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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wirkte sie durchaus hübsch. Sie hatte die Hände locker vor dem Körper verschränkt und war mit einem schlichten, bis auf den Boden reichenden Leinengewand bekleidet. Der Schal um ihre Schulter sah aus, als wäre er mit Henna eingefärbt worden. Ihrer bescheidenen Kleidung nach war sie wohl eher eine einfache Frau und nicht von adligem Geblüt. Von ihrer Zeit im Palast in Tamarang wusste Rachel eine Menge über adlige Frauen. Gewöhnlich bedeuteten sie für ihresgleichen nichts als Ärger. »Bitte, dürfte ich mich vielleicht hinsetzen und das Feuer mit dir teilen?«, bat die Frau mit einer Stimme, die Rachel an jedem ihrer Worte hängen ließ.
    »Nein.«
    »Nein?«
    »Nein. Ich kenne dich nicht. Bleib, wo du bist.« Ein verhaltenes Lächeln huschte über das Gesicht der Frau. »Bist du ganz sicher, dass du mich nicht kennst, Rachel?«
    Rachel schluckte. Eine Gänsehaut überlief kribbelnd ihre Arme. »Woher kennst du meinen Namen?«
    Das Lächeln wurde ein wenig breiter - nicht etwa verschlagen, sondern sanft und freundlich. Auch ihren Augen war eine Sanftmut eigen, als wären sie keiner bösen Absicht fähig. Trotzdem, selbst das bewog Rachel nicht, in ihrer Vorsicht nachzulassen. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine freundlich aussehende Frau sie hinters Licht geführt hätte. »Möchtest du vielleicht etwas anderes essen, als diesen getrockneten Reiseproviant?«
    »Nein, ich komme schon zurecht. Also, ich weiß dein Angebot zu schätzen, sehr nett von dir, aber ich komme zurecht, danke.« Die Frau bückte sich und nahm etwas vom Boden auf, das hinter ihr gelegen hatte. Als sie sich wieder aufrichtete, sah Rachel, dass es ein Bund kleiner Forellen war.
    Sie hielt sie in die Höhe. »Hättest du etwas dagegen, wenn ich sie mir über deinem Feuer brate?«
    Rachel hatte Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Sie musste sich beeilen, unbedingt, das war scheinbar der einzige Gedanke, auf den sie sich konzentrieren konnte.«Schätze, ist schon in Ordnung, wenn du dir deine Fische über dem Feuer brätst.«
    Wieder ging ein Lächeln über das Gesicht der Frau, ein Lächeln, bei dem Rachel aus irgendeinem Grund ganz leicht ums Herz wurde. »Danke. Ich werde dir keine Umstände machen.« Schnell wie ein Augenzwinkern machte sie kehrt und verschwand in die Nacht hinaus. Rachel hatte keine Ahnung, wohin sie wollte, oder warum. Das Bündel Fische lag noch immer ganz in der Nähe. Während das Feuer zischte und knackte, lauschte Rachel, das Messer mit festem Griff umklammert, hinaus in die Dunkelheit. Vielleicht war die Frau ja doch in Begleitung anderer gekommen.
    Als sie zurückkam, brachte sie einen Haufen großer Ahornblätter mit, einige von ihnen bedeckt mit einer dicken Schlammschicht. Wortlos ging sie in die Hocke und machte sich an die Zubereitung der Fische, die sie einzeln mit einem sauberen Blatt umwickelte, dann in einer Reihe im Schlamm auslegte, mit einer Schlammschicht bedeckte und das Ganze schließlich erneut mit Blättern umwickelte. Als der Schlammofen eingerollt und fertig war, legte sie ihn auf die Flammen.
    Rachel ließ sie die ganze Zeit nicht aus den Augen, es wäre auch nahezu unmöglich gewesen. In Wahrheit konnte sie den Blick nicht von ihr lassen. Irgendetwas an dieser Frau bewirkte, dass Rachel sich geradezu nach körperlicher Nähe sehnte. Doch das erlaubte ihr Gespür für Vorsicht nicht.
    Außerdem war sie in Eile.
    Die Frau zog sich einige Schritte zurück, offenbar, um Rachel nicht zu verängstigen, dann ließ sie sich nieder, zog die Beine unter den Körper und wartete darauf, dass ihre Fische garten. Die Flammen züngelten in die kalte Nachtluft, und jedes Mal, wenn das Holz knackte, stoben Funken. Von Zeit zu Zeit wärmte sie sich die Hände am Feuer. Es verlangte Rachel einiges ab, nicht ständig an die Fische zu denken. Sie dufteten verführerisch, und es war nicht schwer, sich vorzustellen, wie köstlich sie schmecken würden. Allerdings hatte sie das Angebot dankend abgelehnt.
    Rachel fiel ein, dass sie noch immer keine Antwort auf ihre Frage erhalten hatte.
    »Woher kennst du meinen Namen?«
    Die Frau zuckte mit einer Schulter. »Die Gütigen Seelen müssen ihn mir ins Ohr geflüstert haben.«
    Das war so ungefähr das Albernste, was Rachel je gehört hatte, trotzdem konnte sie nicht anders, sie kicherte.
    »Tatsächlich«, fuhr die Frau, jetzt ernster, fort, »erinnere ich mich an dich.«
    Sofort war die Gänsehaut wieder da. »Vom Schloss in Tamarang?« Die Frau machte eine

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