab.
    Dies ist einer der Gründe, weshalb ich ihn so respektiere. Er hatte nichts mit den Männern von früher gemein, die mich einfach in ihr Bett kriegen wollten. Ich glaubte, ihn mit den gleichen Mitteln gewinnen zu können, doch er bewies, dass er sich von seinem Verstand leiten ließ, nicht wie diese Tiere, die sich von ihren Gelüsten leiten ließen. Er ist ein Mann, der sich von Vernunft leiten lässt, und deswegen ist er unser Anführer, und nicht etwa, wie Ihr zu glauben scheint, weil Ihr die richtigen Fäden gezogen habt.
    Hätte er mir nachgegeben, hätte ich ihn niemals so achten können, wie ich es nun tue. Wie könnte ich ihn jemals wirklich lieben, hätte er eine solche Charakterschwäche gezeigt? Selbst wenn ich Eurem Plan zustimmte, würde Richard sich niemals darauf einlassen, würde er sich niemals ändern. Er würde lediglich seinen Respekt vor mir verlieren, und am Ende würde der Plan scheitern und zwar deswegen, weil Ihr ihm nicht den gleichen Respekt entgegenbringt. Aber würdet Ihr überhaupt wollen, dass Euer Plan gelingt, dass ein Mann, der sich von Leidenschaft statt von Vernunft

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