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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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der Zeit, dass du deine moralische Verantwortung für deine Mitmenschen anerkennst.«
    Vom Augenblick, da sie das Feldlager betreten hatte, war ihr klar gewesen, dass sie dem Unvermeidlichen nicht würde entgehen können. Sie würde Richard niemals wiedersehen, nie wieder frei sein.
    Jagang machte eine abfällige Handbewegung. »Mit deiner kindischen Schwärmerei für diesen Richard Rahl wirst du nichts erreichen.« Sie wusste, wenn sie sich seiner Autorität nicht fügte, und sein Angebot nicht annahm, würde er alles nur umso quälender für sie machen. Aber noch war dies ihr Leben, und freiwillig würde sie es nicht wegwerfen.
    »Wenn Ihr Richard Rahl zu Staub zermalmen wollt«, erwiderte sie so herablassend wie möglich, »wenn er nichts weiter als ein minderes Problem für Euch ist, wieso seid Ihr dann seinetwegen so besorgt?« Sie hob keck eine Braue. »Oder, treffender, warum seid Ihr eifersüchtig auf ihn?«
    Während ihm die Zornesröte ins Gesicht schoss, packte Jagang sie bei der Kehle und wuchtete sie mit einem Aufschrei auf das Bett. Sie sog noch einmal scharf den Atem ein, ehe er sich auf sie warf. Dann setzte er sich breitbeinig über sie, beugte sich zur Seite und nahm irgendeinen Gegenstand zur Hand. Wegen seines ungeheuren Gewichts konnte sie sich kaum bewegen.
    Obwohl sie keinerlei Anstalten machte, Widerstand zu leisten, drückte er ihr seine fleischige Hand ins Gesicht, um ihren Kopf ruhig zu halten, zog dann mit Daumen und Zeigefinger ihre Unterlippe vor.
    Als er ihr Gesicht losließ, konnte sie sehen, dass er eine spitze Ahle in der Hand hielt.
    Damit durchbohrte er ihr die Unterlippe und drehte sie herum. Vor Schmerz traten ihr die Tränen in die Augen. Sie wagte nicht, sich zu bewegen, um ihre Lippe nicht vollends aufzureißen. Nachdem er die Ahle wieder herausgezogen hatte, drückte er einen geteilten Goldring durch ihre durchstochene Lippe, beugte sich über sie und schloss ihn mit den Zähnen.
    Seine Bartstoppeln kratzten über ihre Wange, als er, über sie gebeugt, mit leiser Stimme sagte: »Jetzt gehörst du mir. Bis zu dem Tag, da ich entscheide, dass du sterben musst, gehört dein Leben mir. Deine Träumereien über Richard Rahl kannst du vergessen. Und wenn ich mit dir fertig bin, wird dich für den Verrat an mir der Hüter holen.« Er richtete sich auf und schlug sie kräftig ins Gesicht. »Dein Herumhuren mit Richard Rahl hat ein Ende. Schon bald wirst du darum betteln, gestehen zu dürfen, dass du mich nur eifersüchtig machen, von Anfang an nur in mein Bett wolltest. Oder etwa nicht?« Nicci starrte zu ihm hoch, ohne eine Regung zu zeigen, ohne ein einziges Wort.
    Dann schlug er ihr wiederholt ins Gesicht. »Gib es zu!« Unter Aufbietung all ihrer Kräfte nahm Nicci ihre Stimme zusammen. »Durch Schläge könnt Ihr niemanden dazu bringen, Euch zu mögen.« »Du zwingst mich doch dazu. Es ist allein deine Schuld! Du sagst Dinge, von denen du weißt, dass sie meinen Zorn erregen. Sonst würde ich dich doch niemals schlagen. Das hast du dir selbst zuzuschreiben.«
    Wie um seine Worte zu unterstreichen, verpasste er ihr zwei weitere Schläge ins Gesicht. Sie gab sich größte Mühe, die Schmerzen zu ignorieren, denn sie wusste, dies war erst der Anfang. Schweigend starrte Nicci zu ihm hoch. Sie hatte schon oft genug unter ihm gelegen, um sehr genau zu wissen, was nun folgte. Schon war sie im Begriff, sich an einen entlegenen Winkel ihres Verstandes zurückzuziehen. Der Mann, der über ihr hockte und auf sie eindrosch, war nicht mehr das Zentrum ihrer Aufmerksamkeit. Ihr Blick wanderte zum Zeltdach.
    Sie spürte seine trommelnden Fäuste kaum noch. Was da schmerzte, war nur ihr Körper, irgendwo weit weg.
    Beim Atmen erzeugte ihr Blut ein gurgelndes Geräusch. Sie spürte, wie er ihr das Kleid herunterriss und sie mit seinen mächtigen Pranken begrapschte, ignorierte aber auch das. Stattdessen dachte sie, während er sie misshandelte, sie betatschte und ihre Beine auseinanderzwang, an Richard, der sie stets mit Respekt behandelt hatte.
    Dann nahm der Albtraum seinen Lauf, und sie gab sich anderen Träumen hin.

24
    Rachel wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Sie wusste, sobald sie ihre Arbeit unterbrach, würde ihr die Kälte zusetzen, auch wenn sie jetzt schwitzte. Es fiel ihr ohnehin schon schwer, da sie sich beeilen musste, was aber kaum möglich war, wenn sie hier übernachtete. Da sie sich dennoch zur Eile getrieben fühlte, baute sie ihren Unterschlupf so

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