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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wird es mir also kaum mangeln. Außerdem bin ich in den Wäldern zuhause, nicht« - mit einer vagen Handbewegung wies sie auf ihre Umgebung - »hier. Im Palast ist meine Gabe ebenso geschwächt wie die eines jeden anderen mit der Gabe Gesegneten, was mir das Sehen mit der Gabe erschwert. Das ist für mich nicht eben angenehm. Ich möchte lieber etwas tun, statt hier nutzlos in der erzwungenen Dunkelheit herumzusitzen.«
    »Nutzlos seid Ihr wohl kaum«, protestierte Verna. »Ihr habt uns bei einer Menge Textpassagen in den Schriften geholfen.« Adie brachte sie mit erhobener Hand zum Schweigen. »Dahinter wärt Ihr auch ohne mich gekommen. Hier bin ich nutzlos, nichts als eine alte Frau, die im Wege ist.«
    »Das stimmt doch nicht, Adie. Die Schwestern wissen Euer Wissen sehr zu schätzen. Das haben sie mir selbst gesagt.« »Mag sein, trotzdem würde ich mich besser fühlen, wenn ich ein Ziel hätte, statt hier in diesem, diesem« - wieder machte sie eine fahrige Geste - »riesigen Steinlabyrinth umherzuirren.« Betrübt gab Verna nach. »Verstehe.«
    »Ich werde Euch vermissen«, sagte Berdine. Adie nickte. »Ja, und ich Euch auch, Kind. Und unsere Gespräche.«
    Cara bedachte Berdine mit einem argwöhnischen Seitenblick, sagte aber nichts.
    Adie fasste Nyda an der Schulter. »Nyda wird für Euch da sein.« »Seid unbesorgt, ich werde ihr Gesellschaft leisten«, sagte Nyda mit Blick auf Berdine. »Ich werde nicht zulassen, dass sie sich einsam fühlt.« Berdine schenkte Nyda ein dankbares Lächeln und nickte dann Adie zu. »Wir sind von mehr Feinden umgeben, als es Sterne am Himmel gibt«, wandte Cara ein. »Wie glaubt Ihr, eine blinde alte Frau, durch sie hindurchschlüpfen zu können?«
    Adie schürzte die Lippen und sammelte ihre Gedanken. »Richard Rahl ist doch ein gescheiter Mann, nicht wahr?«
    Die Frage schien Cara zu überraschen, sie antwortete dennoch.
    »Schon.« Sie verschränkte die Arme. »Mitunter gescheiter, als ihm guttut.«
    Der letzte Teil ließ Adie schmunzeln. »Und weil das so ist, befolgt Ihr stets seine Befehle?«
    Cara entfuhr ein kurzes spöttisches Schnauben. »Natürlich nicht.« In gespieltem Staunen hob Adie die Brauen. »Nein? Warum nicht? Er ist Euer Anführer, und eben sagtet Ihr, er sei ein gescheiter Mann.« »Gescheit, ja. Aber nicht immer sieht er die Gefahren, die rings um ihn lauern.« »Aber Ihr schon?«
    Cara nickte. »Ich erkenne auch Gefahren, für die er keinen Blick hat.« »Aha. Ihr erkennt also Gefahren, die seinen sehenden Augen entgehen?« Cara schmunzelte. »Manchmal ist Lord Rahl blind wie eine Fledermaus.« »Aber die können ebenfalls im Dunkeln sehen, nicht wahr?« Cara stieß einen unglücklichen Seufzer aus. »Vermutlich. Aber Lord Rahl braucht mich, um die Gefahren zu erkennen, die er selbst nicht sehen kann.«
    Adie tippte ihr mit einem langen dürren Finger gegen die Schläfe. »Hiermit seht Ihr die Dinge, die ihm gefährlich werden können, richtig? Und die sonst niemand sieht. Mitunter vermag ich dank meiner fehlenden Augen auch mehr zu sehen.«
    Cara runzelte die Stirn. »Das ist ja alles gut und schön, aber wie glaubt Ihr denn nun, Euch an der Armee der Imperialen Ordnung vorbeischleichen zu können? Ihr könnt doch nicht allen Ernstes vorhaben, einfach durch das Lager zu spazieren?« »Genau das werde ich tun.« Adie zeigte mit dem Finger Richtung Decke. »Heute ist es bewölkt, es wird eine dunkle Nacht werden. Wegen der dichten Wolkendecke wird es nach Sonnenuntergang, ehe der Mond aufgeht, dort draußen pechschwarz sein. In einer solchen Nacht sind die Sehenden blind, ich dagegen kann bei dieser Dunkelheit auf eine Weise sehen, die ihnen verwehrt ist. Ich kann mich ungesehen unter sie wagen, und wenn ich für mich bleibe und mich von den Wachen und “Wachsamen fernhalte, werde ich nicht mehr sein als ein Schatten unter vielen. Niemand dort wird mich beachten.« »Es gibt Lagerfeuer dort«, gab Berdine zu bedenken. »Die Feuer werden ihre Augen blind machen gegen das, was sich im Dunkeln verbirgt. Brennt ein Feuer, betrachtet man gewöhnlich das, was von ihm beschienen wird, nicht, was sich im Dunkeln befindet.« »Und wenn Euch zufällig doch ein paar Soldaten sehen oder auch nur hören, was dann?«, wollte Cara wissen.
    Ein dünnes Lächeln auf den Lippen, beugte Adie sich zu der Mord-Sith. »Niemand möchte im Dunkeln einer Hexenmeisterin begegnen, Kind.« Die Antwort schien Cara so zu verunsichern, dass sie nicht widersprach. »Ich weiß nicht,

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