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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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»Bereitet es dir nicht ein bisschen Kopfzerbrechen, die Mannschaft das Kaisers zu schlagen?«, wollte Bruce, sein linker Flügelstürmer, wissen. »Möglicherweise wäre das gar nicht so klug, immerhin steht sie für die Macht der Imperialen Ordnung und den Kaiser. Ein Sieg könnte uns als Hochmut, als Arroganz oder sogar Ketzerei ausgelegt werden.« Aller Augen richteten sich auf Richard. Der hielt dem Blick des Mannes stand. »Ich dachte, nach den Lehren des Ordens sind alle Menschen gleich.«
    Einen Moment starrte Bruce zurück, bis schließlich ein Lächeln über seine Züge ging. »Da hast du allerdings recht. Die sind einfach nur Männer, genau wie wir. Schätze, dann sollten wir gewinnen.«
    »Das denke ich auch«, meinte Richard.
    Darauf stießen die Männer wie aus einem Munde ein zustimmendes Geheul aus, einen kurzen, tiefen Laut zur Unterstreichung ihres Mannschaftsgeists. Es war nur eine Kleinigkeit, und doch schmiedete er die Männer zusammen und gab ihnen das Gefühl, dass sie, bei aller Unterschiedlichkeit, ein gemeinsames Ziel hatten. »Also«, fuhr Richard fort, »wir haben die Mannschaft des Kaisers noch nicht spielen sehen, weshalb wir mit ihrer Taktik nicht vertraut sind, sie hingegen haben uns gesehen. Soweit ich bisher feststellen konnte, ändern die Mannschaften für gewöhnlich ihre Spielweise nicht, daher werden sie von uns dieselben Züge erwarten, die sie uns auch schon früher haben spielen sehen. Das wird einer unserer Vorteile sein. Denkt an die Handzeichen für die neuen Spielzüge, die wir ausgemacht haben, und verwechselt sie nicht mit den alten. Das könnte uns durcheinanderbringen. Mit der neuen Strategie haben wir die besten Chancen, sie gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Konzentriert euch ganz auf euren Part, denn auf diese Weise werden wir punkten. Auch dürft ihr nicht vergessen, dass diese Männer nicht nur gewinnen, sondern uns auch vorsätzlich verletzen wollen. Die Mannschaften, gegen die wir bislang gespielt hatten, wussten, dass wir ihnen alles doppelt heimzahlen würden, doch diese Männer sind anders. Sie wissen, dass sie im Falle einer Niederlage hingerichtet werden, weshalb sie keinerlei Anreiz haben, sauber zu spielen. Ihr einziger Anreiz ist es, uns den Kopf abzureißen.
    Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass sie versuchen werden, unsere Spieler auszuschalten, also seid darauf gefasst.« »Dich werden sie als Einzigen auszuschalten versuchen«, gab Bruce zu bedenken. »Du bist unsere Angriffsspitze, dich müssen sie unschädlich machen. Das haben sie ja schon gestern Abend versucht, bevor du überhaupt das Ja’La-Feld betreten konntest.« »Das ist alles richtig, aber als Angriffsspitze habe ich dich und Johnrock, ihr werdet mich beschützen. Die meisten von euch besitzen keinen anderen Schutz als ihren Verstand und ihr Können, deshalb halte ich es für ebenso wahrscheinlich, dass sie zuerst auf einen von euch losgehen werden, also lasst eure Deckung nicht für eine Sekunde außer Acht. Behaltet einander im Auge und geht dazwischen, wenn es sein muss.«
    In der Ferne konnte er den rhythmischen Sprechgesang zahlloser Soldaten hören, die voller Ungeduld auf den Beginn des Spiels warteten. Es klang, als wäre das gesamte Lager daran beteiligt. Und wer das Spiel nicht direkt verfolgen konnte, weil er zur Arbeit an der Rampe abkommandiert war, wartete wahrscheinlich nur darauf, dass ihm die Kunde vom Geschehen auf dem Platz übermittelt wurde. Ohnehin würden diese Partie sehr viel mehr Zuschauer als gewöhnlich sehen können, denn der Kaiser hatte die Arbeitskolonnen, die das Baumaterial ohnehin für die Rampe benötigten, angewiesen, eine gewaltige Mulde mitten in der Azrith-Ebene auszuheben und die Erde von dort herbeizuschaffen. Dieses neue Spielfeld mit seinen weitläufigen, leicht ansteigenden Rängen erlaubte einer sehr viel größeren Zahl von Männern, die Spiele zu verfolgen.
    Ursprünglich war Richard davon ausgegangen, man würde die Partie gegen die Mannschaft des Kaisers für diesen Nachmittag ansetzen, so dass sie jetzt längst vorüber wäre. Doch während die anderen Mannschaften die Ausscheidungsspiele um den Einzug ins Finale austrugen, hatte sich der Tag hingezogen. Schließlich dienten die Spiele in erster Linie als Zerstreuung für die Soldaten. Mit dem neuen Spielfeld unmittelbar unterhalb des Palasts des Volkes gab der Kaiser kund, dass sich der Orden auf Dauer einzurichten beabsichtigte und dieses Gebiet nun ihm

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