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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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oder auch absichtlich, wenn sie sich nicht willig zeigten.
    In diesem Fall jedoch verhielt es sich anders. Bei Nicci hatte er seiner Eifersucht Luft gemacht.
    Noch nie hatte er einer dieser anderen Frauen so wehgetan wie Nicci. In seinen Augen zahlte er ihr nur etwas heim, beglich er eine Rechnung, ließ er Nicci dafür bezahlen, dass sie ihm untreu gewesen war. Außerdem hatte er Kahlan vor Augen führen wollen, welche Behandlung sie zu erwarten hatte, sobald ihr Erinnerungsvermögen wieder vollständig hergestellt wäre. Kahlan versuchte, das Gehörte und Gesehene aus ihren Gedanken zu verbannen, da sie sich sonst hätte übergeben müssen, und konzentrierte sich stattdessen auf die Gegenwart - und die Zukunft.
    Sie löste eine Hand und drehte sich herum, um einen auf dem Boden liegenden Wasserschlauch aufzunehmen. Nicci klammerte sich fester an die noch verbliebene Hand, offenbar befürchtete sie, das in dieser Berührung enthaltene Mitgefühl könnte ihr entzogen werden. »Hier.« Kahlans Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als sie ihr den Wasserschlauch an die Lippen hielt. Niccis Gesicht und ihre Haare waren mit Spritzern getrockneten Blutes bedeckt. Sie reagierte nicht, hielt einfach nur weiter locker Kahlans Hand. »So trinkt doch«, drängte Kahlan. »Es ist Wasser.«
    Als Nicci keinerlei Anstalten machte zu trinken, ließ sie ein paar Tropfen über ihre Lippen und in ihren Mund rinnen. Nicci schluckte, drehte dann den Kopf mit einem Schmerzensschrei zur Seite, fort vom Wasserschlauch.
    »Sch«, drängte Kahlan. »Ich weiß, es tut weh, aber versucht, leise zu bleiben. Ihr müsst unbedingt trinken. Ihr braucht Wasser. Euer Körper braucht Flüssigkeit, damit Ihr Euch wieder erholen könnt.« So wie Jagang sie in seinem Zornesausbruch gewürgt hatte, kam es einem Wunder gleich, dass er ihr nicht die Luftröhre zerquetscht hatte. Allerdings hatten seine kräftigen Hände tiefdunkle Blutergüsse hinterlassen, und das nicht nur am Hals. Niccis blaue Augen öffneten sich langsam und konzentrierten sich auf die Züge Kahlans, die neben dem Bett unten auf dem Boden kauerte. Dicht über Nicci gebeugt, versuchte sie ihre Stimme gesenkt zu halten, damit man sie außerhalb des Schlafgemachs nicht hörte. Sie wollte nicht, dass jemand mitbekam, wie sie mit Nicci sprach, schließlich hatte diese Jagang verheimlicht, dass sie Kahlan sehen konnte. Im Übrigen hielt sie es stets für klug, dem Feind nicht mehr als absolut notwendig zu verraten. Nicci dachte offenbar ebenso. Es war unbequem, sich über die Bettkante beugen zu müssen, doch Kahlan wagte nicht, den Teppich zu verlassen - sie wusste, welche Folgen es haben würde, wenn sie seinem ausdrücklichen Befehl zuwiderhandelte.
    Die schartige Platzwunde an Niccis Haaransatz, rechts an der Stirn, blutete noch immer. Ein Streifschlag von Jagangs beringter Faust hatte dort einen Hautfetzen weggerissen. Kahlan schnappte sich einen kleinen Lappen, faltete ihn zusammen und drückte ihn sachte auf die Wunde, um den losen Hautfetzen zurückzudrücken, während sie durch den Druck die Blutung zu stillen versuchte. Augenblicke später war der Lappen blutdurchtränkt. So gern sie ihr geholfen hätte, etwas anderes als das Stillen ihrer Blutungen und ihr einen Schluck Wasser anzubieten fiel ihr nicht ein.
    Die vom Goldring in Niccis Unterlippe zurückgebliebene Wunde nässte noch immer und hatte am Kinn und seitlich am Hals eine Blutspur hinterlassen, war aber ebenso wenig ernst wie die an ihrer Stirn, so dass Kahlan sie gar nicht erst zu behandeln versuchte. Vorsichtig strich sie ihr eine Locke ihres blonden Haars aus dem Gesicht. »Es tut mir so leid, was er Euch angetan hat.« Nicci nickte matt, wobei ihr Kinn leicht zitterte, als sie ihre Tränen unterdrückte.
    »Ich hätte ihn gern daran gehindert.«
    Nicci fing die Träne mit dem Finger auf, die über Kahlans Wange lief. »Ihr konntet nichts dagegen tun«, brachte sie hervor. »Gar nichts.«
    Ihre Stimme war, bei aller Kraftlosigkeit, noch immer von derselben seidigen Anmut erfüllt wie zuvor, eine Stimme, die perfekt zu ihrer übrigen Erscheinung passte. Kahlan hätte es nie für möglich gehalten, dass eine Stimme von solchem Liebreiz zu solch abgrundtiefer Verachtung fähig wäre, wie Nicci sie gegenüber Jagang an den Tag gelegt hatte.
    »Keiner von uns hätte etwas tun können«, hauchte Nicci, während sich ihre Lider wieder schlossen. »Außer vielleicht Richard.« Einen Moment lang betrachtete Kahlan ihre blauen

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